Die positiven Impstoff-Meldungen durch Pfizer (NYSE:PFE), BioNTech (NASDAQ:BNTX) und Moderna (NASDAQ:MRNA) haben mehrere Sektoren, darunter Energie, Tourismus und Finanzen, belebt. Auch der Ölpreis hat ein erstes Lebenszeichen ausgesendet.
Das Schicksal der Ölgesellschaften ist typischerweise an den Rohölpreis gekoppelt, der wiederum von Nachfrage- und Angebotsfaktoren beeinflusst wird. Wenn Analysten über Rohöl diskutieren, sprechen sie in der Regel über die Preise der der Nordseesorte Brent und der US-Leichtölsorte West Texas Intermediate WTI.
Beide starteten das Jahr 2020 bei rund 60 Dollar pro Barrel, um dann bis April auf 20 Dollar pro Barrel abzusacken. Brent steht derzeit bei knapp 44 Dollar und WTI bei etwa 41,5 Dollar. Investoren fragen sich nun, ob eine weitere Öffnung der Weltwirtschaft in den kommenden Monaten auch einen Anstieg der Ölnachfrage mit sich bringen könnte.
Im bisherigen Jahresverlauf ist der Dow Jones Oil & Gas Index um etwa 39% gesunken. Doch im November ist er um etwa 20% gestiegen.
Wir haben uns kürzlich mehrere Ölaktien und börsengehandelte Fonds (ETFs) angesehen, darunter den in Großbritannien ansässigen Ölmajor BP (NYSE:BP), den Energy Select Sector SPDR Fund (NYSE:XLE), und den United States Oil Fund (NYSE:USO).
Heute schauen wir uns zwei weitere Öl- und Energie-ETFs an, die von steigenden Energiepreisen, einschließlich Öl, profitieren könnten.
1. Vanguard Energy Index Fund ETF Shares
- Aktueller Preis: 48,74 Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 30,03 - 83,27 Dollar
- Dividendenrendite: 5,47%
- Kostenquote: 0,10%
Der Vanguard Vanguard Energy Index Fund (NYSE:VDE) investiert in Unternehmen, die sich auf die Exploration und Produktion verschiedener Energieprodukte, darunter Öl, Erdgas und Kohle, konzentrieren. Der Fonds ist seit 2004 handelbar und verfügt über ein Nettovermögen von 2,7 Milliarden Dollar.
Der VDE, der 115 Beteiligungen umfasst, bildet den Spliced US IMI (LON:IMI) Energy 25/50 Index nach. 70,3% der Anteile entfallen auf die zehn wichtigsten Aktien. Der Energieriese Exxon Mobil (NYSE:XOM), Chevron (NYSE:CVX), das sich auf Upstream- und Downstream-Aktivitäten konzentriert, das Explorations- und Produktionsunternehmen ConocoPhillips (NYSE:COP) und die Energieinfrastrukturkonzerne Kinder Morgan (NYSE:KMI) und Williams (NYSE:WMB) stehen an der Spitze des Fonds.
Branchenseitig investiert der ETF in die Bereiche integriertes Öl- und Gasgeschäft (44,5%), Öl- & Gasexploration und -produktion (21,3%) sowie Öl- & Gaslagerung und -transport (13,5%).
Seit Jahresbeginn ist der VDE um 41% eingebrochen. Im November ist der Fonds jedoch bisher um über 20% gestiegen. Das geschätzte KGV und KBV beträgt 31,6 bzw. 0,9. Wer glaubt, dass sich Angebot und Nachfrage allmählich angleichen, könnte über den Aufbau einer Position im Fonds in Betracht ziehen, insbesondere dann, wenn es zu einem kurzfristigen Preisrückgang in Richtung 45 USD kommt. Der Kauf von Öl-ETFs erfordert Geduld, könnte aber für eine Reihe langfristig orientierter Portfolios geeignet sein.
2. VanEck Vectors Oil Refiners ETF
- Aktueller Preis: 23,33 Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 13,80 - 29,91 Dollar
- Dividendenrendite: 1,78%
- Kostenquote: 0,60%
Der VanEck Vectors Oil Refiners ETF (NYSE:CRAK) bietet Zugang zu internationalen Firmen, die in der Rohölverarbeitung tätig sind. Der Fonds hat den Handel im Jahr 2015 aufgenommen.
Der Name "CRAK" ist eine Anspielung auf den "Crack-Spread". Die CME, die vier Börsen betreibt (d.h. CME, CBOT, NYMEX und COMEX), beschreibt den Spread wie folgt:
"Die Gewinne der Raffinerien sind direkt an den Spread bzw. die Differenz zwischen dem Rohölpreis und den Preisen der raffinierten Produkte - Benzin und Destillate (Diesel und Kerosin) - gebunden. Diese Spanne wird als Crack-Spread bezeichnet. Der Begriff Crack bezieht sich dabei auf den Prozess der Raffinieren zur Zerlegung des Rohöls in seine Komponenten wider".
CRAK, der 25 Beteiligungen umfasst, bildet den MVIS Global Oil Refiners Index ab. Die zehn größten Unternehmen machen 61,65% des Nettovermögens aus, das sich auf 16,2 Millionen Dollar beläuft. Unter geografischen Gesichtspunkten führen Unternehmen aus den USA die Liste mit 23,38% an. Es folgen Japan (11,88%), Finnland (8,75%), Indien (8,43%), Südkorea (8,05) und Australien (5,28%).
Die in Finnland ansässige Raffinerie Neste Oyj (OTC:NTOIY), der in Indien ansässige Energieriese Reliance Industries (NS:RELI), Findlay, das in Ohio angesiedelte Ölraffinerie- und Transportunternehmen Marathon Petroleum (NYSE:MPC), der in Houston, Texas, ansässige Energieproduktions- und Logistikkonzern Phillips 66 (NYSE:PSX) und das japanische Energieunternehmen ENEOS (OTC:JXHLY) sind derzeit die wichtigsten Unternehmen in dem ETF.
Seit Anfang des Jahres ist der CRAK um 20% gefallen. Im November hat der Fonds jedoch um etwa 25% zugelegt. Eine Investition in CRAK ist eine Wette auf die Rentabilität der globalen Raffinerien in den kommenden Quartalen.