Die US-amerikanischen Large-Cap-Aktien sind in den letzten 10 Jahren den meisten Rohstoffen und Schwellenländermärkten davon gezogen. Die Frage ist jetzt: Könnte sich dieser Trend umkehren?
Während der SPDR S&P 500 ETF (NYSE:SPY) in den vergangenen 10 Jahren über 210% gestiegen ist, kam beim Schwellenländerfonds iShares MSCI Emerging Markets ETF (NYSE:EEM) gerade mal 7% Gewinn heraus, während der Energy Select Sector SPDR Fund (NYSE:XLE) im gleichen Zeitraum 25% an Wert verlor.
ETFs, die Gold und Silber abbilden, verzeichneten in den letzten 10 Jahren ebenfalls Gewinne, wenn auch weniger dramatisch als der SPY. SPDR Gold Shares (NYSE:GLD) kletterte dabei um 55%, während der iShares Silver Trust (NYSE:SLV) um 38% anstieg. Auf lange Sicht bewegen sich die Preise der beiden Metalle im Gleichklang. Da Silber in den letzten Jahren hinter Gold zurückgeblieben ist, prognostizieren viele Analysten, dass das Weißmetall in den kommenden Monaten möglicherweise mehr Spielraum nach oben hat, um die Differenz auszugleichen.
Hier in diesem Artikel werden wir uns die wichtigsten Prinzipien für das Investieren in Warentermingeschäfte über ETFs sowie einen Rohstoff-ETF genauer ansehen:
Der Rollover: Was bedeutet er & warum ist er so wichtig
Die meisten börsengehandelten Rohstofffonds besitzen Terminkontrakte - also Versprechen für künftige Lieferungen, jedoch nicht die physische Ware selbst.
Anleger sollten jedoch beachten, dass Terminkontrakte jeden Monat auslaufen, während Aktien bis in alle Ewigkeit gültig sind. Futures-Kontrakte haben jedoch Ablaufdaten. Um eine physische Lieferung bei Vertragsablauf zu vermeiden, ersetzen diese Fonds auslaufende Kontrakte durch neue, die später enden. Dieser Vorgang wird als „Rollover“ (Überrollen) bezeichnet.
Zwei weitere wichtige Begriffe sind „Contango“ und „Backwardation“.
Wenn sich ein Markt im Contango befindet, ist der Kurs eines Terminkontrakts höher als der Kassakurs, das heißt der Preis der realen Ware zur sofortigen Lieferung. Contango verursacht bei Rohstoff-ETFs einen Rollverlust, wenn diese einen bestehenden Terminkontrakt nahe dem Kassakurs mit einem in der ferneren Zukunft fälligen Kontrakt ersetzen.
Befindet sich der Markt dagegen in Backwardation, liegt der Kurs des Terminkontrakts unter dem Kassakurs. In diesem Fall würde es keinen Rollverlust geben, sondern einen Rollgewinn.
Das Rollen auf neue Kontrakte kann auf verschiedene Arten erfolgen, wobei verschiedene Kombinationen von Terminkontrakten verwendet werden, aus denen ein Fonds auswählen kann. Die Rollover-Kosten ändern sich täglich.
Aufgrund dieser Kostenstruktur können die Renditen solcher Rohstofffonds von den physischen Rohstoffpreisen abweichen. Negative Rollrenditen verringern typischerweise die Renditen im Laufe der Zeit.
Invesco Optimum Yield Diversified Commodity Strategy No K-1 ETF
- Aktueller Kurs: 13,80 USD
- 52-Wochen-Spanne: 11,08 - 16,91 USD
- Dividendenrendite: 1,68%
- Kostenquote: 0,61% pro Jahr oder 61 USD bei einer Investition von 10.000 USD.
Der Invesco Optimum Yield Diversified Commodity Strategy No K-1 ETF (NASDAQ:PDBC) investiert in rohstoffgebundene Futures und andere Finanzinstrumente, die Zugang zu einer breit gefächerten Gruppe von Rohstoffen geben.
PDBC zielt darauf ab, eine langfristige Strategie für Kapitalaufbau bereitzustellen, die den DBIQ Optimum Yield Diversified Commodity Index Exess Return outperformt, einem Index, der aus Terminkontrakten auf 14 Rohstoffen aus den Bereichen Energie, Edelmetalle, Industriemetalle und Landwirtschaft besteht.
Gold, Benzin, WTI-Rohöl und Brent-Rohöl haben die höchsten Gewichtungen und machen fast 45% der Mittel aus. In Weizen, Zucker, Sojabohnen und Mais sind weitere 25,61% des Fondskapitals investiert, während Kupfer, Aluminium und Zink 13,93% am ETF ausmachen. Weitere Gelder sind unter anderem in NY Harbour ULSD, Erdgas und Silber angelegt.
Gegenüber Jahresbeginn liegt der Fonds um über 16% im Minus.
Veränderungen der Rohstoffpreise hängen hauptsächlich von der Dynamik von Angebot und Nachfrage ab. Zum Beispiel, während eines kalten Winters, wenn die Nachfrage nach Erdgas steigt, tun dies auch die Preise. Die Rohstoffpreise steigen normalerweise auch während Inflationsperioden, da sie allgemein als Absicherung gegen Inflation angesehen werden.
In der Vergangenheit gab es eine negative Korrelation zwischen Rohstoffen und Aktien. Akademische Untersuchungen zeigen, dass Marktteilnehmer durch Investitionen in Warentermingeschäfte oder ETFs, die auf diesen Kontrakten basieren, möglicherweise die Volatilität gegenüber einem nur aus Aktien zusammengestelltem Portfolio verringern können, ohne ihre erwartete Rendite zu gefährden. Anleger, die an einer Diversifizierung in Rohstoffe interessiert sind, sollten sich daher diesen Fond einmal näher anschauen.
Fazit
Diversifikation ist ein Grundprinzip des langfristigen Portfolioaufbaus. Daher kann es angemessen sein, Rohstoffe im Rahmen einer Strategie zur Asset-Allokation zu halten.
Die meisten Rohstoff-ETFs unterscheiden sich jedoch von herkömmlichen ETFs in einer Hinsicht erheblich: Sie verwenden in der Regel Terminkontrakte. Infolgedessen können die Renditen dieser Fonds im Laufe der Zeit erheblich von den Kassakursen der zugrundeliegenden Rohstoffe abweichen. Daher ist es wichtig, die potenziellen Chance-Risiko-Verhältnisse vor einer Investition vollständig zu verstehen.
Schließlich gibt es in den USA eine Reihe von Arten von Rohstoff-ETF. Daher sollten Anleger ihre Berater nach den unterschiedlichen steuerlichen Behandlungen von Beteiligungen an diesen ETFs fragen.