Die Kapitalflüsse zum Monatsende trieben den US-Dollar am Freitag gegenüber allen Leitwährungen nach oben. Für den Greenback erwies sich der Monat April als schwierig. Der Dollar Index fiel von 93,30 auf 90,50, ohne dass es zu einer größeren Erholungsrallye kam.
Trotz sich stetig aufhellenden US-Daten gab der Greenback in jeder Woche nach. Grund für diesen Kursabfall war das Festhalten der US-Notenbank Fed an der Auffassung, dass weitere Verbesserungen bei Inflation und Beschäftigung erforderlich sind, bevor Änderungen an der Bilanz in Betracht gezogen werden können. Als sich der Monat jedoch dem Ende zuneigte, griffen Anleger wieder zum Greenback, da man gute Daten auf Dauer nicht einfach ignorieren kann.
Das persönliche Einkommen, die Ausgaben und die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe in der Region Chicago waren stärker als erwartet. Die University of Michigan meldete zudem eine größere Aufwärtsrevision ihres Verbraucherstimmungsindex. Es wird erwartet, dass sich Verbesserungen wie diese in der kommenden Woche fortsetzen und die Anleger an die Überlegenheit der US-amerikanischen Wirtschaft erinnern.
Der Kontrast zwischen der Erholung in den USA und in der Eurozone wurde durch den BIP-Bericht für das erste Quartal der Eurozone noch verstärkt. Obwohl das BIP-Wachstum in Q1 weniger als erwartet schrumpfte (-0,6% vs. -0,8% Prognose), trieb die Pandemie die Eurozone in eine Double-Dip-Rezession. Der EUR/USD gab daraufhin merklich nach. Der Start ins zweite Quartal ist bereits geglückt, denn Deutschland hat seine Prognosen für das BIP angehoben. Deutschland stellte mit 1 Million Impfungen an einem Tag einen neuen Rekord auf, und in Frankreich kann sich ab Juni jeder über 18 Jahren impfen lassen. Wenn die Zahl der Impfungen zunimmt, gewinnt auch der Aufschwung im Euroraum schnell an Fahrt, und wenn das geschieht, findet auch der Euro wieder zu seinem Glanz zurück.
Bis dahin dürfen wir uns auf eine weitere Woche mit starken Daten aus den USA einstellen. Volkswirte erwarten nicht nur ein schnelleres Wachstum im Dienstleistungs- und Produktionssektor, sondern auch mehr als eine Million neue Jobs per Berichtsmonat April. Der US-Dollar hat sich am Freitag erholt und wir erwarten in der kommenden Woche aufgrund der Positionierung der Händler auf gute Jobzahlen einen weiteren Kursanstieg.
Die Währungen mit der schwächsten Performance waren der Neuseeland-Dollar und das Pfund Sterling. Es gab keine marktbewegenden Meldungen aus Neuseeland und Großbritannien, aber als zwei der anfälligsten Währungen verloren sie gegenüber dem Dollar am stärksten an Wert. Der Australische Dollar gab ebenfalls nach, während der Kanadische Dollar den Tag trotz eines schwächer als erwarteten monatlichen BIP-Wachstums unverändert beendete.