Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsunternehmen oder Exchange Traded Funds (ETFs) sind für viele Langzeitinvestoren interessant. Daher besprechen wir heute ein FTSE 100-Mitglied aus diesem Sektor, den Triebwerkshersteller Rolls-Royce Holdings (LON:RR) (OTC:RYCEY), der am 11. März seinen Jahresabschluss veröffentlicht hat.
In den letzten 12 Monaten hat die RR-Aktie mehr als 40% an Wert eingebüßt. Seit Beginn des Jahres 2021 haben die Aktien jedoch einen deutlichen Anstieg verzeichnet und bisher eine Rendite von mehr als 10% erzielt. Am 11. März kostete sie zu Handelsende 113,8 Pence (1,53 USD für US-amerikanische Aktien).
Die Anfänge des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1906 zurück. Autoenthusiasten werden die typisch britische Luxusmarke sicher noch kennen. Weniger bekannt dürfte sein, dass Rolls-Royce während des Ersten Weltkriegs auch zu einem Hersteller von Flugzeugtriebwerken wurde. In den 1970er Jahren führten finanzielle Probleme dazu, dass das Unternehmen in zwei separate Einheiten aufgespalten wurde, nämlich Autos und Triebwerke.
In 1998 erwarb BMW (DE:BMWG) (OTC:BMWYY) den Autohersteller Rolls-Royce Motors. Die andere Einheit, Rolls-Royce Holdings PLC, der Triebwerkshersteller, ist das FTSE-100-Mitglied, das wir uns heute anschauen werden.
Die Rolle des Staates in Luft-, Raumfahrt und Rüstung
Das Segment Luft- und Raumfahrt umfasst sowohl Militär- als auch Verkehrsflugzeuge. Covid-19 war ein schwerer Schlag für die zivile Sparte der Luft- und Raumfahrtunternehmen. Die Zahlen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) zeigen: "Da die Sitzplatzkapazitäten im vergangenen Jahr um rund 50 Prozent gesunken sind, flogen 2020 nur noch 1,8 Milliarden Passagiere, nach rund 4,5 Milliarden im Jahr 2019."
Sowohl Fluggesellschaften als auch Unternehmen wie Boeing (NYSE:BA) und Rolls-Royce waren davon betroffen. Ihre Umsätze und Gewinne waren bestenfalls mittelmäßig. Trotz der Probleme ist die BA-Aktie in den letzten 12 Monaten um etwa 35% gestiegen und hat am 11. März ein neues 52-Wochen-Hoch erreicht.
Auch der Dow-Jones-Airlines-Index ist im vergangenen Jahr um rund 28 % gestiegen. Und der Dow Jones Aerospace & Defense Index hat im gleichen Zeitraum mehr als 32% zugelegt. Anders ausgedrückt: Die RR-Aktie hat im letzten Jahr nicht in vollem Umfang an den Kursgewinnen der Branchenkollegen partizipiert.
Im Gegenzug mangelt es in den meisten Nationen in der Regel nicht an üppigen Verteidigungsbudgets, was vielen Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrt ein Rettungsanker war. Derzeit verfügen die USA über das größte Militärbudget, gefolgt von China, Indien, Deutschland und Großbritannien.
Rolls-Royce Quartalsergebnis
Von Rolls-Royce hergestellte Triebwerke sind nicht nur in Militär- und Zivilflugzeugen, sondern auch in anderen Branchen zu finden. Zum Beispiel liefert seine Tochtergesellschaft in Bergen, Norwegen, Motoren mit mittlerer Drehzahl zur Stromerzeugung an die Öl-, Gas- und den Schiffbau.
Das Unternehmen bietet auch spezialisierte Produkte, Ingenieurdienstleistungen und sicherheitskritische Systeme für Kernkraftwerke an. Tatsächlich stammen die meisten Einnahmen aus den Servicekontrakten, die jahrelang nach dem Verkauf eines Triebwerks laufen. Vor der Pandemie schätzten die Anleger den stetigen Cashflow aus solchen lukrativen Verträgen. Als die Triebwerke jedoch nicht mehr genutzt wurden, brach auch das Einkommen für deren Pflege weg.
Die Zahlen für das Gesamtjahr 2020 spiegelten die nachteiligen Auswirkungen der Pandemie auf das Geschäft und die Kennzahlen sowie die kurzfristigen Aussichten wieder. Der Umsatz belief sich auf 11,76 Mrd. GBP (oder 16,42 Mrd. USD), was einem Rückgang von fast 23,9% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Verlust vor Steuern kam auf 4 Mrd. GBP (oder 5,6 Mrd. USD) herein.
Im Jahr 2020 lag der Schwerpunkt des Managements auf Kosteneinsparungen, für die auch erhebliche Entlassungen notwendig waren. Das Unternehmen sammelte auch Geld mit einer Aktienemission ein. Es hofft, den Cashflow in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen.
Fazit zur Rolls-Royce-Aktie
Rolls-Royce ist ein wichtiges Mitglied des FTSE 100 Index und ein weltweit anerkannter Name aus der Luft- und Raumfahrtindustrie. Es könnte jedoch noch einige Monate dauern, bis der Aktienkurs wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht.
Angesichts der Tatsache, dass die meisten kommerziellen Flüge weltweit immer noch ausgesetzt sind, ist Rolls-Royce möglicherweise nicht immun gegen weitere Turbulenzen. Das Unternehmen hofft, dass die Flugstunden im Jahr 2021 auf rund 55% des Niveaus von 2019 steigen werden. Im Jahr 2020 waren es 43%.
Sollte diese Prognose jedoch nicht zutreffen, könnten RR-Investoren einfach beschließen, das Geld woanders anzulegen. Wir würden die Aktie bei einem Rückgang von etwa 7% gegenüber dem aktuellen Niveau kaufen.
Schließlich könnten Anleger, die nach Investitionsmöglichkeiten in der Branche suchen, auch Exchange Traded Funds (ETFs) in Betracht ziehen. Aus dem Sektor gibt es unter anderem: