US-Immobilienfonds, die in den USA Real Estate Investment Trusts (REITs) genannt werden, ermöglichen es ihren Anlegern, sich am Wachstum von Immobilien, einem der wichtigsten Wirtschaftssektoren des Landes, zu beteiligen. Der Verband der Branche, die National Association of Real Estate Investment Trusts (NAREIT), beschreibt sie so:
"REITs investieren in die meisten Immobilienarten, darunter Büros, Mehrfamilienhäuser, Lagerhallen, Einzelhandelszentren, medizinische Einrichtungen, Rechenzentren, Mobilfunkmasten, Infrastruktur und Hotels."
Exchange Traded Funds (ETFs), die sich auf REITs konzentrieren, bieten den Vorteil einer höheren Liquidität als eine direkte Anlage in Immobilien. Darüber hinaus müssen sich Anleger nicht um verschiedene Kosten und rechtliche Fragen (z.B. im Zusammenhang mit Hypotheken, Immobilienmaklern oder Mietern) kümmern, die mit dem Eigentum von Immobilien einhergehen können.
PGIM, das Investmentmanagement-Geschäft von Prudential Financial (LON:PRU), schreibt im Hinblick auf das zweite Quartal:
"Die besten Resultate in diesem Quartal lieferten die Self-Storage- und Shopping-Center. Self-Storage erfuhr während der Pandemie einen Nachfrageschub und ist in einem reflationären Umfeld mit monatlichen Mietverträgen und niedrigen Lohnkosten gut aufgestellt. Einkaufszentren profitieren weiterhin von der aufgestauten Verbrauchernachfrage. Zu den Sektoren mit der schlechtesten Performance in diesem Quartal gehörten das Beherbergungsgewerbe und das Gesundheitswesen."
Regelmäßige Leser dieser Kolumne wissen, dass wir uns laufend mit dieser Branche beschäftigen. In den letzten Monaten haben wir zum Beispiel die folgenden ETFs besprochen:
-
iShares Residential and Multisector Real Estate ETF (NYSE:REZ) — plus 30,5% seit Jahresbeginn (mehr hier und hier);
-
Pacer Benchmark Data & Infrastructure Real Estate SCTR (NYSE:SRVR) — plus 15,4% seit Jahresbeginn (mehr hier);
-
The Real Estate Select Sector SPDR Fund (NYSE:XLRE) — plus 28,5% seit Jahresbeginn (mehr hier und hier);
-
VanEck Vectors Mortgage REIT Income ETF (NYSE:MORT) — plus 12,4% seit Jahresbeginn (mehr hier);
-
Vanguard Real Estate Index Fund ETF Shares (NYSE:VNQ) — plus 25,5% seit Jahresbeginn (mehr hier).
Heute vertiefen wir die Thematik um zwei weitere Fonds.
1. JP Morgan BetaBuilders MSCI US REIT ETF
-
Aktueller Kurs: 100,35 USD
-
52-Wochen-Spanne: 68,76 - 101,86 USD
-
Dividendenrendite: 1,98%
-
Kostenquote: 0,11% pro Jahr
Unser erster Fonds, der JPMorgan (NYSE:JPM) BetaBuilders MSCI US REIT (NYSE:BBRE), konzentriert sich auf den US-Immobiliensektor. NAREIT kommentiert die derzeitige Lage so:
"Die Erholung bei Gewerbeimmobilien wird, wie in einem Großteil der übrigen Wirtschaft, wahrscheinlich über die Sektoren hinweg uneinheitlich verlaufen und verschiedenen Verzögerungen unterliegen."
PwC sieht das ähnlich und hebt hervor:
" Industrieimmobilien, Rechenzentren und Einfamilienhäuser werden voraussichtlich im Wert steigen, wogegen im Einzelhandel und in der Gastronomie die größten Rückgänge zu erwarten sind."
BBRE bildet mit 138 Positionen den MSCI US REIT Capped Index nach. Der Fonds kam im Juni 2018 an die Börse. Die größten 10 Beteiligungen machen fast 40% des Nettovermögens von 1,42 Milliarden US-Dollar aus.
Unter den Teilsektoren hat der Bereich Wohnungen mit 24,6% den höchsten Anteil, gefolgt von Diversifiziert (19,0%), Industrie (12,9%), Gesundheitswesen (10,9%), Büro (10,5%), Lagerraum (9,2%), regionale Einkaufszentren (3,9%) und Hotels (3,7%).
Die führenden Werte im Fonds sind Prologis (NYSE:PLD), das in Logistik investiert; der digitale Infrastrukturanbieter Equinix (NASDAQ:EQIX); die Selfstorage-Firma Public Storage (NYSE:PSA); der Immobilienfonds Simon Property (NYSE:SPG), der hauptsächlich Einkaufszentren und Filialen entwickelt und verwaltet, sowie Digital Realty Trust (NYSE:DLR), das in Datenzentren investiert.
In den letzten 12 Monaten ist der Fonds um 35,5% und in diesem Jahr um 26,8% gestiegen. Am 2. August erreichte er ein Allzeithoch. Angesichts des starken Anstiegs in 2021 könnten kurzfristige Gewinnmitnahmen vor der Tür stehen. Interessierte Anleger würden bei etwa 95 US-Dollar einen besseren Einstieg finden.
2. Global X SuperDividend REIT ETF
-
Aktueller Kurs: 9,65 USD
-
52-Wochen-Spanne: 7,43 - 10,34 USD
-
Dividendenrendite: 6,58%
-
Kostenquote: 0,58% pro Jahr
Das Aberdeen Standard Investments Research Institute (ASIRI) erwartet in den nächsten drei Jahren "angemessene Renditen im mittleren einstelligen Bereich für globale Immobilien, da die Preisrückgänge sich abflachen und sich die Mieten aufgrund der Wiedereröffnung der Volkswirtschaften erholen".
Unser nächster Fonds, der Global X SuperDividend® REIT ETF (NASDAQ:SRET), richtet sich vor allem an Leser, die ein passives Einkommen anstreben und gleichzeitig von globalen Trends in der Branche profitieren wollen. Der SRET-ETF investiert in 30 REITs, die weltweit die höchsten Dividendenrenditen bieten.
Der SRET-ETF kam im März 2015 an die Börse und verwaltet rund 496 Millionen US-Dollar. Hypotheken-REITs haben mit 32,10% die höchste Gewichtung. Danach folgen diversifizierte REITs (21,01%), Gesundheits-REITs (15,30%) und spezialisierte REITs (11,12%), die "Kinos, Casinos, Ackerland und Außenwerbeplätze umfassen könnten".
Etwa 70% der REITs sind in den USA ansässig. Weitere Herkunftsländer sind Kanada (11,2%), Australien (9,7%), Singapur (6,2%) und Mexiko (2,8%). In den wichtigsten 10 Positionen sind etwa 35% des Fondsvermögens angelegt.
Zu den führenden Beteiligungen gehören Iron Mountain (NYSE:IRM), das Datenspeicher- und Informationsmanagementdienste anbietet; Chimera Investment (NYSE:CIM), das sich auf Hypotheken konzentriert hat; Vereit (NYSE:VER), zu dessen Portfolio Einzelläden, Restaurants, Büros und industrielle Liegenschaften zählen; der kanadische REIT SmartCentres Real Estate Investment Trust (OTC:CWYUF) und Industrial Logistics Properties Trust (NASDAQ:ILPT), der Industrie- und Logistikimmobilien in den USA besitzt und verwaltet.
In den letzten 12 Monaten ist der Fonds um 22,5% gestiegen und in diesem Jahr um 8,5%. SRET verzeichnete im Juni ein Mehrjahreshoch. Ein potenzieller Rückgang in Richtung 9,2 US-Dollar oder sogar darunter würde die Sicherheitsmarge verbessern.