die Börsen in Fernost und Europa starten mit Verlusten in den September. Das ist in Anbetracht der guten US-Vorgaben und des normalerweise treibenden fresh money – Effektes eines neuen Monats verwunderlich. Die Ursache könnte China sein, denn dort gaben die Indizes heute früh besonders deutlich nach. Am Wochenende hatten die Agenturen über eine weiterhin sehr schleppende Entwicklung bei den Immobilienpreisen berichtet. Heute Morgen wurde zudem gemeldet, dass der offizielle Industrie-Einkaufsmanagerindex im August den vierten Monat in Folge gesunken ist und mit 49,1 nun deutlich kontraktiv ist. Zwei kleine Lichtblicke waren, dass sich im Servicebereich und auch bei den kleineren Firmen, die im Caixin-Index verfolgt werden, durchaus eine Aufhellung erkennbar war. Unter starkem Verkaufsdruck standen Immobilienentwickler. Die in Hongkong gelistete Gesellschaft New World Development hatte eine Gewinnwarnung herausgegeben. Die letzte Woche den Sektor stimulierende Idee, die Zinsen auf Immobilienkredite zu senken, verpuffte. Denn Kritiker gehen davon aus, dass dies nur in sehr geringen Umfang die Nachfrage nach neuen Immobilien belebt. Es handele sich vielmehr in erster Linie lediglich um eine Begünstigung für Eigentümer bereits bestehender Objekte. Zudem wurden heute Autowerte verkauft, da Beobachter die Meinung vertraten, dass der gemeldete deutlich gestiegene Absatz lediglich Einmaleffekten (staatlichen Anreizen) zu verdanken war und zudem der sich immer stärker verschärfende Wettbewerb die Gewinnmarge zusammenschrumpfen lasse. Der Shanghai Composite verlor 1,1%, der ChiNext 2,7% und der Hang Seng 1,8%.
In den USA hatten zuvor die Kurse in den letzten Minuten vor dem Monatsende noch einmal Fahrt aufgenommen. Begünstigt wurde die positive Entwicklung am Freitag durch Konjunkturdaten, die so günstig ausgefallen waren wie erhofft. Der PCE-Preisindex stieg im Juli im Einjahresvergleich um 2,5%, die Kernrate um 2,6%. Die Einkommen kletterten im Juli um 0,2%, die Ausgaben um 0,5%. Die Stimmung der Einkaufsmanager im Großraum Chicago hellte sich im August von 45,3 auf 46,1 stärker als erwartet (45,6) auf. Das ist wichtig, denn hierbei handelt es sich um einen viel beachteten Frühindikator. Unter anderem verbesserten sich die Subindikatoren Auftragseingänge und Produktion. Auffallend war erneut die hohe Nachfrage nach Low Vola – Aktien.
Der STXE 600 NR notiert nach zwei Handelsstunden bei -0,3%. Damit liegt er aktuell ca. 0,4% über unserem obersten Stopp Loss Limit, das wir dank guter Kursentwicklung im August immer weiter nach oben verschieben konnten. Sollte sich im Verlauf die Tendenz also weiter abschwächen, werden wir zügig reagieren und die Allokation in Europa um zunächst 5% absenken. Finanzwerte, Energie und Telefondienste zeigen sich aktuell freundlich, unter leichtem Abgabedruck hingegen heute früh die Zykliker (NYSE:XLY) (Autos, Industrie, Bau, Bekleidung) sowie die Hersteller von Luxusgütern. Eine positive Nachricht kommt aus UK: der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist im August von 52,1 auf 52,5 gestiegen.
Schwach zeigen sich heute die US-Staatsanleihen, die Rendite der 10y US-Treasuries liegt mit 3,91% wieder 10 Basispunkte über dem Tief der Vorwoche und auf dem höchsten Stand seit Mitte August. Postwendend gerät Gold unter Druck und auch der Yen gibt deutlich zum USD nach.
Der APX zeigt sich im Ergebnis unverändert. Unterhalb des Radars entwickelt sich jedoch zusehends eine Schwäche der Staatanleihen der Eurozone. Zudem steht Kupfer nach ein paar festen Tagen nun wieder unter Verkaufsdruck, was morgen den APX Punkte kosten könnte.