Das zweite Quartal startete mit deutlichen Verlusten: der Weltaktienindex MSCI ACWI sackte gestern um ein Prozent ab. Einen erheblichen Anteil daran hatten die gestiegenen US-Zinsen bzw. die gesunkene Erwartung der Marktteilnehmer, dass die FED im Juni die Zinsen senken wird. An den US-Börsen (ETR:SXR4) kam es erneut zu erheblichen Einbußen bei den kleineren Werten. Etwas besser schlugen sich die Megacaps – mit Ausnahme von Tesla (NASDAQ:TSLA), wo enttäuschende Absatzzahlen mit einem 5%-Kursminus quittiert wurden. Besonders unter Druck standen Krankenversicherungsgesellscha
In Fernost konnten Chinas Börsen ihre gestrigen Gewinne nicht halten. Festlandchina gab jedoch nur geringfügig nach. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für die Servicesparte stützte: er ist weiter in den expansiven Bereich vorgerückt. Der Hang Seng Tech Index hingegen sank um 2,4% und damit mehr, als er am Vortag zugelegt hatte. In Japan setzte sich der dynamische Kursabstieg fort. Begründet wird dies in erster Linie mit den inzwischen wieder stark gestiegenen Energiepreisen, was die Produktionskosten verteuert. Auf Unternehmenseben verlor das Schwergewicht Fast Retailing 3,3%, nachdem die Tochter Uniqlo enttäuschende Umsatzzahlen veröffentlicht hatte. Die weitere Beruhigung der Verbraucherpreise (Core) in Tokio von +2,% auf +2,4% ggü. VJ stützt hingegen, da dies Erwartungen auf eine baldige zweite Zinserhöhungsrunde in Japan dämpft. In Taiwan verlor TSMC (NYSE:TSM) 1,25%. Ein Teil des Rückgangs dürfte mit dem schweren Erdbeben zusammen hängen, das dazu geführt hatte, dass der Chiphersteller die Produktion kurzzeitig unterbrach. Der Börsenbetrieb lief durchgängig weiter. Südkoreas KOSPI büßte 1,7% ein, hier drückten insbesondere die Verluste bei Samsung (F:SAMEq) SDI und LG Energy Solutions, die als Lieferanten von Tesla unter dessen Absatzschwäche litten. Auch Sydney fiel mit -1,3 deutlich zurück. Wie in der gesamten Region standen wegen des globalen Zinsanstiegs dort insbesondere Technologie- und Immobilienaktien unter Druck.
In Europa endete gestern ein verheißungsvoller Start mit Kursverlusten auf breiter Front. Heute früh treten die Indizes auf der Stelle. Auf Sektoreneben liegen Versorger (NYSE:XLU) und Basisrohstoffe hinten, während die Banken mit +0,6% das Feld anführen. Aber der Markt ist auch innerhalb der Sektoren zerrissen: so legt z.B. BMW (ETR:BMWG) 2% zu, während das Schwergewicht Stellantis (NYSE:STLA) (u.a. die Marken Peugeot (EPA:PEUP), Opel (NYSE:GM), Fiat) 2,4% nachgibt. Relevant werden heute die Verbraucherpreise in der Eurozone und in den USA neue Zahlen zum Arbeitsmarkt sowie der ISM-Index Service. Außerdem wird FED-Chef Jerome Powell erneut eine Rede halten. Die Renditen der 10y-US Staatsanleihen verharren zur Stunde weiter am bisherigen Jahreshoch von knapp unter 4,4%.
Im APX kostet der globale Renditeanstieg via ital. und span. Staatsanleihen vier Punkte. Deutsche Staatsanleihen verlieren einen, der Nikkei zwei Punkte. Unterhalb des Radars deuten zudem einige Indikatoren (Vola, Goldpreis) auf steigende Nervosität hin. Wir haben deshalb die Aktienquote im apano Global Systematik gestern global um 6,5% auf aktuell 72,5% reduziert. Ein weiterer Rückschnitt auf 65% erfolgt im Falle des Breaks der 20-Tage Durchschnitte von S&P 500 / STXE 600 NR.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.