Die Meldungen von zwei Unternehmen verunsicherten gestern die globalen Aktienmärkte: mit aggressiven Preiskürzungen auf zwei Elektromodelle seiner EQ-Reihe will Mercedes (ETR:MBGn) Marktanteile in China gewinnen. Laut Yahoo Finance wird das Spitzenmodell EQS auf der chinesischen Mercedes-Website seit gestern mit einer Preissenkung um umgerechnet 32.000,- Euro angeboten. Von der Luxuslimousine wurden zuletzt in Chin nur ca. 100 Stück pro Monat verkauft. Der Nachlass könnte die Automobilindustrie unter Zugzwang setzen – zu Lasten der Marge. In den USA vermeldete Target (NYSE:TGT) – nach Walmart (NYSE:WMT) der zweitgrößte Einzelhandelsdiscounter der USA - einen Umsatzrückgang im Oktober und senkt die Erwartungen für das Weihnachtsquartal. Das belegt, dass sich die Verbraucher zurückhalten. Die US-Einzelhandelsumsätze sind zwar im Oktober um 1,3% gestiegen und lagen damit leicht oberhalb der Prognosen. Jedoch weist dieser Wert die nominale Entwicklung auf, d.h., es ist nicht ersichtlich, wie viel davon lediglich auf den Preisanstieg zurückzuführen ist.
Die US-Importpreise fielen im Oktober um 0,2% zurück, was den Inflationsdruck weiter absenkt. Dies war insbesondere den sinkenden Energiepreisen zu verdanken. Auf Jahresbasis hat sich die importierte Inflation auf 4,2% reduziert nach 6% im September. Der Markt war jedoch von einem noch stärkeren Rückgang um 0,4% ausgegangen. Die Daten zur US-Industrieproduktion enttäuschten, der Index sank um 0,1 Punkte, erwartet war +0,1. Insbesondere die Kapazitätsauslastung sieht mit 79,9 nicht sonderlich robust aus. Unter starkem Abgabedruck standen gestern die Technologiewerte, wofür es außer dem verhaltenen Ausblick von Micron (NASDAQ:MU) Technologie wenig Gründe gab. Vielleicht liegt es an den anhaltenden Verwerfungen rund um die Kryptomärkte – der Grayscale Bitcoin Trust, den Cathie Wood gerade erst aufgestockt hatte, ist erneut um 7% eingebrochen. Ich hatte kürzlich ja schon darüber spekuliert, dass Fans der Kryptowährungen oft auch in Technologie Small Caps investieren und diese Personalunion zu einer hohen Korrelation führt.
Insgesamt machen die Weltaktienmärkte einen erschöpften Eindruck. Mit der beeindruckenden Rallye der letzten vier Wochen ist sehr viel an positiver Fantasie bezüglich der Inflations- und Zinsentwicklung eingepreist worden. Zugleich nehmen die Stimmen der Warner zu, die von einem schlechten 4. Quartal und mit Verweis auf die verzögerte Wirkung der Notenbankstraffungen von einer drohenden globalen Rezession in 2023 ausgehen. Die Bewertungen erscheinen mittlerweile wieder ambitioniert und der Markt ist technisch überkauft. Es bedarf offenbar eines neuen Impulses, um die Stände vom Sommer zu übersteigen. Die Haupttreiber wären erstens eine Bewegung im Ukrainekrieg – angeblich laufen hinter den Kulissen Gespräche zwischen den USA und Russland an – und zweitens eine weitere Covid-Lockerungsstufe in China, was aber kurzfristig wegen der Saisonalität nicht zu erwarten ist. Die nun offiziell bestätigte Gewaltenteilung des US-Kongresses wird von den Börsen in der Regel begrüßt, weil sie extreme Entscheidungen verhindert. Heute früh stimuliert Siemens (ETR:SIEGn) mit guten Zahlen den DAX ein wenig und der positiv aufgenommene Report von Nvidia (NASDAQ:NVDA) hält den Nasdaq-Future leicht im Plus.
Wir sind aktuell hoch positioniert und haben uns deshalb enge Stopp Loss – Limite gelegt, um eine denkbare stärker ausgeprägte Konsolidierungsphase nicht vollumfänglich mitzumachen. Der APX hingegen legt heute noch eine Schippe drauf: die 10y Staatsanleihen von Deutschland und den USA haben ihren 50 Tage Durchschnitt überwunden und zugleich in unserer Definition den Rentencrashmodus verlassen. Das bringt +14 Punkte. Es ist aber zu beachten, dass sich dies unterhalb des Radars seit einiger Zeit anbahnte und der wichtigste Grund für die jüngste Rallye der Aktien war. Damit wird also lediglich nachträglich der Kursverlauf bestätigt. Der heutige Zuwachs im APX ist deshalb keineswegs als Motiv für verstärkten Optimismus zu verstehen.
Die US-Importpreise fielen im Oktober um 0,2% zurück, was den Inflationsdruck weiter absenkt. Dies war insbesondere den sinkenden Energiepreisen zu verdanken. Auf Jahresbasis hat sich die importierte Inflation auf 4,2% reduziert nach 6% im September. Der Markt war jedoch von einem noch stärkeren Rückgang um 0,4% ausgegangen. Die Daten zur US-Industrieproduktion enttäuschten, der Index sank um 0,1 Punkte, erwartet war +0,1. Insbesondere die Kapazitätsauslastung sieht mit 79,9 nicht sonderlich robust aus. Unter starkem Abgabedruck standen gestern die Technologiewerte, wofür es außer dem verhaltenen Ausblick von Micron (NASDAQ:MU) Technologie wenig Gründe gab. Vielleicht liegt es an den anhaltenden Verwerfungen rund um die Kryptomärkte – der Grayscale Bitcoin Trust, den Cathie Wood gerade erst aufgestockt hatte, ist erneut um 7% eingebrochen. Ich hatte kürzlich ja schon darüber spekuliert, dass Fans der Kryptowährungen oft auch in Technologie Small Caps investieren und diese Personalunion zu einer hohen Korrelation führt.
Insgesamt machen die Weltaktienmärkte einen erschöpften Eindruck. Mit der beeindruckenden Rallye der letzten vier Wochen ist sehr viel an positiver Fantasie bezüglich der Inflations- und Zinsentwicklung eingepreist worden. Zugleich nehmen die Stimmen der Warner zu, die von einem schlechten 4. Quartal und mit Verweis auf die verzögerte Wirkung der Notenbankstraffungen von einer drohenden globalen Rezession in 2023 ausgehen. Die Bewertungen erscheinen mittlerweile wieder ambitioniert und der Markt ist technisch überkauft. Es bedarf offenbar eines neuen Impulses, um die Stände vom Sommer zu übersteigen. Die Haupttreiber wären erstens eine Bewegung im Ukrainekrieg – angeblich laufen hinter den Kulissen Gespräche zwischen den USA und Russland an – und zweitens eine weitere Covid-Lockerungsstufe in China, was aber kurzfristig wegen der Saisonalität nicht zu erwarten ist. Die nun offiziell bestätigte Gewaltenteilung des US-Kongresses wird von den Börsen in der Regel begrüßt, weil sie extreme Entscheidungen verhindert. Heute früh stimuliert Siemens (ETR:SIEGn) mit guten Zahlen den DAX ein wenig und der positiv aufgenommene Report von Nvidia (NASDAQ:NVDA) hält den Nasdaq-Future leicht im Plus.
Wir sind aktuell hoch positioniert und haben uns deshalb enge Stopp Loss – Limite gelegt, um eine denkbare stärker ausgeprägte Konsolidierungsphase nicht vollumfänglich mitzumachen. Der APX hingegen legt heute noch eine Schippe drauf: die 10y Staatsanleihen von Deutschland und den USA haben ihren 50 Tage Durchschnitt überwunden und zugleich in unserer Definition den Rentencrashmodus verlassen. Das bringt +14 Punkte. Es ist aber zu beachten, dass sich dies unterhalb des Radars seit einiger Zeit anbahnte und der wichtigste Grund für die jüngste Rallye der Aktien war. Damit wird also lediglich nachträglich der Kursverlauf bestätigt. Der heutige Zuwachs im APX ist deshalb keineswegs als Motiv für verstärkten Optimismus zu verstehen.