In dieser Woche nimmt die Berichtssaison Fahrt auf. Der Konsens der Analystenschätzungen für das Gesamtjahr 2020 liegt für die S&P 500 - Unternehmen bei -9%. Erwartet wird ein schwaches Q1, ein katastrophales Q2, aber eine deutliche Erholung in Q3 und Q4. Für die im Nikkei 225 gelisteten Firmen wird für Q1 ein Gewinnrückgang von 18% erwartet, für die Gesellschaften im südkoreanischen KOSPI -29%. Da mittlerweile in einigen Industriestaaten erste Lockerungsmaßnahmen beginnen, wird das Szenario einer deutlichen Erholung m zweiten Halbjahr weiterhin als das wahrscheinlichste angesehen, weshalb die Anleger derzeit anscheinend bereit sind, Beruhigungspillen zu schlucken und durchzuhalten. Der Stress ist derzeit größer bei denjenigen Investoren, die im Feb/März ausgestiegen sind und jetzt darauf warten, dass die Märkte erneut einbrechen. Wollen wir hoffen, dass dies nicht eintritt, denn der Auslöser hierfür wäre eine globale drastische Beschleunigung der Neuinfektionen nach den erfolgten Lockerungsmaßnahmen. Da diese aber erst ab Mitte Mai umfangreicher werden, würde sich eine Verschlimmerung der Lage erst ab Juni in den Statistiken bemerkbar machen. Sollte sich bis dahin Remdesivir (NASDAQ:GILD) oder ein anderes Medikament als wirksam erweisen und eine Zulassung in Reichweite rücken, würden jedoch selbst stark ansteigende Infektionszahlen viel von ihrem Schrecken verlieren. Chinas Zentralbank hat heute die Zinsen für einjährige Ausleihungen von 4,05% auf 3,85% gesenkt. Der Ölpreis – und mit ihm mexikanischer Peso und russischer Rubel – stark unter Druck, wobei der Terminkontrakt wegen der näher rückenden Fälligkeit den Preis verzerrt. Die Läger sind übervoll. Überlegungen der US-Regierung, Ölproduzenten Geld dafür zu bezahlen, dass sie Rohöl im Boden belassen, werden deshalb begrüßt. Die Idee: 365 Mio Barrel dieses im Boden belassenen Öls könnten zur strategischen Reserve der USA zugerechnet werden. Im apano-Stimmungsindex keine Veränderungen heute. Unterhalb des Radars überwindet Kupfer seinen Abwärtstrend. Auch andere Industriemetalle fester. Das dürfte mit der Zinssenkung und dem relativ stabilen Immobilienmarkt in China zusammen hängen. Da ein Teil des jüngsten Preisanstiegs aber lediglich mit Förderkürzungen zusammen hängt, profitieren die Bergbautitel heute nicht von dieser Entwicklung. Der S&P 500 klebt am 2-Monats-Durchschnitt, der STXE 600 hangelt sich an der Unterbegrenzung seines Aufwärtstrends weiter hoch.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.