Die US-Börsen profitierten gestern zunächst davon, dass die US-Auftragseingänge im Juni mit +7,3% über den Erwartungen (+5,4%) gelegen hatten. Im weiteren Sitzungsverlauf stimulierte dann, dass der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, das neue Corona-Hilfspaket vorstellte. Es ist etwas umfangreicher als das, was ich gestern hier im Blog beschrieben habe. Weitere Komponenten sind u. a. eine Einmalzahlung von 500 USD für jeden „Abhängigen, unabhängig vom Alter“, ein 190 Milliarden USD Schutzprogramm für kleine Unternehmen, deren Umsatz um mehr als 50% eingebrochen ist sowie ein Hilfsprogramm von 105 Milliarden USD für Schulen. Trotzdem ist noch nicht sicher, ob es so verabschiedet wird, weil die Demokraten eigene Vorstellungen haben. Aber dass es überhaupt voran ging, hat den Investoren gestern neue Zuversicht eingehaucht. Auch in Asien heute überwiegend freundliche Börsen. Sehr gut Südkorea, wo Samsung Electronics (KS:005930) um 5,4% zulegte. Chinas Börsen kletterten um ca. 1%. Japan strauchelte etwas, hier standen die Autobauer (Mitsubishi Motors (T:7211) -12,6%) heftig unter Druck. Nachdem gestern Moderna (NASDAQ:MRNA) über seine Forschungsergebnisse berichtete, kündigten nun auch Pfizer (NYSE:PFE) und BioNTech (NASDAQ:BNTX) eine neue große Untersuchungsreihe an Testpersonen für ihren möglichen Impfstoff an. In Europa stehen heute die Hersteller von Luxusgütern unter Druck. So ist der Gewinn bei LVMH (PA:LVMH) im ersten Halbjahr um 70% eingebrochen, weit stärker als prognostiziert. Das Geschäft in Festlandchina belebe sich aber derzeit wieder. Gestern sind die US-Neuinfektionen wieder etwas stärker angestiegen, liegen aber mit ca. 61.000 am unteren Rand der letzten drei Wochen. In Hongkong liegen die Neuerkrankungen den siebten Tag in Folge bei über 100. Trotzdem war die Börsenstimmung dort recht gut, der neue Tech-Index legte mit +3,2% unter Führung von Tencent (HK:0700) erneut kräftig zu. Der Bankensektor führt heute die leichte Erholung des STXE 600 an. Die EZB hat ihre Empfehlung bekräftigt, dass Banken vorerst auf Ausschüttungen verzichten sollen, um ihre Eigenkapitalbasis zu stärken.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
