Wenn man sich die Kursentwicklung der Tesla (NASDAQ:TSLA)-Aktie so anschaut, dann ist es wohl kein Geheimnis, dass die Investoren auf kurze Sicht keine größere Konkurrenz für das Elektroauto-Unternehmen sehen. Selbst wenn man die jüngste Schwäche einrechnet, die wachstumsstarke Technologieunternehmen in diesem Jahr ergriffen hat, bleibt Tesla immer noch eine der besten Aktien aus dem S&P 500 der letzten 12 Monate.
Tesla-Investoren freuen sich darüber, dass das wertvollste EV-Unternehmen der Welt auf gutem Weg ist, seine Produktionsziele zu erreichen. Anfang des Monats teilte das Unternehmen den Investoren mit, dass es in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres weltweit 184.800 Autos ausgeliefert hat, nach 180.570 im vierten Quartal.
"Wir sind von der breiten Akzeptanz des Modells Y in China ermutigt und erreichen rasch die volle Produktionskapazität", kommentierte das Unternehmen. Das neue Model S und das neue Model X seien ebenfalls "außergewöhnlich gut aufgenommen worden", schrieb Tesla weiter und fügte hinzu, dass es noch dabei sei, die Produktion auf die volle Kapazität hochzufahren.
Während das in Kalifornien ansässige Unternehmen weiter auf dem Wachstumspfad ist, steigen auch einige ernsthafte Wettbewerber in den Markt ein. Und als traditionelle Autohersteller wie Volkswagen (OTC:VWAGY) und General Motors (NYSE:GM) ihre Anstrengungen im Elektrobereich vorantreiben, ringen auch kleinere chinesische Startups wie Nio (NYSE:NIO) und Xpeng (NYSE:XPEV) um technologieaffine Kunden.
VW (DE:VOWG) hat diese Woche sein neues Audi Q4 e-tron-Modell vorgestellt, um mit Tesla auf dem schnell wachsenden Markt der kompakten Crossover-SUVs zu konkurrieren. Die Preise für das Fahrzeug beginnen in Deutschland bei 41.900 Euro, wofür es eine Reichweite von bis zu 520 Kilometern bietet.
Audis Elektroauto gehört zu einem Dutzend von Fahrzeugmodellen, die der deutsche Autohersteller geplant hat, darunter den ID.4 von VW und eine elektrische Version des Porsche (DE:PSHG_p) Macan. VW will in diesem Jahr rund 600.000 rein batteriebetriebene Autos verkaufen. Der Q4 e-tron basiert auf Volkswagens günstiger MEB-Architektur, die für massentaugliche Elektroautos konzipiert wurde und die laut Autoanalysten in einigen wichtigen Aspekten mit Tesla mithalten kann.
Kursziel von 150 USD
Volkswagen dürfte an der Börse immer mehr Anerkennung für seine Batteriefahrzeugstrategie erhalten, mit der das Unternehmen Tesla bereits im nächsten Jahr beim Verkauf von Elektrofahrzeugen übertreffen könnte, schrieb die Deutsche Bank (DE:DBKGn) in einer Mitteilung.
Wenn der Markt für das Geschäft mit batterieelektrischen Fahrzeugen von VW mit dem gleichen Vielfachen wie Tesla und Nio bewerten würde, wäre es allein rund 195 Milliarden Euro wert und damit mehr als das gesamte Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt, schrieben Analysten unter der Leitung von Tim Rokossa im vergangenen Monat in einem Bericht. Sie haben ihr Kursziel für VW-Aktien um 46% auf 270 Euro angehoben.
Und als sich der Wettbewerb verschärft, stellen einige Analysten die äußerst optimistische Bewertung der Tesla-Aktie in Frage. Der Unternehmenswert von rund 700 Milliarden US-Dollar entspricht in etwa der Gesamtgröße des US-amerikanischen und europäischen Automobilmarkts, obwohl es sich insgesamt nur um einen "Nebenakteur" handelt, so Craig Irwin, Analyst bei Roth Capital, der der Meinung ist, dass die Tesla-Aktie 150 US-Dollar wert ist.
Irwin sagte CNBC diesen Monat:
"Für mich spiegelt sich darin eine Marktverzerrung wider. Meiner Meinung nach geht diese Entwicklung völlig an den Fundamentaldaten vorbei, und ich denke, dass es auf dem Markt Platz für viele erfolgreiche Unternehmen gibt. Die Leute gehen einfach davon aus, dass Tesla konkurrenzlos ist, wenn sie die Firma derartig hoch bewerten."
Fazit zur Tesla-Aktie
Trotz der Bedrohung durch neue Wettbewerber ist Tesla nach wie vor die beliebteste Elektro-Aktie. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei rund 700 USD pro Aktie. Das bedeutet, dass die Investoren mit der Performance des Unternehmens und seinen Zukunftsaussichten einverstanden sind. Gleichwohl dürfte es für Analysten immer schwieriger werden, weitere Kurssteigerungen der Tesla-Aktie zu rechtfertigen, wenn neue Marktteilnehmer erfolgreich Käufer anlocken und die Dominanz des Unternehmens herausfordern. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, dass sich die Tesla-Aktie nach beachtlichen Kursgewinnen im Jahr 2020 in diesem Jahr schlechter als der Gesamtmarkt entwickelt hat.
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