Investing.com - Die Goldpreise halten sich am Freitag leicht im Plus und das, obwohl sich ein Teil-Deal zwischen den USA und China am Horizont abzeichnet. Gründe dafür könnten ein etwas schwächerer US-Dollar sowie nur marginal steigende Anleiherenditen sein.
Die Weltaktienmärkte erleben gerade einen Aufwärts-Crash: der DAX knallt dank der Handels- und Brexit-Hoffnung um 1,75 Prozent hoch. Der europäische STOXX 600 steigt um mehr als 1 Prozent. Auch in den USA geht es steil aufwärts: die Dow-Futures signalisieren Zugewinne von 0,86 Prozent, die S&P 500-Futures von 0,91 Prozent und die Nasdaq 100-Futures von 1,10 Prozent. Die hohe Risikobereitschaft an den internationalen Finanzmärkten begrenzt die zuletzt losgetretene Goldpreiserholung.
Die Gold-Futures zur Dezember-Lieferung steigen um 0,21 Prozent auf 1.504 Dollar je Feinunze. Der Kassapreis für Gold, der XAU/USD, gewinnt 0,40 Prozent auf 1.499 Dollar je Feinunze.
Unterstützung liefert dem gelben Metall der etwas schwächere US-Dollar, der sich in Form des US-Dollar-Index um 0,13 Prozent zurückzieht. Zugleich steigen die Anleiherenditen weniger stark als erwartet und das, obwohl sich ein Handelsdeal zwischen den USA und China abzeichnet. Die US-Zehnjahresrendite klettert um 0,014 auf 1,67 Prozent, das Pendant aus Deutschland rentiert 0,010 höher auf -0,479 Prozent.
In Sachen Handelskrieg äußerten sich die Verantwortlichen optimistischer als zuvor, da beide Seiten in der Lage sein könnten, eine kurzfristige Lösung zu finden. US-Präsident Donald Trump sagte, er werde sich später am Tag mit dem chinesischen Vizepremier Liu He treffen und, dass der erste Tag der Handelsgespräche sei gut verlaufen.
"Wir haben die Verhandlung mit China gerade abgeschlossen, es lief sehr gut und morgen gibt es wieder eine. Ich treffe mich mit dem Vizepremier drüben im Weißen Haus, und ich denke, es läuft wirklich gut", sagte Trump am Donnerstag. "Wir werden sie morgen genau hier treffen, und es läuft sehr, sehr gut."
Aber Analysten warnten, dass Edelmetalle mit Anzeichen von Schwierigkeiten bei den Verhandlungen zu ihrer alten Stärke zurückkehren könnten.
"Gold wird immer noch innerhalb seines aktuellen Konsolidierungsbereichs gehandelt, und ich glaube, dass der Kurs dort bleiben wird, bis es ein Update zum Treffen von Präsident Trump und Vizepremier Liu He gibt - positiv oder negativ", erklärte Eric Scoles, Rohstoffstratege bei RJO Futures in Chicago.
"Wenn Gold ausbricht, würde ich einen Schlusskurs über 1.519,0 $ für ein starkes bullisches Signal halten, während ein Schlusskurs unter 1.492,0 $ ein bärisches Signal wäre."
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