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FTX-Kollaps: Das 8 Milliarden Dollar Grab und ein allerletzter Strohhalm

Veröffentlicht am 10.11.2022, 09:54
Aktualisiert 10.11.2022, 10:04
© via REUTERS
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Investing.com – Die strauchelnde Kryptobörse FTX durchlief in den vergangenen Monaten mehrere Finanzierungsrunden, mit denen größere Investoren Beteiligungen an dem Unternehmen erwarben. Die letzte fand im Januar statt und FTX konnte 400 Millionen Dollar einsammeln, was zu einer Bewertung von 32 Milliarden Dollar führte.

Einer der Geldgeber, Sequoia Capital, gab nun bekannt, dass man die Beteiligung in Höhe von 213,5 Millionen Dollar abschreiben werde. Dennoch konnten mit FTX die größten Investitionsgewinne seit der 50-jährigen Firmengeschichte erzielt werden, wie es hieß.

Es ist zu erwarten, dass weitere Investoren wie BlackRock (NYSE:BLK), Insight Partners, Paradigm und Tiger Global in Kürze ähnliche Ankündigungen machen werden.

Es waren aber nicht nur Risikokapitalgeber, die an dem Krypto-Hype mitverdienen wollten. Der drittgrößte Pensionsfonds Kanadas, das Ontario Teachers’ Pension Plan Board, stieg während einer Investmentrunde im Oktober 2021 bei FTX ein. Wie viel der Rentenfonds für Lehrer in dieses Kryptoabenteuer investierte, ist unbekannt.

Der FTX CEO Sam Bankman-Fried erklärte inzwischen, dass er 8 Milliarden Dollar Kapital benötige, um den Auszahlungsanfragen der FTX-Nutzer nachzukommen. Ohne dieses Geld ist ein Fortbestand der Kryptobörse undenkbar.

Der Binance-CEO Changpeng Zhao (CZ) zog indes seine zuvor zugesagte Unterstützung zurück. Die bereits laufenden Untersuchungen der SEC und CFTC wegen rechtswidriger Verwendung von Kundengeldern scheint Zhao ein zu heißes Eisen zu sein.

In einem internen Memo wies er darauf hin, dass der Untergang von FTX keinesfalls ein Erfolg für Binance ist, denn Kryptobörsen werden künftig von den Regulierungsbehörden noch stärker unter die Lupe genommen.

Die US-Behörden versuchen schon seit Längerem eine Verbindung zwischen Binance und FTX zu ihren jeweiligen angeblich unabhängigen US-Tochtergesellschaften herzustellen. Interne Dokumente haben bereits bewiesen, dass CZ das Sagen bei Binance.US hat und laut Coingeek könnte schon zu diesem Zeitpunkt eine Klageschrift gegen den Binance-CEO vorbereitet werden.

Als letzte verbleibende Rettungsleine für die Nutzer von FTX wird derzeit der Gründer der Tron-Blockchain Justin Sun gehandelt. Er versprach der Community eine Lösung, weshalb diese anfingen, auf FTX den Tron-Token TRX zu kaufen. Dieser erreichte auf der Plattform einen Kurs von 1 Dollar, während er auf Binance für 0,06 Dollar zu haben ist.

Von Marco Oehrl

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