von Robert Zach
Investing.com - Die Unternehmen aus der Eurozone haben ihre Produktion im Dezember überraschend deutlich gedrosselt. Wie Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, am Mittwoch mitteilte, sank die Industrieproduktion um 2,1 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt mit -1,6 Prozent gerechnet. Die Jahresrate der Industrieproduktion kollabierte mit -4,1 Prozent auf den tiefsten Stand seit Februar 2019. Hier wurde im Vorfeld ein Wert von -2,3 Prozent erwartet.
"Wir wussten bereits im Dezember, dass die Industrieproduktion in allen großen Euro-Ländern sehr schwach ausfallen würde. Der heutige Datensatz zeigte jedoch, dass die Schwäche auch nach Sektoren breit angelegt war, mit einem besonders starken Rückgang in der Investitionsgüterproduktion", schrieb Jessica Hinds, Ökonomin bei Capital Economics, in einer Schnelleinschätzung.
Ein Ende der industriellen Rezession in Europa sei noch nicht absehbar, fügte sie mit Blick auf den neuartigen Coronavirus hinzu. Schließlich wurden die Zahlen vor dem Ausbruch der Krankheit erhoben und europäische Autohersteller warnen bereits vor möglichen Engpässen bei Komponenten wegen des Produktionsstillstands in China.
"Selbst wenn das (Corona)-Virus bald unter Kontrolle gebracht wird, wird die Industrie der Eurozone wahrscheinlich zumindest zu Beginn dieses Jahres in der Rezession bleiben", sagte Hinds.
Die Reaktion der Märkte
Die Märkte haben auf den Datensatz aus Europa nicht reagiert. Für gute Laune sorgt weiterhin die Erkenntnis, dass die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen sich verlangsamt und die Zahl der Genesungen zunimmt. Das gibt den Anlegern die Hoffnung, dass die Coronavirus-Krise rasch eingedämmt werden kann und somit den wirtschaftlichen Schaden in Grenzen hält. Zuletzt notierte der Dax mit 13.715 Punkten gut 0,65 Prozent im Plus. Für den MDAX ging es um 0,13 Prozent nach oben. Der Schweizer Leitindex SMI verlor 0,15 Prozent und der Euro Stoxx 50 gewann 0,33 Prozent.
In den USA legen die Futures auf den S&P 500, Dow Jones und Nasdaq trotz kartellrechtlicher Untersuchungen gegen Amazon (NASDAQ:AMZN), Apple (NASDAQ:AAPL), Facebook (NASDAQ:FB), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und den Google-Mutterkonzern Alphabet (NASDAQ:GOOGL) weiter zu.
Für den Goldpreis ging es um 0,16 Prozent nach unten auf 1.567,65 Dollar und Silber verlor 0,42 Prozent.
Das Industriemetall Kupfer gewann 0,46 Prozent und unterstreicht damit die gute Marktstimmung. Auch die Zehnjahresrendite aus den USA rentiert 3 Basispunkte höher auf 1,623 Prozent.
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