Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, dem 20. Mai, wissen sollte:
1. Aktienkurse fallen als US-Firmen Boykott gegen Huawei umsetzen
Technologieaktien dürften mit schweren Verlusten in den Handel starten, nachdem es am Wochenende Berichte gegeben hatte, dass Qualcomm (NASDAQ:QCOM), Broadcom (NASDAQ:AVGO) und andere aufgrund der Präsidentenverfügung der letzten Woche ihre Lieferungen von Komponenten an Huawei eingestellt haben. Alphabet (NASDAQ:GOOGL) lizenziert Berichten nach auch keine Android Software mehr für Huawei Smartphones, was ein schwerer Schlag für das chinesische Technologieunternehmen ist.
Um 11:30 MEZ stand der technologielastige Nasdaq 100 Futureskontrakt 36 Punkte oder 0,5% tiefer, während der breitere S&P 500 Futures 3,9 Punkte tiefer lag und der Dow Futures um 31 Puntke gesunken ist, was jeweils einen Rückgang um 0,1% darstellt.
In der Nacht hatte der chinesische SI 300 Index 0,9% eingebüßt, während es an den Börsen Europaa nach einem gemischten Start abwärts ging. Die Chiphersteller Infineon (OTC:IFNNY) und STMicroelectronics (NYSE:STM) zählten zu den größten Verlierern.
2. Powells Reaktion
Nicht weniger als vier Spitzenvertreter der Federal Reserve werden heute öffentliche Auftritte absolvieren, was den Märkten ein einigermaßen klares Bild verschaffen sollte, wie die Zentralbank auf die Folgen des eskalierenden Handelskonflikts auf die Konjunktur zu reagieren gedenkt.
Philadephia Fed Präsident Patrick Harker beginnt den Reigen um 15:30 MEZ. Ihm folgen der Vizechef der Zentralbank Richard Clarida und New York Fed Präsident John Williams um 19:05 MEZ. Die Rede vom Fed-Vorsitzenden Jerome Powell bildet dann um 01:00 MEZ den Höhepunkt.
Die Rendite der US-Staatsanleihen mit zweijähriger Laufzeit liegt mit 2,22% immer noch fast 20 Basispunkte unter der Dreimonatspapiere, was den weitverbreiteten Glauben widerspiegelt, dass die Fed im kommenden Jahr oder so die Zinsen senken wird, um einer wahrscheinliche Abschwächung der Konjunktur entgegenzutreten.
3. Ölpreise volatil auf Anzeichen über saudisch-russische Entzweiung
Am Ölmarkt ging es am Montagmorgen auf und ab, da es Anzeichen auf Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden größten Ölexporteuren gibt, ob die Produktionsbeschränkungen über den Juni hinaus aufrechterhalten werden sollen, wenn der sogenannte “OPEC+”-Deal zur Beschränkung der Produktion auslaufen wird.
Der saudische Ölminister Khalid al-Falih wurde am Wochenende dahingehend zitiert, dass es Unterstützung für eine Verlängerung des Abkommens gibt, während Russlands Energieminister Alexander Novak zur Vorsicht mahnte, da die Verhandlungsparteien noch “verschiedene Optionen” ausloteten.
Die Preise werden immer noch von den geopolitischen Spannungen gestützt, als die Vereinigten Staaten auf Konfrontationskurs mit dem Iran gehen, während Russland weiter Mühe hat, seine Exportpipelines von verschmutztem Öl zu säubern.
Um 11:45 MEZ lagen die Futures auf die US-Leitsorte WTI um 0,5% höher auf 63,22 USD, während der internationale Benchmark Brent sich um 0,6% auf 72,61 USD verteuert hat.
4. Siege für Modi und Morrison lassen die Kurse in Indien und Australien steigen
In der größten Demokratie der Welt ist Narendra Modis BJP-geführte Koalition zurück an die Macht gekommen, zumindest den vorläufigen Schätzungen nach. Das ließ die Rupie gegenüber dem Dollar um mehr als 1% auf ein Zweiwochenhoch steigen und schickte den Benchmarkindex, den Nifty 50 um 3,7% nach oben auf ein neues Allzeithoch.
Unterdessen legte der australische Dollar gegenüber seinem US-Kollegen um 0,8% zu, während der australische S&P/ASX 200 um 1,8% anstieg, da Premierminister Scott Morrisons wirtschaftsfreundliche Konservative überraschend die Wahlen gewinnen konnten, nachdem Meinungsumfragen einen Verlust der Mehrheit in Aussicht gestellt hatten.
5. Populisten auf dem Vormarsch
Der Euro steht am Beginn einer neuen Woche wieder unter Druck, in der Wahlen zum Europaparlament stattfinden werden, die allen Anzeichen nach, den etablierten Parteien auf dem Kontinent weitere Verluste zugunsten hauptsächlich rechtsgerichteter Populisten bescheren dürften.
Unabhängig vom Ausgang der Wahlen wird die Präsidentschaft der mächtigen Europäischen Kommission wahrscheinlich in den Händen der Europäischen Volkspartei (zu der die CDU gehört) oder einer ihrer zentristischen oder moderat linken Konkurrenten bleiben. Allerdings könnten große Sitzgewinne für Randparteien es in der EU schwieriger machen, in den kommenden fünf Jahren neue Gesetze zu verabschieden, angesichts der mittlerweile erheblichen Machtbefugnisse des EU-Parlaments.
Die Wahlen werden am Donnerstag losgehen und sich über die Folgetage hinziehen.
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