* Zurückhaltung vor Fed-Entscheidung
* US-Märkte vor Eröffnung leicht im Plus
* Merck nach Studienergebnissen auf Berg- und Talfahrt
(neu: weitere Merck-Studie, Bayer, US-Märkte)
Frankfurt, 23. Sep (Reuters) - Der Dax<.GDAXI> hat sich am
Mittwoch erneut an sein Jahreshoch herangepirscht. Am frühen
Nachmittag notierte der deutsche Leitindex mit 5727 Punkten 0,3
Prozent höher als am Vorabend. Zeitweise hatte er nur sechs
Zähler unter dem bisherigen Jahreshoch gelegen, das er
vergangenen Freitag bei 5760 Punkten erreicht hatte. "Der Markt
will nach oben, obwohl es fundamental keine zwingenden Gründe
gibt. Die Anleger wollen offenbar das Jahreshoch sehen", sagte
ein Börsianer. Doch die Umsätze waren - wie schon in den Tagen
zuvor - gering. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> zog ebenfalls leicht
an. An der Wall Street zeichneten sich vor Handelsbeginn
minimale Gewinne ab.
Für Zurückhaltung an den internationalen Aktienmärkten
sorgte die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank, die
nach Börsenschluss in Europa bekanntgegeben werden sollte.
Experten rechneten aber damit, dass die Notenbanker in
Wartestellung bleiben und den Zielkorridor für den Leitzins bei
null bis 0,25 Prozent belassen.
PHARMAWERTE IM BLICK
Auf Berg- und Talfahrt gingen die Aktien des Pharma- und
Spezialchemiekonzerns Merck. Nachdem das Unternehmen
auf einem Krebsforscherkongress in Berlin mit neuen eigenen
Studienergebnissen für sein lukratives Krebsmedikament Erbitux
aufgewartet hatte, zog die Aktie zunächst mit Aufschlägen von
über zwei Prozent an die Spitze des Dax. Als später jedoch eine
weitere Studie unabhängiger Forscher mit negativen Ergebnissen
bekannt wurde, rutschte das Papier ab: Zuletzt notierten Merck
0,8 Prozent tiefer bei 68,20 Euro. Auch Bayer und sein
US-Partner Onyx präsentierten Studiendaten für ihr
Krebsmittel Nexavar. Bayer standen mit einem Minus von 0,1
Prozent auf der Verliererseite.
Adidas-Papiere profitierten dagegen von einem
positiven Kommentar der Analysten der BNP Paribas und
verteuerten sich um 1,9 Prozent. Dem Sportartikelhersteller
komme der schwachen Dollar zu Gute, da dies die Produktion
verbillige. Auch zum Konkurrenten Puma äußerten sich
die Analysten positiv. Dessen Aktien verteuerten sich im
MDax<.MDAXI> um 1,6 Prozent.
Ein Kursplus von über zwei Prozent bei den Papieren der
Deutschen Bank begündeten Analysten mit guten Vorgaben
von US-Finanzwerten. Die Anteilsscheine der Citigroup
hatten sich am Vorabend um knapp fünf Prozent verteuert, nachdem
der Investmentfonds der Regierung von Singapur mitgeteilte
hatte, seinen Anteil an der US-Großbank auf unter fünf Prozent
reduziert zu haben. An anderen europäischen Märkten waren
Bankenwerte ebenfalls im Sog der US-Titel gefragt. Der
entsprechende Branchenindex des Stoxx600<.STOXX> zählte mit
einem Plus von 1,1 Prozent zu den größten Gewinnern unter den 19
Sektorindizes.
Auf der Verliererseite standen nach einem negativen
Kommentar der Citigroup-Analysten die Aktien des
Gesundheitskonzerns Fresenius mit einem Minus von
zwei Prozent. Die Experten der US-Bank stuften Fresenius-Aktien
herunter auf "Sell" von "Buy" und senkten ihr Kursziel auf 36
von 40 Euro. Sie zweifelten an, ob der milliardenschwere Zukauf
der Pharmafirma APP wertsteigernd gewesen sei. Die Aktien der
Fresenius-Dialysetochter Fresenius Medical Care fielen
um knapp ein Prozent.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Kathrin Schich)