Von Geoffrey Smith
Investing.com --Die Einzelhandelsumsätze im Februar werden den Ton für die zweitägige Sitzung der Federal Reserve angeben, die heute beginnt. Die Daten zur Industrieproduktion und zum Immobilienmarkt stehen ebenfalls auf der Agenda. Präsident Xi Jinping beauftragt Chinas oberstes Wirtschaftskomitee mit der Schließung von regulatorischen Schlupflöchern, die die Tech-Giganten des Landes begünstigen, während Europas Impfkampagne wegen einer politisch motivierten Aussetzung des Impfstoffs von AstraZeneca (LON:AZN) und der Universität Oxford in Schieflage geraten ist. Der Ölpreis verliert vor den anstehenden US-Lagerbestandsdaten weiter an Boden.
1. Datenregen vor Fed-Entscheid
Die Federal Reserve startet ihre zweitägige Sitzung und die Inflationserwartungen beginnen sich allmählich auf hohem Niveau zu stabilisieren.
Die Rendite der US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren liegt konstant etwas über 1,60%. Dies könnte sich jedoch schnell ändern, wenn die Einzelhandelsumsätze per Berichtsmonat Februar um 13:30 Uhr hereinkommen, und Anzeichen dafür liefern, dass die US-Verbraucher im Vorgriff auf die jüngste Runde von Konjunkturhilfen schnell Geld ausgeben. Die Einzelhandelsumsätze im Januar hatten mit einem Plus von 5,3% - dem größten seit sieben Monaten - stark nach oben überrascht, aber Analysten erwarten für Februar einen Rückgang um 0,5%.
Ebenfalls fällig sind die Daten zur US-Industrieproduktion für Februar um 15:15 Uhr und der NAHB-Immobilienmarktindex um 16:00 Uhr.
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2. Europas dritte Welle
Eine dritte Corona-Welle baut sich in Europa auf. Deutschland, Frankreich, Italien und die Benelux-Länder melden alle steigende Infektionszahlen. Das deutsche Robert Koch-Institut sagte am Dienstag, dass die Fälle im Land wieder exponentiell zunehmen.
Die laufenden Bemühungen Europas, sein eigenes Impfprogramm zu torpedieren, tragen nicht zur Verbesserung der Situation bei. Der deutschen Entscheidung, die Vergabe des Impfstoffs von AstraZeneca und der Universität Oxford am Montag einzustellen, folgten Frankreich und Italien. Die italienische Arzneimittelbehörde nannte es "eine politische Entscheidung", während die europäische Arzneimittel-Agentur, die für die Erklärung der Sicherheit von Medizinprodukten zuständig ist, ihre Ansicht wiederholte, dass die Vorteile des Impfstoffs alle Risiken überwiegen.
Australien sagte, es werde den Impfstoff AstraZeneca (NASDAQ:AZN) wie geplant vertreiben, während Thailands Premierminister sich vor Fernsehkameras impfen ließ, als das Land die am Freitag angekündigte Aussetzung wieder aufhob.
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3. Wall Street ohne klare Richtung
Die US-Aktienmärkte dürften ohne größere Kursschwankungen in die Sitzung am Donnerstag gehen. Im Fokus der Händler stehen die Einzelhandelsumsätze und das Ergebnis der Fed-Sitzung.
Gegen 11.30 Uhr notierte der Dow Jones Future um 67 Punkte oder 0,2% im Minus, während der S&P 500 Future weniger als 0,1% im Minus lag und der Nasdaq 100 Future um 0,4% zulegte.
Zu den Aktien, die später im Fokus stehen dürften, gehört Facebook (NASDAQ:FB). Das blaue Netzwerk hat über Nacht einen Deal mit News Corp (NASDAQ:NWSA) geschlossen, um für Nachrichten in Australien zu bezahlen - ein Präzedenzfall, der auch in anderen Ländern Folgen haben dürfte. Der Hausbauer Lennar (NYSE:LEN) wird nach der Schlussglocke seine Ergebnisse veröffentlichen.
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4. Xi fordert Schließung von "Schlupflöchern" für Technologieriesen
Der chinesische Präsident Xi Jinping hat erneut die Notwendigkeit einer strengeren Regulierung der Internetfirmen des Landes bekräftigt und damit die Bemühungen verstärkt, die Ende letzten Jahres mit der Entgleisung des Börsengangs der Ant Group (HK:6688) begannen.
Im Staatsfernsehen wurde berichtet, dass Xi dem obersten Wirtschaftskomitee des Landes mitgeteilt hat, dass China "Lücken und Schlupflöcher in den Regularien", die den Sektor reglementieren, schließen muss. Solche von Xi beschriebenen regulatorischen Änderungen haben der Ant Group, einer Tochtergesellschaft von Alibaba (NYSE:BABA), einen Wertverlust von mehreren Milliarden Dollar beschert und die Rentabilität vieler ihrer Finanzdienstleistungen durch neue Kapitalanforderungen beeinträchtigt.
Unabhängig davon hieß es, Xi habe Alibaba angewiesen, die Kontrolle über die South China Morning Post abzugeben.
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5. Öllagerbestände
Die Rohölpreise gaben im Vorfeld der später am Tag anstehenden US-Lagerbestandsdaten des American Petroleum Institute weiter nach.
Gegen 11.30 Uhr verlor der Preis der US-Sorte WTI gut 1,5% auf 64,39 Dollar pro Barrel, während der Preis der Nordseesorte Brent um 1,6% auf 67,79 Dollar pro Barrel sank.
Die US-Lagerbestandsdaten waren in den letzten Wochen aufgrund der Auswirkungen des Kälteeinbruchs in Texas, wo die Raffinerien nur schrittweise wieder öffnen konnten, nachdem sie durch das extreme Wetter komplett geschlossen waren, sehr volatil. Die Daten dieser Woche werden voraussichtlich einen Anstieg der Nachfrage nach raffinierten Produkten zeigen, nachdem der Beginn des Spring Breaks die Fluggastzahlen in den USA auf den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie im letzten Jahr getrieben hat.
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