Von Geoffrey Smith
Investing.com - Mitch McConnell vertagt den Senat und beendet die Hoffnungen auf ein Konjunkturpaket in der nächsten Woche. AMD wird mit Xilinx in einem 35 Milliarden Dollar schweren Deal fusionieren. Unternehmenszahlen und Wirtschaftsdaten kommen herein, wobei die Pharmagiganten im Fokus stehen. Europas Banken zeigen Lebenszeichen, und der Aktien- und Ölmarkt erholt sich, nachdem die Covid-Ängste am Montag schwere Verluste verursacht hatten. Folgendes müssen Sie am Dienstag, dem 27. Oktober, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Hoffnung auf Stimulus schwindet
Die Hoffnungen auf ein Konjunkturpaket für die US-Wirtschaft in nächster Zeit sind fast vollständig begraben, als der Mehrheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell, das Oberhaus bis zum 9. November vertagte.
Die Republikaner im Senat waren in den letzten Tagen der größte Stolperstein für einen Deal und weigerten sich, den Forderungen von Präsident Trump nach einem größeren Paket zu folgen.
Zu den später fälligen neuen Konjunkturdaten gehören Auftragseingänge für langlebige Güter vom September, die um 13:15 MEZ hereinkommen, Immobilienpreisdaten um 14:00 MEZ und die regionale Unternehmensumfrage der Richmond Fed sowie der Verbraucherstimmungsindex des Conference Board um 15:00 Uhr.
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2. AMD schluckt Xilinx
Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) hat sich bereit erklärt, den konkurrierenden Chiphersteller Xilinx im Rahmen eines reinen Aktiendeals für 35 Milliarden US-Dollar zu kaufen, was dies eine der bislang größten Firmenfusionen des Jahres macht.
Der Deal eröffnet AMD im Wesentlichen neue Märkte, das sich traditionell auf Chips konzentriert hat, wie sie in Laptops und Gaming-PCs verwendet werden. Xilinx ist auf Chips spezialisiert, die von ihren Käufern neu programmiert werden können, darunter Rechenzentrumsbetreiber, Telekommunikationsunternehmen und der Verteidigungssektor.
Der Deal setzt eine Konsolidierungswelle im Chipherstellungssektor fort. Erst vor wenigen Wochen hatte Nvidia (NASDAQ:NVDA) zugestimmt, den in Großbritannien ansässigen Chipdesigner ARM Holdings (LON:ARM) von Softbank (T:9434) für 40 Mrd. USD zu kaufen.
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3. Aktien-Futures erholen sich
Die US-Börsen werden nach ihrem schwächsten Tag seit über einem Monat am Montag leicht höher in den Handelstag starten.
Gegen 12.15 stiegen die Futures auf den Dow Jones um 102 Punkte oder 0,4%, während der S&P 500-Future parallel dazu um 0,35% zulegte. Der Nasdaq-Future kletterte um 0,5%.
Unternehmensseitig stehen heute die Pharmaunternehmen im Fokus. Merck (DE:MRCG) erzielte die besten Ergebnisse, während Pfizer (NYSE:PFE) zwar bei den Gewinnen überzeugen konnte, nicht aber bei den Erträgen. Die Aktien von Eli Lilly (NYSE:LLY) fielen um 3,0 % in der Vorbörse, nachdem das Unternehmen einen Gewinnrückgang von 4 % im dritten Quartal gemeldet hatte, einen Tag nachdem es eingeräumt hatte, dass seine experimentelle Antikörperbehandlung für Covid-19 in Tests nicht die gewünschten Ergebnisse erbracht hatte.
Nach US-Börsenschluss legt noch Microsoft (NASDAQ:MSFT) seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vor.
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4. Europas Banken erhöhen Druck auf Regulierungsbehörden
Zwei der größten europäischen Banken erreichten ein besseres Ergebnis als erwartet und übten damit Druck auf die Regulierungsbehörden des Kontinents aus, ihr gegenwärtiges Dividendenverbot zu lockern.
Die HSBC-Aktie stieg um 6,4% auf ein Zehn-Wochen-Hoch, nachdem eine kräftige Erholung der chinesischen Wirtschaft dazu beigetragen hatte, dass sie höhere Gewinne und niedrigere Rückstellungen für Kreditausfälle ausweisen konnte. Auch das in Spanien ansässige Unternehmen Santander (MC:SAN) übertraf die Erwartungen, nachdem das Wachstum in Brasilien und Mexiko, zwei seiner wichtigsten Märkte, gesteigert wurde und die Rückstellungen das zweite Quartal in Folge niedriger ausfielen.
Das Tier-1-Kernkapital, ein wichtiger Maßstab für die Finanzkraft, stieg bei beiden Banken an. HSBC (LON:HSBA) kündigte an, dass sie die Ausschüttung einer Dividende für das Jahr 2020 in Erwägung zieht und Anfang nächsten Jahres eine Entscheidung treffen wird, während die Aktionäre von Santander nächste Woche über einen Vorschlag zur Ausschüttung einer Bonusdividende abstimmen sollen.
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5. Ölpreis erholt sich
Die Rohölpreise erholten sich am Dienstag nach schweren Verlusten am Vortag, aber der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI blieb weiterhin unter der runden Marke von 39 Dollar, während der Preis für die Nordseesorte Brent bei 41,23 Dollar pro Barrel konsolidierte.
Der britische Ölkonzern BP (LON:BP) hat im dritten Quartal die Rüberkkehr in die Gewinnzone geschafft. Das Londoner Unternehmen verzeichnete einen Gewinn von 86 Millionen Dollar. Analysten hatten mit einem Verlust von 120 Millionen Dollar gerechnet.
BP warnte jedoch, "es ist schwer abzusehen, wann die aktuellen Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage behoben werden und welche endgültigen Auswirkungen Covid-19 haben wird."
Um 21.30 Uhr werden die wöchentlichen Lagerbestandsdaten durch das American Petroleum Institute veröffentlicht. GasBuddy geht davon aus, dass die US-Benzinnachfrage in der vergangenen Woche um etwa 0,5% gesunken ist.
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