von Geoffrey Smith
Investing.com - Donald Trump und Joe Biden treten gegeneinander an, das Virus fordert sein millionstes Opfer, während Mike Pence vor steigenden Infektionszahlen warnt, Fed-Sprecher in Hülle und Fülle - und die Währungen aus der Türkei und Russland werden schwächer, da sich ihre Verbündeten im Kaukasus auf ein Kräftemessen einstellen. Folgendes sollten Sie am Dienstag, dem 29. September, über das Geschehen an den Märkten wissen.
1. Runde eins
Donald Trump und Joe Biden werden um 21:00 Ortszeit (05:00 MEZ) ihre erste direkte Debatte vor den Präsidentschaftswahlen führen.
Die Wirtschaftslage, der Umgang mit der Pandemie und Fragen der Rassenungleichheit sowie von Recht und Ordnung dürften ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Ein weiteres wichtiges Thema dürften Trumps Steuererklärungen sein, die am Wochenende von der New York Times veröffentlicht wurden.
Meinungsumfragen deuten darauf hin, dass Biden in Führung liegt: Ein Durchschnitt der Umfragen auf RealClearPolitics.com zeigte ihn landesweit fast 7 Prozentpunkte vorn. Die Debatten dürften jedoch ein schwerer Test für die Konzentrationsfähigkeit des 77-Jährigen sein, die Trump wiederholt als Schwäche seines Gegners bezeichnet hat.
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2. Eine Million Corona-Tote weltweit
Nach Angaben von Johns Hopkins sind an Covid-19 inzwischen offiziell mehr als 1 Million Menschen weltweit gestorben.
Solchen Zahlen haben keinen besonderen Einfluss, aber die Märkte stehen weiterhin unter dem Druck von Anzeichen zunehmender Infektionszahlen in weiten Teilen Europas, und US-Vizepräsident Mike Pence, der im Sommer argumentierte, dass es keine "zweite Welle" gäbe, sagte am Montag, die Amerikaner sollten in den kommenden Tagen mit einem Anstieg der Fallzahlen rechnen. Während er dies auf umfassendere Tests zurückführte, sind die Positivraten in den letzten Tagen auch in weiten Teilen des Mittleren Westens gestiegen.
Die Zahl der durch das Virus verursachten Todesfälle stieg in England und Wales um 40% auf den höchsten Stand seit fünf Wochen, während Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte, sie könnte gezwungen sein, öffentliche Versammlungen strenger zu beschränken, um einem weiteren Anstieg der Infektionen vorzubeugen.
Ein Lichtblick war Indien - in den letzten Wochen der weltweit größte Infektionsherd - wo die Neuinfektionen auf den niedrigsten Stand seit fast einem Monat lagen.
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3. Aktienmärkte konsolidieren Vortagesgewinne
Die US-Aktienmärkte dürften im Vorfeld der ersten US-Präsidentschaftsdebatte unverändert in den Handel starten.
Die Dow Futures und die S&P 500 Futures waren beide unverändert, während der NASDAQ Futures um 0,1% zurückging.
Die Märkte reagierten mit Skepsis auf neue Vorschläge der Demokraten für ein Konjunkturpaket in Höhe von 2,2 Billionen Dollar für die Wirtschaft. Die Zahlen bleiben weit über dem, wofür der von den Republikanern kontrollierte Senat seine Zustimmung signalisiert hat.
Zu den Aktien, die wahrscheinlich später im Fokus stehen werden, gehören der Chiphersteller Micron (NASDAQ:MU) und der Kreuzfahrtanbieter Carnival (NYSE:CUK), die beide ihre Quartalsergebnisse veröffentlichen. Die Anleger werden auch nach weiteren Einzelheiten über den Börsengang von Palantir Ausschau halten. Der Handel mit den Aktien soll am Freitag beginnen.
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4. Fed-Redner, Verbrauchervertrauen und Immobiliendaten voraus
Im Wirtschaftskalender stehen heute einige Datenpunkte, die für Kursbewegung sorgen können. Neben dem vom Conference Board ermittelten Verbrauchervertrauen wird ebenfalls der S&P/Case-Shiller} Hauspreisindex per Juli veröffentlicht.
Auch eine Reihe von Fed-Mitgliedern werden heute zu Wort kommen, darunter John Williams aus New York und Randall Quarles, dem Leiter der Bankenaufsicht. Der einflussreiche Vize-Chef Richard Clarida äußert sich ebenfalls.
Die Daten aus Europa zeigten eine anhaltende Schwäche der Verbraucherpreise in der Eurozone im September, die auf eine dovishe Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor dem Europäischen Parlament am Montag folgten.
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5. Kaukasus-Kämpfe belasten Währungen - Öl nicht so sehr
Die Ölpreise gaben am Dienstag leicht nach, als eine kurzzeitige Rallye, ausgelöst durch geopolitische Sorgen, vor der Bekanntgabe der wöchentlichen Lagerbestandsdaten an Dampf verlor.
Der US-Ölpreis WTI fiel um 0,5% auf 40,39 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 0,5% auf 42,66 Dollar pro Barrel sank.
Die Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien haben kurzzeitig Besorgnis über die Sicherheit einer Pipeline mit einer Kapazität von 1,2 Millionen Barrel pro Tag ausgelöst, die aserbaidschanisches Öl ins Mittelmeer bringt. Die beiden ehemaligen sowjetischen Republiken haben beide mächtige Unterstützer in der Türkei und in Russland, die beträchtlichen Einfluss auf beide Länder ausüben.
Die Kämpfe haben sich zwar noch nicht dauerhaft auf die Ölpreise ausgewirkt, aber sie haben sowohl die türkische als auch die russische Währung schwer belastet, die beide gegenüber dem Dollar gefallen sind (die türkische Lira hat über Nacht ein weiteres Allzeittief erreicht).
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