Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Das US-Konjunkturpaket in Höhe von 1,9 Billionen Dollar soll in dieser Woche formell verabschiedet werden, nachdem der Senat es am Samstag mit minimalen Änderungen verabschiedet hat. Infolgedessen steigen die Anleiherenditen wieder an, während die Aktienmärkte voraussichtlich niedriger eröffnen werden. Chinas Ausverkauf im Tech-Sektor geht weiter, da der Markt die Auswirkungen eines relativ niedrigen Wachstumsziels für dieses Jahr verarbeitet. Gleichzeitig sind die Ölpreise nach einem Angriff jemenitischer Rebellen auf saudi-arabische Öleinrichtungen in die Höhe geschnellt. Das müssen Sie am Montag, den 8. März, an den Finanzmärkten beachten.
1. Senat billigt Stimulus-Paket
Der US-Senat hat das Konjunkturpaket in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar am Sonnabend mit geringfügigen Änderungen verabschiedet. Der Gesetzentwurf geht am Montag an das Repräsentantenhaus zurück und könnte verschiedenen Berichten nach schon am Dienstag in seiner geänderten Form gebilligt werden.
Der Senat ließ den größten Teil des Pakets unverändert, stutzte jedoch die geplante wöchentliche Unterstützung von Arbeitslosen von ursprünglich 400 US-Dollar auf 300 US-Dollar. Die Leistungen enden jetzt auch im September, einen Monat früher als vorgesehen. Der Vorschlag für einen Mindestlohn von 15 US-Dollar pro Stunde war schon zu einem früheren Zeitpunkt zurückgezogen worden.
Trotz einigen Murrens des linken Flügels der Partei wird erwartet, dass der Gesetzentwurf seine zweite Abstimmung im Unterhaus passieren wird und später in dieser Woche von Präsident Biden unterzeichnet werden kann.
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2. Ausverkauf im chinesischen Tech-Sektor geht weiter - auch Kupfer taucht ab
Die Blase im chinesischen Technologiesektor ließ über Nacht weiter Luft ab, als der Shanghai Shenzhen CSI 300 um mehr als 3% fiel, da die Folgen des relativ niedrigen Wachstumsziels der Kommunistischen Partei für 2021 langsam klar werden. Der wichtigste Technologie-Index des Landes ist mittlerweile unter seinen 100-Tage-Durchschnitt gefallen.
Chinas Regierung hatte am Freitag nach der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongresses ein Wachstumsziel von rund 6% genannt. Dies lag weit unter den vorhergesagten 8% und impliziert einen deutlichen Abbau der Konjunkturanreize in diesem Jahr, um die wahrgenommene übermäßige Hebelwirkung einzudämmen. Chinas Bankenaufsichtsbehörde warnte schon letzte Woche vor Blasen an den globalen Finanzmärkten, was als verschlüsselte Warnung vor einer Überbewertung von Vermögenswerten auch im Inland angesehen wurde.
Es gab über Nacht auch Anzeichen von Schwäche in anderen Märkten, in denen Chinas Wirtschaft den Ton angibt. So sind z.B. die Kupfer-Futures um 1% gefallen.
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3. Steigende Anleiherenditen belasten Wall Street
Die US-Aktienmärkte werden voraussichtlich schwächer in die neue Handelswoche und einen Teil der Gewinne vom Freitag wieder abgeben, da die Sorgen über steigende Anleiherenditen wieder in den Vordergrund rücken.
Gegen 12.30 Uhr sank der Dow Jones Future um 58 Punkte oder 0,2%, während der S&P 500 Future um 0,7% und der Nasdaq 100 Future um 1,6% fielen.
Alle drei waren in Reaktion auf den stärker als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktbericht, der eine sofortige Auswirkung auf den Dienstleistungssektor durch die Aufhebung der Covid-19-bedingten Restriktionen für Geschäfte und gesellschaftliche Zusammenkünfte zeigte, kräftig gestiegen.
Zu den Aktien, die später im Fokus stehen dürften, gehören General Electric (NYSE:GE) und AerCap (NYSE:AER), nachdem am Wochenende gemeldet wurde, dass GE beabsichtigt, sein GECAS-Flugzeugleasinggeschäft in einem 30 Milliarden Dollar schweren Geschäft, einschließlich Schulden, zu verkaufen.
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4. Amazons Essensliefer- Startup Deliveroo bestätigt Börsenpläne
Deliveroo, der britische Essenslieferdienst, der unter anderem von Amazon (NASDAQ:AMZN) unterstützt wird, bestätigte Pläne für einen Börsengang in London. Dabei handelt es sich um eine der zahlreichen Transaktionen, die mit dem Versuch der City zusammenfallen, ihre Wettbewerbsfähigkeit als Finanzplatz nach dem Brexit zu stärken.
Die Financial Times berichtete, dass das Unternehmen eine Bewertung von 10 Mrd. Dollar anpeilt. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 54% auf 1,2 Mrd. Pfund (1,7 Mrd. Dollar). Deliveroo profitierte dabei in erster Linie von einer Pandemie, die Restaurants und Diners in einem noch nie dagewesenen Ausmaß in die Abhängigkeit von Lieferdiensten zwang, was sich nach Ansicht einiger nicht wiederholen dürfte. Die Aktien des wichtigsten europäischen Konkurrenten, Just Eat Takeaway, sind um mehr als ein Drittel gefallen, seit Pfizer (NYSE:PFE) und BioNTech (NASDAQ:BNTX) im November ihren Durchbruch beim Impfstoff bekannt gaben.
Laut den Zahlen von Deliveroo war das Unternehmen nur in zwei Quartalen des Jahres auf EBITDA-Ebene profitabel. Nach eigenen Angaben wird das Unternehmen noch einige Zeit einen Nettoverlust ausweisen, weil die Priorität auf dem Wachstum liegt. Im vergangenen Jahr machte Deliveroo einen Nettoverlust von 224 Millionen Pfund.
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5. Ölpreis steigt nach Angriff auf saudi-arabische Ölanlagen über 70 Dollar
Der Ölpreis stieg auf über 70 US-Dollar, nachdem Houthi-Rebellen im Jemen einen Drohnen- und Raketenangriff auf verschiedene Ölanlagen in Saudi-Arabien gestartet hatten. Im Gegensatz zu dem Angriff auf die Abqaiq-Anlagen vor zwei Jahren gab es keine nennenswerten Schäden an den Anlagen und keine Todesopfer.
Saudi Aramco (SE:2222) gab an, dass es keine Auswirkungen auf den Betrieb der Anlagen gegeben habe.
Die Nachricht sorgte für eine Beruhigung des Marktes, der sich bereits auf einem hohen Niveau befindet. Die Ölpreise hatten letzte Woche den höchsten Stand seit über einem Jahr erreicht, nachdem die OPEC und ihre Bündnispartner sich unerwartet gegen eine deutliche Erhöhung der Fördermenge im April entschieden hatten. Gegen 12.30 Uhr hatten sich beide Benchmark-Futures-Kontrakte von ihren Tageshochs entfernt. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 0,3% auf 66,27 Dollar pro Barrel, während der Preis der Nordseesorte Brent um 0,2% auf 69,50 Dollar pro Barrel kletterte.
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