Investing.com - Die Federal Reserve wird "bald" ihre Bilanz wieder ausweiten, sagte Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag auf einer Rede in Denver. Grund dafür seien die Probleme am US-Geldmarkt. Wie die US-Notenbank dabei vorgehen will, soll in den kommenden Tagen erklärt werden.
"Während eine Reihe von Faktoren zu dieser Entwicklung beigetragen haben können, ist es klar, dass ohne eine ausreichende Menge an Reserven im Bankensystem selbst ein routinemäßiger Anstieg des Refinanzierungsdrucks zu übergroßen Bewegungen der Geldmarktzinsen führen kann."
"Ich möchte betonen, dass das Anschwellen unserer Bilanz für das Reservenmanagement keineswegs mit den großen Asset Purchase Programmen verwechselt werden sollte, die wir nach der Finanzkrise umgesetzt haben. Weder die jüngsten technischen Probleme noch die Käufe von Treasury-Bills, die wir zur Lösung dieser Probleme in Betracht ziehen, sollten den geldpolitischen Kurs wesentlich beeinflussen...."
Ansonsten sagte Powell, dass er und seine Kollegen die Wirtschaft am rechten Platz sehen, aber anfällig für Schocks sei. Sorgen bereitet den Notenbankern vor allem die globale Verlangsamung, die Handels- und Geopolitik sowie ein chaotischer Brexit. Man werde die Wirtschaft unterstützen, aber man sei datenabhängig und nicht auf einem vorgezeichneten Zinskurs.
Die Reaktion der Märkte
Der US-Dollar-Index setzte seinen Anstieg fort und lag zuletzt 0,26 Prozent im Plus. Der EUR/USD sinkt indes um 0,23 Prozent.
Die Zehnjahresrendite aus den USA holte einen Großteil ihrer Verluste auf und rentierte beinahe unverändert bei 1,549 Prozent.
S&P 500, Dow Jones und Nasdaq 100 grenzten ihre Verluste ein.
Die Schlagzeilen des Tages:
- NFIB: Angst vor Rezession wird größer
- Goldpreis: Handelsunsicherheit, Ende der Golden Week und US-Renditen unterstützen
- Aktien: Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq schwer unter Druck
- Insider - Abreise der China-Delegation könnte auf 11. Oktober vorverlegt werden
- USA: Erzeugerpreise schwach - Wetten auf Fed-Zinssenkung nehmen zu
- Achtung, Todeskreuz! Dow Jones Transportation und Russell 2000 mit Verkaufssignal
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von Robert Zach