PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Freitag zugelegt. Auftrieb gaben ein positiv aufgenommener Quartalsbericht von Apple (NASDAQ:AAPL) und die Arbeitsmarktdaten aus den USA. Allerdings bröckelten die Gewinne im Verlauf nach Stimmungsdaten aus dem US-Dienstleistungssektor wieder etwas ab.
Der EuroStoxx 50 gewann letztlich 0,63 Prozent auf 4921,48 Punkte, was auf Wochensicht einen Verlust von 0,6 Prozent für den Leitindex der Eurozone bedeutet. Der französischen Cac 40 gewann am Freitag 0,54 Prozent auf 7957,57 Punkte. Für den britischen FTSE 100 , der seinen Rekordlauf fortsetzen konnte, ging es am Ende um 0,51 Prozent auf 8213,49 Punkte hoch.
Die US-Wirtschaft schuf im April deutlich weniger Arbeitsplätze als erwartet, während die Arbeitslosenquote entgegen den Prognosen leicht anstieg. Zudem schwächte sich das Lohnwachstum überraschend etwas ab. In der Summe trieb dies die Zinssenkungshoffnungen der Anleger an. Dem wirkte dann etwas später der ISM-Index entgegen, der die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA widerspiegelt. Er sackte auf den tiefsten Stand seit Ende 2022, allerdings stieg zugleich eine Preiskomponente unerwartet deutlich und nahm den Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen wieder etwas Wind aus den Segeln.
Europaweit standen wegen Geschäftsberichten vor allem Bankaktien (NASDAQ:KBWB) im Blick. Der Branchenindex war das Schlusslicht im Stoxx Europe 600 . Daran hatte zuvorderst Societe Generale (EPA:SOGN) einen Anteil, die Aktie sackte im Cac 40 um 5,2 Prozent. Zwar sei die Kostenkontrolle im ersten Quartal ermutigend gewesen und insgesamt seien die Erwartungen übertroffen worden, begründete Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC Capital die Verluste. Allerdings biete der überraschend hohe Ertragsanstieg in den volatileren und nicht so gut vorhersehbaren Geschäftsbereichen eine weniger stabile Basis für künftiges Wachstum.
Im EuroStoxx 50 hielt das Papier von Intesa Sanpaolo (BIT:ISP) die rote Laterne mit minus 3,1 Prozent. Zwar können die Italiener auf ein solides erstes Quartal zurückblicken, doch laut Analystin Delphine Lee von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) hat die Aktie dies bereits vorweggenommen.
Die Bank Credit Agricole (EPA:CAGR) erzielte zu Jahresbeginn einen überraschend hohen Nettogewinn und will den eigentlich für 2025 angestrebten bereinigten Gewinn von 6 Milliarden Euro nun schon Ende 2024 erreichen. Für diese Aktie ging es um 1,1 Prozent hoch.
Für den Anteilschein von Axa (BIT:AXA) ging es um 1,4 Prozent abwärts. Der Versicherer erzielte zwar dank einer regen Nachfrage in allen Geschäftsbereichen Wachstum, doch die Absage des geplanten Verkaufs eines geschlossenen Lebens- und Rentenportfolios an den Finanzinvestor Athora kam an der Börse nicht gut an.
Die gut gelaufenen Titel von Novo Nordisk (NYSE:NVO) büßten nach Studiendaten des US-Wettbewerbers Amgen (NASDAQ:AMGN) 2,6 Prozent ein. Amgen hatte optimistische Aussagen zu einem experimentellen Medikament gegen Fettleibigkeit gemacht. Diese gaben Börsianern zufolge Anlass zur Sorge über eine mögliche neue Konkurrenz in diesem schnell wachsenden Bereich. Novo Nordisk hatten schon tags zuvor fast 3 Prozent verloren, nachdem die Verkäufe seines Medikaments zur Gewichtsreduzierung Wegovy die hohen Analystenerwartungen verfehlt hatten.