von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die globalen Märkte legen weiter kräftig zu und der Dollar gibt nach, während die Protestwelle in den USA an Intensität verliert und die Daten darauf hindeuten, dass die Weltwirtschaft die Talsohle durchschritten hat. Das ADP (NASDAQ:ADP) wird seine Beschäftigungsdaten per Berichtsmonat Mai bekannt geben, und die Ölpreise haben aufgrund der Hoffnung auf eine Verlängerung der von der OPEC gesteuerten Förderbeschränkungen ein Dreimonatshoch erreicht. Und das Videokonferenzunternehmen Zoom Video wird dem Hype mit seinen Quartalsergebnissen gerecht. Das müssen Anleger am Mittwoch, dem 3. Juni, über die Finanzmärkte wissen.
1. Börsen bleiben im Rallye-Modus - Hoffnung auf Konjunkturbelebung belastet US-Dollar
Die Weltbörsen bleiben im Rallye-Modus, während die Proteste in den USA etwas nachließen, so dass der Fokus der Investoren wieder auf dem Tempo der wirtschaftlichen Wiedereröffnung liegt.
Bis 12:30 Uhr legte der Dow Jones 30 Futures um 0,7% zu. Gestern schloss der US-Standardindex zum ersten Mal seit März oberhalb der psychologischen Schwelle von 26.000 Punkten. Für den S&P 500 Futures ging es um weitere 0,5% auf knapp 3.100 Punkte nach oben und der Nasdaq 100 Future kletterte um 0,4%.
Die hohe Risikobereitschaft zeigte sich auch an den Devisenmärkten, wo der Dollar-Index auf den niedrigsten Stand seit fast drei Monaten fiel, was weitgehend auf Kursgewinne im Euro und im Pfund Sterling zurückzuführen war. Aus dem Dollar floss zudem Kapital in Währungen von Schwellenländern. Der russische Rubel, die Indonesische Rupiah, der mexikanische und der chilenische Pesos sind in der letzten Woche gegenüber dem Dollar allesamt um mehr als 3% gestiegen.
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2. Konjunkturumfragen in China und Europa signalisieren Wirtschaftserholung
Die Wirtschaftsdaten der Industrieländer sehen nach wie vor düster aus, wobei die Hoffnung keimt, dass die Talsohle bereits durchschritten wurde. In Italien erhielt die Emission einer 10-jährigen Staatsanleihen Gebote in Höhe von 85 Milliarden Euro.
Die zuvor veröffentlichten europäischen Einkaufsmanagerindizes bestätigten eine moderate Erholung von den April Tiefstständen, obwohl sie weiterhin tief im Rezessionsbereich lagen.
Chinas Caixin Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe kehrte jedoch mit einem Wert von 55 wieder auf den Wachstumspfad zurück. Gleichzeitig bestätigte die Wirtschaft Australiens - die oft als grober Anhaltspunkt für die chinesische Nachfrage angesehen wird - dass sie zum ersten Mal seit 30 Jahren in eine Rezession gefallen war.
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3. ADP-Daten und Auftragseingang im Blick
Der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) wird um 14.15 Uhr (MEZ) seine monatlichen Arbeitsmarktdaten bekannt geben. Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten einen Rückgang der Beschäftigung von 9 Millionen im Mai. Bereits im April verlor die US-Wirtschaft mehr als 20 Millionen Jobs in der Privatwirtschaft.
Die Zahlen werden einen Tag vor den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht, die sich im Vergleich zur Vorwoche weiter verlangsamen dürften. Am Freitag gehen dann die Blicke auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht.
Vor den Jobdaten werden noch die wöchentlichen Hypothekengenehmigungen herausgeben. Das Highlight am Spätnachmittag stellt der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe dar.
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4. Zoom geht ab
Der Videodienstanbieter Zoom Video Communications (NASDAQ:ZM), der mittlerweile zum Symbol für den Strukturwandel der Wirtschaft durch Covid-19-Virus geworden ist, profitierte im ersten Quartal vom Trend zum Home-Office in der Corona-Krise.
Das Unternehmen meldete einen Umsatzanstieg von 169% im Vergleich zum Vorjahr, während sich der Nettogewinn auf 27 Millionen USD belief. Erwartet wurden 2 Millionen USD. Die Zahl seiner Premium-Kunden stieg um 90%, während die Gesamtzahl der zahlenden Kundschaft um das Vierfache zunahm.
Der einzige Wermutstropfen war ein Rückgang der Bruttomarge des Unternehmens aufgrund der höheren Kosten für alle erforderlichen Daten. Die Margen fielen von 80% auf knapp 70%, was für heutige Verhältnisse immer noch beachtlich ist.
Die Zoom Video-Aktien stiegen im vorbörslichen Handel um 0,2%, nachdem sie in der letzten Woche um etwa 25% zugelegt hatten. Das Unternehmen ist nun mit 59 Milliarden Dollar bewertet.
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5. Brent Öl kürz über 40 Dollar-Marke
Die Ölpreise erreichten ihren höchsten Stand seit drei Monaten, als sich die Spekulationen erhärteten, dass die OPEC, Russland und andere wichtige Förderländer ihr gegenwärtiges Abkommen über die Produktionsbeschränkung um weitere drei Monate verlängern würden, anstatt den Deal wie ursprünglich geplant allmählich zu lockern.
Nach dem derzeitigen Abkommen werden täglich 9,7 Millionen Barrel weniger gefördert, aber diese Förderreduzierung sollte sich zum Monatsende bis Ende des Jahres auf 7,7 Millionen Barrel verringern.
Algerien, das den rotierenden OPEC-Vorsitz wahrnimmt, hat vorgeschlagen, ein für nächste Woche geplantes Treffen auf diesen Donnerstag vorzuziehen. Meldungen in den Nachrichtenagenturen deuten jedoch auf Widerstand von Russland und anderen Ländern hin, da der Verdacht besteht, dass einige Mitgliedsstaaten bereits über ihre Förderquoten hinaus produzieren.
Der US-Ölpreis WTI stieg um 0,1% auf 36,84 Dollar je Barrel, während die Nordseesorte Brent in der Spitze 40,52 Dollar je Barrel erreichte, dann aber auf 39,39 zurückfiel.
Um 16.30 Uhr stehen die wöchentlichen Lagerbestandsänderungen von Rohöl in den USA auf der Agenda. Gestern hatte das API einen leichten Rückgang der US-Ölreserven gemeldet.
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