Investing.com - Der Dax startete zum Jahresauftakt erst freundlich in den Handel und setzte einen neuen Rekord bei 9.620,93 Punkten. Doch veranlasste die Jahresendrally die Anleger am ersten Handelstag des Jahres zu Gewinnmitnahmen. Derzeit notiert der deutsche Leitindex unter der 9.500 Punkte-Marke bei einem Minus von 0,75% auf 9.480,30 Zähler. In der zweiten Reihe drehte auch der MDax in die Verlustzone bei einem leichten Abschlag von 0,12% auf 16.554,55 Punkte. Der TecDax schwächte zwar etwas ab, blieb aber in der Gewinnzone. Zur jetzigen Stunde verzeichnet er einen Anstieg von 0,52% auf 1.172,84 Punkte.
Zusätzlich trübten auch schwächer als erwartete Wirtschaftsdaten aus China die Stimmung ein. Die Industrieproduktion für Dezember ist im Dezember nur geringfügit gewachsen, was heute auch die chinesischen Börsen belastete. Der HSBC Einkaufsmanagerindex notierte letzten Monat bei 50,5 Punkten nach 50,8 Zählern im November, teilte heute das Markit-Institut mit. Somit wuchs die Aktivität im verarbeitedenden Gewerbe zwar weiter, doch mit etwas langsameren Tempo.
Der Shanghai Composite Index schloss um 0,31% tiefer. Der CSI 300 ging um 0,35% zurück. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng-Index legte dagegen leicht um 0,14% zu.
In Deutschland dagegen verzeichnete der Markit-BME Einkaufsmanagerindex für Dezember den stärksten Anstieg seit zweieinhalb Jahren. Gegenüber November legte der Indikator um 1,6 Zähler auf 54,3 Punkte zu. Ein starker Zuwachs der Produktion und des Auftragseingangs veranlasste viele Firmen zum weiteren Jobauffbau. Die Konsumgüterhersteller schnitten allerdings nicht so gut ab. Sie verzeichneten nur eine minimale Steigerungsrate, hieß es in der Pressemitteilung des Markit-Instituts weiter.
Auch der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in der Eurozone legte im Dezember stark zu und gelangte auf ein 31-Monatshoch, wie aus einer separaten Meldung des Markit-Instituts hervorgeht. Der entsprechende Indikator notierte um 1,1 Punkte fester bei 52,7 Zählern. Robuste Wachstumsraten verzeichneten vorwiegend die Niederlande, Deutschland, Irland und Italien. Zudem gelangte es Spanien nach 48,6 Zählern im November, was unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten lag, die Rückkehr in die Wachstumszone. Enttäuschend fiel dagegen der Einkaufsmanagerindex für die französische Industrie aus. Das Barometer fiel von 48,4 im November auf 47 im Dezember, was dem niedrigsten Wert der letzten sieben Monate gleichkommt.
In Großbritannien hat sich das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe überraschenderweise aufgrund einer geringeren Exportnachfrage verlangsamt. Der entsprechende Markit-Index ging von revidiert 58,1 Punkten im November auf 57,3 Zähler zurück, liegt allerdings weiterhin deutlich über der Wachstum signalisierenden Marke von 50 Punkten. Das Wachstum blieb robust und uch die Erwerbstätigkeit legte zu. Die Aktivität im Exportbereich nahm zwar ebenfalls zu, doch blieb diese so schwach wie seit September 2013 nicht mehr.
An den europäischen Aktienmärkten verzeichnen die meisten wichtigen Leitindexe derzeit Verluste. Der FTSE 100 geht um 0,32% zurück, der CAC 40 sackt um 1,24% ab, der Ibex 35 rutscht um 0,86% ab. Der FTSE MIB legt dagegen leicht um 0,15% zu.
Unterdessen ist in den USA die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Vorwoche um 2.000 auf 339.000 gesunken, teilte heute das US-Arbeitsministerium mit. Von Bloomberg befragte Analysten waren durchschnittlich von einem Anstieg auf 344.000 ausgegangen.
Indes blicken an den europäischen Aktienplätzen Anleger mit großem Interesse auf den italienischen Autokonzern Fiat, nachdem dieser am Vortag die komplette Übernahme seiner US-Tochter Chrysler angekündigt hatte. Der Pensionsfonds Veba soll für seinen Anteil von 41,5% an Chrysler 3,65 Mrd. Dollar in bar erhalten. Weitere 700 Millionen Dollar sollen in weiteren vier Jahrestranchen ausgezahlt werden. Bis zum 20. Januar soll die Transaktion abgschlossen werden, meldete Fiat weiter. An der Mailänder Börse schnellt die Fiat-Aktie derzeit um 15,43% in die Höhe.
Am Frankfurter Parkett ist Heidelberg Cement Spitzenreiter im Dax bei einem Gewinn von 1,51%. Topwerte im MDax und TecDax sind momentan Symrise und LPKF Laser & Electronics bei Anstiegen von jeweils 2,95% und 5,17%.
Größter Verlierer im deutschen Leitindex ist weiter K+S bei einem Minus von 2,22%. RWE nimmt bei einem Verlust von 1,85% den dritten Platz unter den Flops ein. Für den Abverkauf sorgten Medienberichte, denen zufolge RWE-Chef Peter Terium auf der nächsten Hauptversammlung beabsichtige eine Kapitalerhöhung um bis zu 10% zu beantragen. Einige RWE-Aktionäre haben bereits angekündigt sie werden einen entsprechenden Antrag ablehnen, wie der Vorsitzende der Dortmunder Stadtwerde DSW 21, Guntram Pehlke, versicherte. Weitere Abschläge verzeichnen momentan Dürr und Kontron bei Abschlägen von jeweils 2,63% und 1,60%.