Investing.com - Billiges Notenbankgeld, Impfstoffhoffnungen und ermutigende Daten aus den USA sorgten zur Wochenmitte für ein Kursfeuerwerk an Europas Börsen. Der DAX schloss mit 12.930,98 Punkten auf dem höchsten Stand seit viereinhalb Monaten und geht damit auf Tuchfühlung zur psychologisch wichtigen Marke von 13.000 Punkten. Der Euro Stoxx 50, der europäische Leitindex, gewann 1,71 Prozent auf 3.378,21 Zähler. Für den CAC 40 ging es um 2,03 Prozent nach oben auf 5.108,98 Punkte.
Die Aktienmärkte halten sich allen voran weiter stark dank der ultralaxen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Federal Reserve (Fed). Der Mangel an alternativen Anlagemöglichkeiten zwingt Vermögensverwalter und Fondsmanager trotz der bereits stark gestiegenen Kurse weiter in den Aktienmarkt.
Morgen gibt die Europäische Zentralbank ihre Entscheidung zur Geldpolitik bekannt. Eine Änderung wird nicht erwartet.
Fed-Mitglied Patrick Harker sagte vor kurzem, dass die Zinsen in den USA nahe bei Null bleiben müssen, solange sich die US-Wirtschaft "wie erwartet" erholt.
Die Kurse in Europa in die Höhe getrieben haben aber auch positive Impfstoffmeldungen aus den USA und aus Europa. Der Pharmakonzern AstraZeneca (LON:AZN) hat wohl bereits mit der dritten Testphase seines Corona-Impfstoffs begonnen. Berichten zufolge seien die Ergebnisse vielversprechend. Falls der Impfstoff zugelassen werde, könnte bereits im September mit der Massenproduktion begonnen werden.
Auch der US-Biotechkonzern Moderna (NASDAQ:MRNA) hat gestern Abend mit positiven Studienergebnissen Hoffnungen auf eine rasche Zulassung seines potenziellen Coronavirus-Impfstoffes geschürt. Die Aktie wird vorbörslich um über 6 Prozent höher gehandelt.
Biontech (NASDAQ:BNTX) und Pfizer (NYSE:PFE) hatten Anfang der Woche bereits mit guten Meldungen auf sich aufmerksam gemacht. Sie erhielten von der FDA den so genannten Fast-Track-Status für ihren Impfstoffkandidaten eingeräumt.
Für gute Laune an den Märkten sorgten auch die Konjunkturdaten aus den USA. Der Empire-State-Index sprang im Juli auf den höchsten Stand seit November 2018 und die Industrieproduktion erholte sich stärker als erwartet im Juni.
Steigende Ölpreise nach einem stärker als erwarteten Abbau der Rohöllagerbestände befeuerten die Rallye zusätzlich. Die US-Ölsorte WTI stand zuletzt 1,07 Prozent höher bei 40,72 Dollar.
Der EUR/USD erreichte heute Nachmittag ein neues Viermonatshoch, konnte seine Gewinne aber nicht halten und orientierte sich in den letzten Stunden wieder in Richtung runder Marke von 1,1400 Dollar.