von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten am Montag starke Zuwächse, als die Volkswirtschaften der Region wieder geöffnet werden und positive Unternehmensnachrichten hereinkommen.
Um 09:35 MEZ stand der DAX um 2,7% höher, der französische CAC 40 stieg um 2,4%, während der britische FTSE Index um 2,3% zulegte.
Geschäfte, Restaurants und Friseursalons haben am Montag in Italien wieder aufgemacht, während andere Zentren des Ausbruchs wie Spanien und Frankreich die Beschränkungen, die die Wirtschaft der Region in einen schweren Abschwung gestürzt haben, schrittweise aufheben.
„Die Volkswirtschaften Europas und der USA haben wahrscheinlich im April ihren Tiefpunkt erreicht und werden langsam wieder lebendig", sagte der Ökonom Christian Keller von Barclays (LON: BARC) in einem Research-Bericht an Kunden.
„Die hereinkommenden Daten aus den meisten Volkswirtschaften verdeutlichen jedoch die Tiefe der Kontraktion und erhöhen das Risiko längerfristiger Narben, die die Erholung untergraben könnten."
Die Aufsichtsbehörden auf dem gesamten Kontinent signalisierten ebenfalls eine Rückkehr zur Normalität, indem sie sagten, sie würden die Verbote von Leerverkäufe aufheben, die sie im März verhängt hatten, als die Panik einsetzte.
Am frühen Morgen hatten Daten aus Japan bestätigt, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal in eine Rezession gerutscht ist, und auf sich auf den schlimmsten Einbruch der Nachkriegszeit zubewegt, da das Coronavirus einen hohen Tribut fordert.
In Unternehmensnachrichten stieg die Aktie von Total (PA:TOTF) um 6,2%, nachdem der Ölproduzent Pläne zum Erwerb der Anlagen von Occidental Petroleum (NYSE:OXY) in Ghana fallen gelassen hatte und dies mit dem "außerordentlichen Marktumfeld und den Mangel an Sichtbarkeit“ für die Gruppe begründete. Stattdessen will der Konzern die spanischen Gas- und Stromwerte von EDP Energias de Portugal (OTC:EDPFY) für 515 Millionen Euro kaufen.
Die anderen Ölgiganten BP (LON:BP) (NYSE:BP) und Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (LON:RDSa) verzeichneten ebenfalls starke Kurszuwächse von 5,9% bzw. 3,9%, als der Rohölpreis sich weiter nach oben schob.
Um 09:30 MEZ wurden US-Rohölfutures zum Juni um 5% höher zu 30,98 USD gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 4% auf 33,80 USD stieg.
Die Aktie von Accor (PA:ACCP) stieg nach der Sicherung eines neuen Bankkredits um 3,4%, als der Hotelkonzern "erste Anzeichen für eine Verbesserung des Geschäfts" ausmachte. Das französische Unternehmen ist, wie so viele im Tourismussektor, von den Auswirkungen des Coronavirus schwer betroffen.
Ryanair (IR:RYA) (LON:RYA) stieg um über 8%, nachdem der Billigflieger am Montag einen Gewinn nach Steuern von 1 Milliarde Euro (1,08 Milliarden US-Dollar) für das Jahr bis zum 31. März ausgewiesen hatte. Er konnte für das laufende Jahr aufgrund von Covid-19 keine Prognose abgeben und senkte sein jährliches Passagierverkehrsziel um weitere 20%.
Das deutsche Konglomerat Thyssenkrupp (DE:TKAG) stieg um 5%, nachdem eine Quelle Reuters mitgeteilt hatte, dass es Gespräche mit internationalen Branchenkollegen über eine mögliche Fusion seines verlustbringenden Stahlgeschäfts geführt habe.
Ansonsten stiegen die Gold-Futures um 0,8% auf 1.770,85 USD / Unze und erreichten damit ein neues Siebenjahreshoch, während der EUR/USD Kurs weitgehend unverändert zu 1,0814 gehandelt wurde.