Investing.com - Die asiatischen Aktienmärkte haben am Mittwoch keine klare Richtung erkennen lassen. Gespannt blickt die Finanzwelt nun auf die zinspolitische Entscheidung der Federal Reserve, die heute Abend um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit bekannt gegeben wird.
Am Markt gilt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte als ausgemacht, um die sich verlangsamende Wirtschaft zu unterstützen. Fed-Chef Jerome Powell wird im Anschluss an die Entscheidung eine Pressekonferenz um 20.30 Uhr geben, die nach den jüngsten Entwicklungen am US-Repo-Markt für Spannung sorgen dürfte. Schließlich kam es gestern zu einem dramatischen Liquiditätsengpass bei US-Banken. So stieg der Repo-Satz kurzzeitig über 9 Prozent. Die New York Federal Reserve stellte in der Folge Anleihen in Höhe von 75 Milliarden Dollar zur Verfügung. Auch für heute kündigte sie eine Liquiditätsspritze in das System an. Einige Analysten zogen bereits Vergleiche mit der weltweiten Finanzkrise 2008, als der Interbankenmarkt vollständig zum Erliegen kam. Laut Reuters erwartet Fondsmanager Gundlach "schon bald" ein "kleines Kaufprogramm", um die "Geldmenge zu erhöhen" und damit die "Kreditvergabe und Investitionen anzukurbeln".
Chinas Shanghai-Composite gewinnt 0,49 Prozent, der Shenzhen-Component 0,14 Prozent. Die ChiNext, die mit der US-amerikanischen Nasdaq verglichen werden, verliert 0,26 Prozent auf 2.007 Punkte.
Der Hang Seng-Index steigt um 0,05 Prozent auf 26.803 Punkte.
Im Fokus der Marktteilnehmer bleiben die Handelsentwicklungen. US-Präsident Donald Trump und seine Administration werden voraussichtlich einen formalen Handelsdeal mit Japan nächste Woche ankündigen, sagte Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow.
"Es könnte eine Ankündigung bei den Vereinten Nationen geben", sagte Kudlow. "Man kann es nie sagen, aber ich bin ein Optimist."
Trump wird den japanischen Premierminister Shinzo Abe in einem persönlichen Gespräch am 25. September auf der UN-Generalversammlung in New York treffen.
Unterdessen erklärte Trump Journalisten am Dienstag, dass Washington ein Handelsabkommen mit China vor den US-Präsidentschaftswahlen erreichen könnte.
Der Präsident sagte, dass China es vorziehen würde, mit jemand anderem zu verhandeln, aber er warnte davor, dass die Konditionen des Abkommens "viel schlechter" ausfallen werden, wenn es nach den Wahlen 2020 zustande kommt.
"Ich denke, es wird vielleicht bald einen Deal geben, vielleicht vor der Wahl oder einen Tag nach der Wahl. Und wenn es nach der Wahl ist, wird es ein Deal sein, wie sie ihn noch nie gesehen haben, es wird der größte Deal aller Zeiten sein und China weiß das", sagte Trump.
"Sie (China) denken, dass ich gewinnen werde. China denkt, dass ich so leicht gewinnen werde, und sie sind besorgt, weil ich ihnen gesagt habe: "Wenn es nach der Wahl ist, wird es viel schlimmer werden, als es im Moment ist. Das habe ich ihnen gesagt. Würden sie gerne sehen, wie jemand anderes gewinnt? Absolut", fügte Trump hinzu.
Hochrangige Vertreter aus Peking und den USA werden sich Mitte Oktober treffen, um die Handelsgespräche fortzusetzen.
Der japanische Nikkei 225 verliert 0,1 Prozent. Daten des Finanzministeriums zeigen, dass die Exporte des Landes im August um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken sind. Der Rückgang fiel geringer aus als erwartet.
Neben der Fed-Sitzung steht auch das Treffen der japanischen Notenbank in dieser Woche auf der Agenda.
Unternehmensseitig machte Toyota (T:7203) Motor Corp (T:7203) Schlagzeilen, nachdem das Unternehmen mitteilte, es werde 391 Millionen Dollar in sein Montagewerk in Texas investieren. Die Investition wird verwendet, um die Fertigungstechnologien im Werk zu verbessern, sagte Toyota.
Der südkoreanische KOSPI steigt 0,5 Prozent.
In Australien fällt der ASX 200 um 0,2 Prozent.