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Europäische Aktien tiefer, als Draghi den Euro preist; Dax -0,4%

Veröffentlicht am 27.06.2017, 11:20
© Reuters. Europäische Aktien sinken in von Notenbankern geprägter Handelssitzung
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Investing.com – An den europäischen Aktienbörsen ging es am Dienstag bergab, als der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi eine optimistische Einschätzung der Konjunkturerholung in der Eurozone abgab und die Investoren die Auftritte weiterer Zentralbankchefs abwarten.

Bis kurz vor Mittag verlor der europäische Benchmarkindex Euro Stoxx 50 0,39%, der französische CAC 40 fiel um 0,45%, während der Dax 30 mit einem Minus von 0,36% gehandelt wurde.

“Alle Zeichen deuten nun auf eine Stärkung und Verbreiterung der Konjunkturerholung im Euroraum hin" sagte Draghi am Dienstag auf einem EZB-Forum in Sintra, Portugal und bestand darauf, dass die deflationären Einflüsse von reflationären ersetzt worden seien und das die Faktoren, die die Inflation nach unten zögen, hauptsächlich einmalige Erscheinungen seien.

Die Ausführungen schickten den Euro auf ein Sitzungshoch gegenüber dem Dollar, mit dem EUR/USD Kurs zuletzt 0,6% höher auf 1,1251.

Draghi bestand allerdings darauf, dass “trotzdem noch ein erhebliches Maß an geldpolitischem Stimulus benötigt wird, damit sich die Inflation festsetzen und nachhaltig werden kann”.

Es gibt weitere Nachrichten aus den Zentralbanken. Am Markt wartet man auf den Reports zur Stabilität der Finanzsysteme der Bank von England der um 11:30 MEZ erscheinen soll und dem eine halbe Stunde später eine Pressekonferenz mit Notenbankchef Mark Carney folgen wird.

Die Märkte warten auch auf eine Rede der Federal Reserve Vorsitzenden Janet Yellen, die um 19:00 MEZ zu globalen Wirtschaftsthemen sprechen wird.

Zu den Unternehmen. Die Aktie von Schaeffler (DE:SHA_p) brach am Dienstag um mehr als 10% ein und führte die Verlustbringer im Stoxx 600 an, nachdem der deutsche Autozulieferer weniger Gewinn als geplant gemacht hatte und daraufhin seine Ertragsprognose gekappt hatte.

STADA Arzneimittel (DE:STAGn) war mit einem Kursverlust von mehr als 4% der zweitgrößte Verlierer im Index, da der deutsche Pharmakonzern seine Aktionäre nicht vom Übernahmeangebot von Cinven und Bain Capital überzeugen konnte.

Ebenfalls Beachtung fand im spanischen Bankensektor die Übernahme von BMN durch die größere Bankia für 825 Mio. Euro, welche die jüngste Phase von Konsolidierungen unter den europäischen Banken markiert.

Die Bankia-Aktie (MC:BKIA) führte mit einem Aufschlag von rund 4,5% die Gewinner im Stoxx 600 an.

Unterdessen ist am Dienstag Öl im europäischen Handel gestiegen und hat damit seine Erholung von seinem 10-Monatstief in der vergangenen Woche fortgesetzt. Die Futures blieben allerdings volatil, angesichts neuer Sorgen über Anzeichen, dass der Anstieg der US-Schieferölförderung anhalten wird.

Europäische Energiewerte waren uneinheitlich. Der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) verlor 0,11% und die italienische ENI (MI:ENI) SpA fiel um 0,22%, während der norwegische Konkurrent Statoil ASA (OL:STL) sich um 0,36% verteuerte.

Finanzaktien erzielten Kursgewinne. Die französischen Geldhäuser BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) stiegen um jeweils 0,88% und 1,18% an, während Anteile der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und der Commerzbank (DE:CBKG) sich um respektive 2,76% und 1,72% verteuerten.

Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums stiegen die italienische Intesa Sanpaolo (MI:ISP) und ihr Konkurrent Unicredit (MI:CRDI) um 1,48% bzw. 1,43%, während die spanischen Banken BBVA (MC:BBVA) und Banco Santander (MC:SAN) sich um jeweils 1,27% und 1,15% verteuerten.

In London ist der rohstofflastige FTSE 100 um 0,18% gesunken.

Anteile an Glencore (LON:GLEN) stiegen um 1,79% und die von Anglo American (LON:AAL) verteuerten sich um 2,62%, während es mit BHP Billiton (LON:BLT) und Rio Tinto (LON:RIO) um jeweils 2,01% und 2,45% nach oben ging.

Energieaktien bewegten sich nach oben. BP (LON:BP) gewann 0,19% an Wert und Konkurrent Royal Dutch Shell (LON:RDSa) stieg um 0,39%.

Der Finanzsektor gab ein uneinheitliches Bild ab. HSBC Holdings (LON:HSBA) fiel um 0,19% und Royal Bank of Scotland (LON:RBS) war unverändert. Lloyds Banking (LON:LLOY) legte leicht um 0,10% zu und Barclays (LON:BARC) führte den Sektor mit einem Kursgewinn von 1,45% an.

Für die US-Aktienmärkte deutet sich eine Handelseröffnung mit Verlusten an. Der Dow Jones Industrial Average Futures gab 0,04% nach, der S&P 500 Futures gab 0,07% ab, während der Nasdaq 100 Futures um 0,37% fiel.

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