PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der Start in das Jahr 2022 bleibt für Europas Börsen positiv: In Frankreich ging der Rekordlauf am Dienstag schwungvoll weiter und in Großbritannien wurde an Gewinnen nachgeholt, was am Neujahrsfeiertag tags zuvor verpasst worden war.
Zwar stiegen nach wie vor weltweit die Infektionen mit der Omikron-Variante dynamisch, aber nicht die Krankenhausaufenthalte und die Todesfallzahlen. Das lasse hoffen - sowohl mit Blick auf die Menschen als auch auf die wirtschaftliche Lage, hieß es von Börsianern.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gewann 0,83 Prozent auf 4367,62 Punkte. Damit fehlen dem Leitindex der Eurozone keine 50 Punkte mehr, um sein Mitte November erreichtes Zwischenhoch zu übertreffen und den höchsten Stand seit 2007 zu verzeichnen.
In Paris erklomm der Cac 40 (CAC 40) erneut eine Bestmarke und ging nur wenige Punkte darunter mit plus 1,39 Prozent auf 7317,41 Zähler aus dem Handel. In London schloss der FTSE 100 mit einem Aufschlag von 1,63 Prozent auf 7505,15 Punkte.
Ein Blick auf die 19 europäischen Branchen hatte der Tourismussektor (Stoxx 600 Travel & Leisure PR) mit plus 3,5 Prozent die Nase vorn. Unter den Einzelwerten hier gewannen Tui (4:TUIGn) etwas mehr als zehn Prozent, IAG (3:ICAG) mehr als elf Prozent und Air France-KLM (9:AIRF) legten um acht Prozent zu.
Auch Banken- und Autowerte waren sehr begehrt, was sich mit dem US-Börsenstart noch etwas verstärkte. Technologiewerte indes sackten im Zuge der an diesem Tag deutlich schwächelnden Nasdaq-Börsen auch in Europa ab. Der Branchenindex (STOXX Europe 600 Technology) schloss mit einem Minus von 1,5 Prozent.
In der Schweiz stemmten sich die Aktien von Novartis (5:NOVN) mit plus 0,2 Prozent gegen den allgemein schwachen Trend der europäischen Pharmabranche (STXE Health Care PR), die um 1,3 Prozent nachgab. Novartis entschied einen wichtigen Patentstreit für sich. Das US-Berufungsgericht US Court of Appeals for the Federal Circuit (CAFC) bestätigte die Gültigkeit des US-Patents für ein Dosierungsschema für die Arznei Gilenya. Damit sind laut dem Pharmakonzern mindestens in den nächsten zwei Jahren keine Nachahmer-Versionen von Gilenya auf dem US-Markt zu erwarten.