PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den europäischen Börsen hat die jüngste Verkaufswelle am Donnerstag an Kraft gewonnen. Zins- und Inflationsängste und der globale Handelskrieg machen den Anlegern weiter zu schaffen und waren bereits der Auslöser für den Ausverkauf in New York zur Wochenmitte. Auch in Asien hatten die Kurse daraufhin kräftige Verluste verzeichnet. Druck kam am Donnerstagnachmittag für Europas Börsen erneut vom weiter nachgebenden US-Aktienmarkt. Zudem verschrecken die italienischen Verschuldungspläne.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rutschte um 1,77 Prozent auf 3209,19 Punkte ab. Das Tagestief bei 3206,20 Punkten bedeutete für den Leitindex der Eurozone den niedrigsten Stand seit Ende 2016. Auch für den französischen Cac 40 (CAC 40) ging es am Donnerstag weiter rapide abwärts um 1,92 Prozent auf 5106,37 Zähler. Der britische FTSE 100 verlor 1,94 Prozent auf 7006,93 Punkte.
Das eigentlich brandgefährliche Thema sei derzeit die Inflation, sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Komme nun diese noch hinzu, müsste die US-Notenbank Fed die Zinsen noch schneller anheben, so der Experte. Inflationsängste seien der Grund gewesen, warum die Wall Street im Januar eingebrochen sei.
Aus Branchensicht standen europaweit besonders Aktien aus dem Versicherungs- (Stoxx 600 Insurance PR) und dem Ölsektor (STOXX Europe 600 Oil & Gas) unter Verkaufsdruck. Die Anteile des Versicherers Axa (9:AXAF) verloren am Eurostoxx-Ende 3,52 Prozent. Zweitschwächster Wert waren die Papiere des Ölkonzerns Total SA (9:TOTF) mit minus 3,43 Prozent.
Besonders ragten in der Schweiz zudem die Aktien von Ceva Logistics (5:CEVAL) mit einem Kursgewinn von 34,36 Prozent auf 24,75 Franken heraus. Der Logistikdienstleister hatte ein Übernahmeangebot zum Preis von 27,75 Franken je Aktie von einem namentlich nicht genannten Interessenten erhalten. Der Ceva-Verwaltungsrat hatte die Offerte jedoch als unzureichend abgelehnt.