Tesla (WKN: A1CX3T)-Aktien konnten sich bisher in Euro gerechnet der aktuellen Talfahrt weitergehend entziehen. Doch in US-Dollar sind sie innerhalb der letzten zwölf Monate bereits um 15,54 % gefallen (10.10.2022). Der Entwicklungsunterschied ist mit der Euroschwäche erklärbar, wovon Sachwerte profitieren.
Hinter Unternehmen wie Tesla stehen reale Werte, die somit einen Schutz vor einer Geldentwertung bieten. Doch aktuell droht infolge der hohen Inflation und steigender Zinsen weltweit eine Rezession. Die amerikanische Zentralbank ist noch für eine Inflationsdämpfung ohne großen Abschwung optimistisch. Doch tatsächlich ist die aktuelle Situation eher mit den Jahren 2000 und 1929 vergleichbar.
Tesla mit neuem Absatzrekord Dennoch gab es zuletzt wieder eine positive Tesla-Meldung.
Das Unternehmen stellte in China einen neuen Rekord auf. Der dortigen Automobilvereinigung zufolge hat es im September 2022 insgesamt 83.135 Fahrzeuge verkauft, was gegenüber dem Vormonat einer Steigerung um 8 % entspricht.
Doch die Erwartungen lagen bei 100.000 Verkäufen, sodass die Investoren nun eher Aktien verkaufen. Zudem fiel der Absatz in China gegenüber der Vor- in der letzten Septemberwoche um 54 %. Die Ergebnisse zeigen, dass sich auch Tesla mit zunehmender Größe nicht von der Weltwirtschaft abkoppeln kann.
Auch im dritten Quartal stark gewachsen Für das dritte Quartal 2022 berichtete der Konzern über insgesamt 343.830 verkaufte Fahrzeuge, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Verbesserung um 42 % darstellt. Gegenüber dem zweiten Quartal 2022 kletterte der Absatz um 35 %.
Tesla wächst also weiterhin in einem beeindruckenden Tempo. Doch diese Ergebnisse lagen ebenfalls unter den Erwartungen von 350.000 bis 370.000 verkauften Wagen. Auch dies ist wahrscheinlich ein Verkaufsgrund für die Investoren.
Produktion liegt über dem Absatz Es gibt aber noch einen weiteren Hinweis darauf, dass die Nachfrage wahrscheinlich bald nicht mehr die Produktion überragt. So stellte Tesla im dritten Quartal 365.923 Fahrzeuge her, was deutlich über den Verkaufszahlen von 343.830 Wagen lag.
Der Konzern erweitert ständig seine Kapazität. Im Shanghai-Werk wurde sie zuletzt um etwa ein Drittel erhöht. Zeitgleich könnte in einer Wirtschaftskrise die Nachfrage sinken. Tesla plant derzeit in China mit einer Kapazitätsauslastung von 93 %, was zeigt, dass es wahrscheinlich keinen Produktionsrückstand mehr gibt.
Tesla könnte die Preise senken oder mehr Fahrzeuge aus China heraus exportieren. Doch auch in anderen Regionen (vor allem Europa) befindet sich die Wirtschaft derzeit auf dem Rückzug. Infolge der stark steigenden Preise und Nebenkosten leidet der Konsum. Auf Großanschaffungen wie Neuwagen verzichten deshalb immer mehr Menschen.
Tesla berichtet zudem über Schwierigkeiten, seine Fahrzeugtransportkapazitäten zu angemessenen Kosten gewährleisten zu können. Aus diesem Grund ist der Konzern im dritten Quartal 2022 zu einem gleichmäßigeren regionalen Mix der wöchentlich gebauten Fahrzeuge übergegangen.
Der Artikel Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA): Warum 1 neuer Rekord trotzdem enttäuscht ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.
Motley Fool Deutschland 2022