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Die Aktienmärkte sind gestern mit einer schweren Hypothek in den Tag gestartet. Denn aus China kamen sehr schwache Konjunkturdaten. Die Außenhandelsdaten lagen deutlich unter den Erwartungen. Konkret brachen die Exporte im November um 8,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ein.
Die Importe fielen sogar um 10,6 % niedriger aus.
Das ist der stärkste Einbruch der chinesischen Außenhandelsdaten seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor mehr als zweieinhalb Jahren. Und dieser zeigt eindrucksvoll, dass der Wirtschaftsmotor der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stottert. Damit werden die schwachen Einkaufsmanagerdaten bestätigt, über die ich vor genau einer Woche berichtet hatte (siehe „Einem Drittel der Weltwirtschaft droht eine Rezession“).
Ein Grund dafür ist die rigorose Corona-Politik der Regierung des Landes. Dadurch kommt es immer wieder zu Lockdowns, die einerseits zu Störungen der Produktion und Logistik sowie andererseits zu Einschränkungen beim Konsum führt. Das belastet Chinas Wirtschaft, die auch wegen der Immobilienkrise unter Druck steht. Hinzu kommt ein schwacher Welthandel, da viele Länder unter der hohen Inflation leiden, weshalb Verbraucher und Unternehmen ihre Nachfrage einschränken.
Für Erleichterung sorgte daher gestern die Meldung, dass die chinesische Regierung wegen des wachsenden Drucks aus der Bevölkerung einige der strengen Corona-Beschränkungen lockert. Bislang hatte China zum Beispiel nach positiven Corona-Tests teilweise ganze Stadtteile abgesperrt, mit der Folge, dass es zu besagten Arbeits-, Produktions- und Konsumausfällen kam. Das soll künftig vermieden werden.
Das konnte allerdings nicht verhindern, dass sich die Aktienmärkte auch gestern wieder belastet zeigten. Aus Konsolidierungen auf hohem Niveau sind inzwischen Rücksetzer geworden. Weil diese aber bislang noch relativ moderat ausgefallen sind, hat sich an den charttechnischen Situationen der Aktienindizes wenig geändert: Wir haben es bislang nach wie vor nur mit einem Durchatmen und Luft- bzw. Schwungholen der Bullen nach zuvor teils recht starken Kurserholungen zu tun. Das ist noch „gesund“ und noch nicht bearish zu werten.
Mehr Bewegung herrscht weiterhin an den Devisenmärkten. Wobei auch der EUR/USD, über den ich gestern berichtete, inzwischen zu einer Konsolidierung neigt. Anders sieht es beim USD/JPY aus. Dieser Wechselkurs befindet sich, im Gegensatz zu den Aktienmärkten, nach starken Kursgewinnen bereits in einer ebenso starken Gegenbewegung.
Diese lässt sich inzwischen schon 5-gliedrig zählen. Das ist aus Sicht der Elliott-Wellen interessant, weil sich damit ein vorläufiges Ende der scharfen Korrektur abzeichnet. Es ist nun gut möglich, dass sich der Kurs oberhalb des aktuellen Korrekturtiefs stabilisiert und in eine (ABC-)Konsolidierung geht. Dabei könnte der USD/JPY durchaus bis zum Hoch der Welle 4 bei rund 142 Yen laufen.
Aus Sicht der Fibonacci-Marken ist am aktuellen USD/JPY-Kursverlauf interessant, dass die Welle 3 exakt am 38,20%-Fibonacci-Retracement endete und mit der Welle 5 fast genau die 50 % Marke getroffen wurde (graue Linien im Chart). Der USD/JPY hat also die Hälfte der Kursgewinne abgegeben, die er zuvor mit 4 starken Aufwärtsbewegungen erzielen konnte (grüne Rechtecke). Auch das spricht für eine normale Korrektur nach starken Kursgewinnen, die nun vorerst ein wichtiges (Korrektur-)Kursziel erreicht hat und somit erst einmal in eine Kursberuhigung und Konsolidierung übergehen sollte.
Übrigens hatte ich auch bei der vorangegangenen USD/JPY-Analyse vom 15. November eine Kurserholung erwartet, bevor „der zuvor deutlich übertriebene Kursanstieg noch weiter korrigiert wird“ (siehe „USD/JPY: Dollar verliert Rückenwind und erhält Gegenwind“). Tatsächlich erreichte die Welle 3 an diesem Tag ihr Tief und es bildete sich die Welle 4 aus, auf die dann noch die Welle 5 folgte. Die damalige Analyse war also genau richtig.
Die (ABC-)Konsolidierung, die ich nun nach dem 5-gliedrigen Abwärtsimpuls erwarte, dürfte allerdings deutlich länger ausfallen als die Welle 4 von Mitte November. Leider bedeutet dies, dass ich im USD/JPY vorerst keine neuen Tradingchancen sehe. Das ist die schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht ist, dass zuvor das Szenario für Short-Trades aufgegangen ist. Und dieses hat schöne Gewinne ermöglicht (ich berichtete).
Nun gilt es den weiteren Kursverlauf zu beobachten. Wenn sich die erwartete ABC-Konsolidierung ausbildet, könnte danach noch ein zweiter (5-gliedriger) Abwärtsimpuls folgen.
Dieser bietet dann wieder Chancen für Short-Trades. Man sollte also eine Konsolidierung und Kurserholung abwarten, um in diese hinein neue Short-Positionen zu platzieren.
Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
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Manchmal hört man auch an der Börse nur, was man hören will. Diesen Eindruck hat man zumindest, wenn man sich die Reaktion des Aktienmarktes nach den Zinserhöhungen der...
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