Topic of the day
Die Banco Santander (MC:SAN) SA will in diesem Jahr rund 1,7 Milliarden Euro aus den Gewinnen an die Aktionäre zurückgeben. Das soll in Form von Dividendenzahlungen und eines Aktienrückkaufs geschehen, nachdem die Empfehlungen der Europäischen Union zur Begrenzung der Aktionärsvergütung aufgehoben wurden. Die spanische Bank kündigte an, eine Dividende von 4,85 europäischen Cent pro Aktie zu zahlen und ausserdem Aktien im Wert von 841 Millionen Euro zurückzukaufen. Die Gesamtsumme entspreche 40 Prozent des bereinigten Gewinns für das erste Halbjahr, teilte die Bank mit und fügte hinzu, dass eine weitere und endgültige Vergütung aus den Erträgen des Jahres 2021 im ersten Quartal des nächsten Jahres festgelegt werden soll. Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund der Aufhebung der Empfehlungen der Europäischen Zentralbank zur Begrenzung der Aktionärsvergütung bis zum 30. September getroffen, so Santander. Die Barausschüttungen spiegeln die Zuversicht von Santander wider, dass die Investition in ihre Aktien bei der derzeitigen Bewertung eine "attraktive Gelegenheit" bietet, um Wert für die Aktionäre zu generieren, sagte Executive Chairman Ana Botin.
Swiss stocks
Steigende Marktzinsen haben am Dienstag an der Schweizer Börse wie auch an den Nachbarbörsen in Europa die Stimmung verhagelt. Der SMI verlor 1,8 Prozent auf 11.486 Punkte. Sämtliche 20 SMI-Werte schlossen mit Verlusten. Umgesetzt wurden 38,29 (Montag: 33,26) Millionen Aktien. Dazu, dass der SMI damit immer noch etwas abschnitt als viele andere Märkte in Europa, trugen die als wenig konjunkturempfindlich geltenden Schwergewichte Nestle (SIX:NESN), Roche (SIX:RO) und Novartis (SIX:NOVN) bei, die maximal 1,5 Prozent verloren. Stützend wirkten auch die relativ moderaten Einbussen der Bankaktien (UBS (SIX:UBSG) -0,4%, Credit Suisse (SIX:CSGN) -1,1%). Banken gelten als Profiteure höherer Zinsen, weil diese das Kreditgeschäft lohnender machen. Bei den Schlusslichtern waren erneut Partners Group (-7,0%), die bereits am Vortag sehr schwach im Markt gelegen hatten. Neue Nachrichten zu dem Beteiligungsspezialisten gab es nicht, Marktteilnehmer verwiesen daher auf das über 53-prozentige Kursplus der Aktie im bisherigen Jahresverlauf, das zu Gewinnmitnahmen animiert haben könnte. Logitech (SIX:LOGN) (-7,2%) gaben noch einen Tick stärker nach. Neben den hohen Zinsen, die ganz allgemein besonders den als zinsempfindlich geltenden Technologieaktien zusetzten, belastete hier eine Herunterstufung auf "Underweight" durch die Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS).
International markets
Europe
An den europäischen Aktienmärkten ging es am Dienstag deutlich abwärts. Der DAX verlor 2,1 Prozent auf 15.249 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab sogar um 2,6 Prozent auf 4.059 Punkte nach. Der Technologie-Sektor fiel um 4,7 Prozent, im DAX waren Infineon (DE:IFXGn) mit einem Abschlag von 5,9 Prozent der schwächste Wert. Für die Adidas-Aktie (DE:ADSGN) ging es 4,3 Prozent abwärts. Hier bereiteten mögliche Lieferengpässe wie bei Wettbewerber Nike (NYSE:NKE) nun doch Sorgen. So haben die Analysten der Deutschen Bank (DE:DBKGn) die Umsatzprognose 2021 auf Grund möglicher Lieferproblemen um 1 Prozent gesenkt, die Bruttomarge um 90 Basispunkte auch wegen der gestiegenen Frachtkosten. "Dies mag angesichts der Tatsache, dass es sich grösstenteils um ein Angebotsproblem handelt, zu konservativ sein", so die Analysten. Im Handel wird darauf verwiesen, dass der jüngste Lockdown in Vietnam sowohl Adidas wie auch andere Unternehmen treffen könnte, die dort produzieren liessen. Puma (DE:PUMG) gaben um 2,6 Prozent nach. Die Aktien der Pennon Group fielen um 2,7 Prozent, nachdem der britische Wasserversorger zwar einen Umsatzanstieg im ersten Halbjahr meldete, aber auch höhere Kosten prognostizierte. Covestro (F:1COV) stemmten sich mit plus 1,5 Prozent gegen den schwachen Gesamtmarkt. Die Aktien profitierten von einem positiv aufgenommenen Kapitalmarkttag. Die Ausblicke klängen zuversichtlich, hiess es im Handel. Unter anderem soll bis 2024 das EBITDA von 2,2 auf 2,8 Milliarden Euro steigen.
United States
Zinssorgen haben am Dienstag schwer auf der Stimmung an der Wall Street gelastet. Der Dow-Jones-Index büsste 1,6 Prozent ein auf 34.300 Punkte, der S&P-500 sackte um 2,0 Prozent ab. Wachstumstitel wie vor allem Technologieaktien wurden erneut besonders abverkauft, da sie als stark zinsempfindlich gelten. Die Nasdaq-Indizes knickten um bis zu 2,9 Prozent ein. Im Dow waren die beiden Technologietitel Microsoft (NASDAQ:MSFT) (-3,4%) und Salesforce (NYSE:CRM) (-2,6%) die Schlusslichter. Alle Indizes gingen nahe den Tagestiefs aus dem Handel. An der Nyse wurden nach ersten Angaben 643 (Montag: 1.962) Kursgewinner und 2.679 (1.373) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 84 (108) Titel. Tagesgewinner war wie am Vortag der Energiesektor (+0,5%) angesichts der breit angelegten Hausse bei den Energiepreisen, unter anderem befeuert vom engen Gasmarkt in Europa. Der US-Erdgaspreis erreichte ein Siebenjahreshoch. Mit dem schwachen Halbleitersektor verloren Micron (NASDAQ:MU) 2,8 Prozent vor den Quartalszahlen nach Börsenschluss. Nvidia (NASDAQ:NVDA) rutschten um 4,5 und Applied Materials (NASDAQ:AMAT) um fast 7 Prozent ab, zusätzlich belastet von einer Herunterstufung auf "Neutral" durch New Street Research. Pfizer (NYSE:PFE) verloren 1,2 und Biontech (NASDAQ:BNTX) 10 Prozent. Die Zulassung des Impfstoffs von Pfizer und Biontech für Kleinkinder könnte sich bis November verschieben, hiess es von Informanten. Ford Motor (NYSE:F) (+1,1%) profitierten von Plänen, 7 Milliarden Dollar für den Aufbau von Batterieproduktionsstätten in die Hand zu nehmen, im Zuge einer Kooperation mit SK Innovation. Geplant ist ausserdem die Herstellung von Elektro-Lkw.
Asia
Überwiegend tief im Minus präsentieren sich die Aktienmärkte in Ostasien. Mit einem Minus von 0,5 Prozent hält sich der Hang-Seng-Index in Hongkong vergleichsweise gut. Dagegen geht es mit dem Composite-Index in Schanghai um 1,8 Prozent abwärts. Den chinesischen Börsen steht eine längere Feiertagspause bevor. Vom Freitag bis einschliesslich kommenden Donnerstag ruht der Börsenhandel. In Tokio verliert der Nikkei-225-Index 2,5 Prozent. Wie auch in den USA werden vor allem die als zinssensitiv geltenden Technologiewerte verkauft. Unter anderem fallen Advantest um 5,6 Prozent und Softbank (T:9434) um 2,3 Prozent. Auch am südkoreanischen Aktienmarkt führen Technologiewerte die Verlierer an. Schwergewicht Samsung (F:SAMEq) verbilligt sich um 2,8 Prozent. Der Leitindex Kospi gibt um 1,6 Prozent nach.
Bonds
Der Zinsanstieg in den USA setzt sich fort, die zehnjährige US-Rendite notierte bei 1,54 Prozent und legte damit bereits den sechsten Handelstag in Folge zu. Es ist der höchste Stand seit rund drei Monaten. Auslöser ist die Aussicht auf eine Straffung der Geldpolitik, nicht nur durch die US-Notenbank. Die Renditen "brechen nach oben aus durch steigende Ölpreise und respektable Wirtschaftsdaten", sagte Peter Cardillo von Spartan. Dies befeuert den Inflationsdruck und damit auch den Druck auf die Notenbanken, die lockere Geldpolitik zurückzufahren.