Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Juni um 1% zum Vormonat. Das war nicht nur durch höhere Tankstellenumsätze und Nahrungsmittel bedingt. Auch jenseits dieser Bereiche legte die Nachfrage zu - laut Bloomberg sogar mit dem höchsten Anstieg seit Januar. Das sorgte an den Börsen für gute Stimmung, herrschte doch zuvor Unbehagen, dass die Verbraucher ihren Konsum jenseits des Grundbedarfs einschränken würden/müssten. Die FED sieht sich bestätigt, dass sie auf dem richtigen Kurs ist und die Marktteilnehmer scheinen sich damit abgefunden zu haben, dass im Juli die 0,75% Zinserhöhung kommen wird. Zudem wird die von einigen Investoren befürchtete 1%-Erhöhung wieder ausgepreist. Diese scheint im FED-Direktorium nicht mehrheitsfähig zu sein. Auch keimt eine gewisse Hoffnung auf, dass dies die letzte massive Erhöhung sein wird – im August pausiert die US-Notenbank und bis September könnten die inzwischen deutlich gefallenen Rohstoffpreise den Basiseffekt abgemildert haben. Am Freitag dürfte auch der Verfalltermin ein wenig nachgeholfen haben. Dass aber die kräftigen Gewinne heute Morgen noch weiter ausgebaut werden und die Rallye nicht gleich wieder verkauft wird, ist ein ermutigendes Zeichen. Asiens Börsen zeigten sich heute unter Führung der Techtitel erholt. Auch Rohstoffwerte zogen kräftig an, sie profitieren wie die Kryptowährungen von dem zuletzt ungewohnten Risk on Sentiment, das auf der Gegenseite den US-Dollar belastet. Der apano-Stimmungsindex springt deutlich um 14 Punkte an, das Überwinden der 20-Tage-Durchschnittskurse bei S&P, STXE 600, Shanghai Composite und DAX belegt, dass sich die Grundstimmung inzwischen zumindest stabilisiert hat. Unter dem Radar zeigen sich zudem Creditspreads und Kuper verbessert. Lediglich italienische Staatsanleihen verlieren und kosten den Index 2 Punkte. Hier schwelt die aktuelle Regierungskrise weiter. Zudem besteht Unsicherheit darüber, wie die EZB am Donnerstag auf ihrer Tagung das neue Antifragmentierungsinstrument, mit der eine „spekulationsgetriebene zu große Spreadausweitung“ verhindert werden soll, ausgestalten wird. Das Instrument sieht für diesen Fall massive Stützungskäufe in betroffenen Staatsanleihen vor, die aber an Verhaltensregeln dieser Staaten gebunden sind. Werden diese zu streng sein, könnte sich die Regierungskrise verschärfen. Eine zu lasche Regelung hingegen wäre juristisch angreifbar. Die Berichtssaison startete durchwachsen, wie erwartet wird der Kostendruck beklagt. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.