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Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 21. Mai 2024

Veröffentlicht am 21.05.2024, 14:42
bezogen auf den Xetra-Handelsschluss vom Freitag stehen die US-Futures heute früh höher. Dies ist insbesondere dem Nasdaq 100 zu verdanken, wo neben Microsoft (NASDAQ:MSFT) insbesondere das Schwergewicht Nvidia (NASDAQ:NVDA) vor seinen morgen Abend anstehenden Quartalszahlen lebhaft nachgefragt war. Im gestrigen Kassahandel zeigte sich der S&P 500 insgesamt jedoch unentschlossen. Zwei Fakten belasteten. JPMorgans CEO Jamie Dimon hat im Rahmen eines Investorentages mitgeteilt, dass die Großbank wegen des derzeit zu hohen Börsenkurses keine Aktienrückkäufe erwäge. Zudem wies Dimon darauf hin, dass sich mittelfristig der Nettozinsertrag (Differenz aus erhaltenen Kreditzinsen zu bezahlten Zinsen auf Einlagen) verschlechtern könnte – bei fallenden Zinsen eine Binsenweisheit, die aber starke Beachtung fand. Das war wohl der Grund, warum der gesamte Sektor unter Verkaufsdruck geriet. Ein weiterer Belastungsfaktor waren die wieder deutlicher ansteigenden Anleihezinsen. Hier störten sich die Marktteilnehmer an Loretta Mesters Aussage. Die FED-Chefin von Cleveland deutete an, dass sie davon abrückt, für drei Zinssenkungen in 2024 zu plädieren. Diese Meinung hatte sie Anfang April noch vertreten. Auch das hätte jedoch eigentlich keine Überraschung sein dürfen, denn der Marktkonsens liegt ja inzwischen nur noch bei lediglich 1-2 Senkungen. Aktuell werfen 10y US-Staatsanleihen 4,44% ab.
 
In Fernost notierten China Börsen heute früh zwischen 0,4 bis 0,8% schwächer. Der Hang Seng Index gab jedoch fast 2% nach, der Hang Seng Tech brach sogar um 3,6% ein. Belastend wirkten sich hier u.a. die schwachen Absatzzahlen von Li Auto (NASDAQ:LI) aus – die Aktie verlor bereits gestern an der Nasdaq 12,8%, heute der Nachholeffekt mit -19% in Hongkong. Zudem belastete Tencent (HK:0700) (-3%): die neue Version von „Dungeon and Fighter“ wurde kurz nach Start bereits wieder offline genommen wegen eines Serverproblems. Die Einnahmen  von Chinas Regionalregierungen aus Landverkäufen sind auf ein Achtjahrestief gesunken. Im April haben die Immobilienentwickler dem Staat laut Bloomberg nur noch für umgerechnet 33 Mrd USD  Bauland abgekauft, das sind 21% weniger als im Vorjahr. Diese Mindereinnahmen wiederum schränken die finanziellen Möglichkeiten zu Unterstützungsmaßnahmen für Chinas Regierung ein – ein Teufelskreis. Nikkei und Topix gaben 0,3% ab, gestern hatte Japan jedoch etwas deutlicher zugelegt. Der sich weiter stabilisierende Yen beruhigt die Marktteilnehmer ein wenig. Australien notierte nahezu unverändert.
 
Wegen  Pfingsten fand gestern in Europa nur eingeschränkter Börsenhandel statt. Die Vorgaben aus dem US-Späthandel und Asien belasten heute früh, so dass die gestrigen Gewinne des STXE 600 NT aktuell mehr als aufgezehrt werden: nach dem Zuwachs von 0,2% an Pfingstmontag folgt aktuell ein Rückgang um 0,4%. Außer den stabil notierenden Sektoren Basisrohstoffe (die Terminkontrakte auf diverse Metalle erreichten gestern Mehrjahreshochs) und Gesundheit geben alle Sektoren nach. Am unteren Ende des STXE 50 stehen mit National Grid (LON:NG) und Enel (BIT:ENEI) zwei Unternehmen des zinssensitiven Sektors Versorger (NYSE:XLU). Vor wenigen Tagen war gerade diese Branche noch stark gesucht, weil sich neue Zinshoffnungen breit gemacht hatten. Wegen der anziehenden Rohstoffpreise und der Notenbankerrhetorik verflüchtigen sich diese derzeit wieder. Darüber hinaus wird auch GSK verkauft, was aber wohl lediglich mit Umtauschoperationen innerhalb des Health Sektors zusammenhängen dürfte, denn unter den Top 5 rangieren aktuell mit Novo Nordisk (NYSE:NVO), Roche (SIX:RO) und Astra Zeneca drei Pharmakonzerne. Schwach präsentieren sich auch die deutschen Halbleiterunternehmen Infineon (ETR:IFXGn) und vor allem Aixtron (ETR:AIXGn) (-3,7%). Auch ASML (AS:ASML) verliert mit -0,9% mehr als der Marktdurchschnitt. In den USA hatte der Sektor noch gestern nicht nur wegen Nvidia deutlich zugelegt und auch heute früh in Taiwan war der Kurs von TSMC (NYSE:TSM) angezogen.
 
Im APX verlieren die Staatsanleihen aus USA, Italien und Spanien 4 Punkte. Der haussierende Goldpreis kostet 2 Punkte.

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