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Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 25. Juli 2024

Veröffentlicht am 25.07.2024, 14:37
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Nicht nur in der Eurozone enttäuschten die Juli-Einkaufsmanagerindizes. Auch der US-PMI für das verarbeitende Gewerbe fiel mit 49,5 überraschend in den kontraktiven Bereich zurück. Analysten hatten 51,5 erwartet. Ebenso fiel die Anzahl der Neubauverkäufe niedriger aus als von den Volkswirten geschätzt. Gepaart mit den Q2-Reports von Tesla (NASDAQ:TSLA) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) ein Nachrichtenmix, der hohe Abgabebereitschaft an den US-Börsen (ETR:SXR4) auslöste. Diese weitete sich dann auch auf die zunächst robusten Nebenwerte aus, als die Kurse der US-Staatsanleihen plötzlich ebenfalls unter Verkaufsdruck gerieten. Gegen den Trend gefragt waren Unternehmen mit traditionell niedriger Volatilität. Mittlerweile haben 25% der S&P 500 Unternehmen Q2-Ergebnisse vorgelegt, weiterhin übertrafen laut FactSet Data 80% die Prognosen. Nachbörslich reihte sich auch IBM (NYSE:IBM) in diese Gruppe ein, die Aktie legt vorbörslich 3% zu. Andererseits jedoch verfehlte Ford (NYSE:F) die Erwartungen deutlich, der Autobauer sackt um 11% ab.

Der Kurseinbruch an den US-Börsen zog die ohnehin bereits angeschlagenen Fernostmärkte heute weiter in die Tiefe. Nikkei und Topix brachen um weitere 3% ein. Hintergrund ist neben den US-Vorgaben die Angst vor einer restriktiven japanischen Notenbank und hohes Unbehagen wegen des deshalb rasant steigenden Yen. Der Hang Seng Index gab 2% nach, der MSCI China hielt sich hingegen mit -0,55% robust. Hier überraschte positiv, dass die Zentralbank den wichtigen Einjahreszins um 0,2% absenkte – alle Zinssenkungen, die sie zum Wochenbeginn tätigte, hatten 0,1% betragen. Zudem pumpte die PBoC umgerechnet 27,5 Mrd USD Liquidität in den Markt. Chinas Geschäftsbanken haben ihre Kreditzinsen inzwischen ebenfalls gesenkt, aber auch die Einlagensätze, um ihre Margen zu schützen. Südkoreas KOSPI sackte um 2% ab, insbesondere wegen SK Hynix, die 8% einbüßten. Der Produzent von Halbleitern, die helfen, AI-Modelle zu trainieren, verdoppelte seine Q2-Umsätze, was ebenso oberhalb der Erwartungen lag wie der erzielte Gewinn. Die Marge lag bei 33%. Jedoch überwogen bei Anlegern die Sorgen um ein Fortbestand des Tempos der stürmischen Nachfrage, was gestern bereits in den USA ein großes Thema war – der Semiconductor Index hatte erneut über 4% verloren.

Europa startete mit breiten Abgaben in den Tag, was in Anbetracht der globalen Vorgaben nicht verwundert. Es gibt aber auch hausgemachte Hiobsbotschaften: so senkt Nestlé (SIX:NESN) (-5%) den Umsatzausblick, weil die Verbraucher auf billigere Angebote auswichen. Naht das Ende der stetigen Margenausweitung durch kontinuierliche Preiserhöhungen? Mit -8% erwischt es Stellantis (NYSE:STLA) noch stärker, das Autokonglomerat meldete einen Einnahmenkollaps um 48% auf 5,6 Mrd Euro für das erste Halbjahr, 25% unter den Prognosen. Wie schon LVMH (EPA:LVMH) warnt auch Kering (EPA:PRTP) (-7%) vor nachlassender Kauflust im Luxusgüterbereich. Es gibt jedoch auch zwei Lichter in der Dunkelheit: das HealthCare Unternehmen Sanofi (EPA:SASY) (+4%) erhöht nach gutem Quartal die Prognose.  Der Haushaltmittelhersteller Unilever (AS:ULVR) (+6%) legt eine befriedigenden Report vor und profitiert ganz offensichtlich von Umtauschbewegungen aus Nestlé.

Auffallend zudem auch der Kurseinbruch der Edelmetalle. Besonders schwach Silber mit -4%. Heute Nachmittag  warten die Investoren auf die US-BIP Zahlen sowie auf neue Arbeitsmarktdaten.

Für unsere Investoren im apano Global Systematik: der Fonds war per gestern Xetra-Schluss maximal möglich defensiv positioniert. Der systematisch ermittelte Punktestand des APX empfahl unverändert 85% Aktienquote, wir waren jedoch mit lediglich 63% investiert, lagen also am unteren Extrem unserer Abweichungstoleranz. Während wir nun in Europa und Asien auf Rückkaufgelegenheiten warten, stehen wir in den USA vor taktischen weiteren Verkaufsüberlegungen.  

APX: Gold +2, VDAX/VIX  -2, S&P -3. Der heutige Punktestand ist nicht nur Jahrestief, sondern relevant. Denn damit können wir den Aktien-Nettoinvestitionsgrad, falls wir es für erforderlich erachten, auf 55% weiter absenken.

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