Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 30. Januar 2025

Veröffentlicht am 30.01.2025, 11:46
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Die US-Notenbank hat wie erwartet die Zinsen unangetastet gelassen. Im Vergleich zum Redetext vom Dezember fällt auf, dass die US-Notenbank die robuste Entwicklung am US-Arbeitsmarkt positiv einschätzt, sich aber mit der Inflationsrate nicht ganz zufrieden zeigt. Beide für sie relevanten Eckpfeiler deuten damit darauf hin, dass sie vorerst – also auch im März - die Zinsen nicht anrühren wird. Der Datenkranz versetzt sie in eine komfortable Lage, denn so schafft sie sich einen Puffer, um erforderlichenfalls gegensteuern zu können, falls die US-Administration Entscheidungen fällt, welche evtl. die Inflation wieder anfeuern bzw. den US-Anleihemarkt belasten könnten.

Mit Microsoft (NASDAQ:MSFT), Meta (NASDAQ:META) und Tesla haben u.a. drei der Megakonzerne ihre Quartalszahlen und den Ausblick vorgelegt. Meta zieht nach überragenden Gewinn- und Umsatzzahlen vorbörslich um 2,3% an. Microsoft hingegen verliert 5%. Das Cloud-Geschäft Azure kletterte mit +31% stürmisch, aber dennoch etwas langsamer als erwartet. Das lag aber nicht an mangelnder Nachfrage, sondern an Kapazitätsproblemen bei der Versorgung von Rechenzentren. Der Gewinn je Aktie lag im Quartal wie prognostiziert bei 3,11 USD nach 2,93 USD in Q4 2023. Es mehren sich jedoch Analystenstimmen, die in der Branche allmählich mehr „Output“, also höhere Einnahmen aus dem AI-Geschäft sehen wollen als Kompensation für die immensen „Input“-Kosten. Insbesondere wegen DeepSeek nimmt diesbezüglich die Nervosität und wohl auch die Ungeduld zu.       

Tesla-Aktien (NASDAQ:TSLA) notieren aktuell 4,3% höher. Zwar verfehlte das Unternehmen sowohl die Gewinn- als auch die Umsatzschätzungen und auch die operative Marge schrumpfte. Jedoch legte Elon Musk optimistische Prognosen vor: ab Juni kämen selbstfahrende Autos zum Einsatz und bis Ende des Jahres könnten bis zu 10.000 humanoide Optimus-Roboter gebaut werden. Seine Vision ist, dass die nächsten Jahre von extremen Gewinnsteigerungen geprägt seien. Sehr gut entwickelten sich dank lebhafter Nachfrage die Sparte Energiespeicher und der Verkauf von CO2-Zertifikaten.

Gestern hatte ASML (AS:ASML) herausragende Zahlen vorgelegt und sich optimistisch gezeigt, dass die Nachfrage nach Maschinen zur Herstellung von hochwertigen Halbleitern dynamisch weiter wächst. Während Nvidia (NASDAQ:NVDA) weiterhin von dem DeepSeek-Schock belastet wird – gestern rutschte der Kurs des Unternehmens erneut um 4% ab – sieht ASML hierdurch keine Beeinträchtigung seines Geschäfts. Heute früh legt der niederländische Konzern um weitere 3% zu. Gestern hatte der Kurs zunächst um 11% haussiert, dann aber die Hälfte davon wieder abgegeben. Mit dem derzeitigen Niveau ist für ASML der DeepSeek-Kursschock vom Montag fast egalisiert. Der europäische STXE 600 baut heute früh sein Rekordhoch um weitere 0,4% aus. Neben ASML stark gefragt der ebenfalls von DeepSeek zu Wochenbeginn belastete Industriekonzern Schneider. Außer den Banken (Dt. Bank -4%) trägt heute früh nur der Sektor der Telefondienste ein negatives Vorzeichen (-0,3%).  Das liegt einerseits an der Outperformance der letzten Tage (Rotation), andererseits belasten die Ergebnisse von BT (LON:BT) und Telia (ST:TELIA) die Branche, während aber auf der Gegenseite Nokia (HE:NOKIA) um 2,7% deutlich zulegt, stimuliert von der stark wachsenden Netzwerk-Sparte.                         

Heute tagt die EZB. Eine 0,25%-Zinssenkung ist zu 100% im Markt eingepreist. Händeringend wird insbesondere in Deutschland auf jede Stimulanz zur Wirtschaftsbelebung gewartet: die BIP-Prognose für Q4 liegt bei -0,1% ggü. Q4 2023 und -0,2% ggü. Q3 2024. Q3 wurde von +0,2% auf +0,1% ggü. Q2 revidiert. Der DAX spiegelt wegen der globalen Ausrichtung seiner Komponenten ein völlig falsches Bild der deutschen Wirtschaftslage wider. Viel korrekter zeigt sich das am MDAX, der magere 2,6% höher als vor einem Jahr notiert.    

Die Renditen der 10y US-Staatsanleihen sinken aktuell um weitere 5 Basispunkte auf 4,50%. Das sind mittlerweile immerhin wieder 30 BPs weniger als Mitte Januar.

Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).

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