Die US-Aktien setzen ihre optimistische Woche fort, da die Anleger zuversichtlich sind, dass die Fed am Mittwoch an ihrer akkommodierenden Politik festhalten wird. Die Technologieaktien führen den Aufwärtstrend an, der Nasdaq konnte 1,21% zulegen. Der S&P 500 stieg um 0,52%, während der Dow Jones nur 0,01% zulegte. Der Dow verlor seine frühen Gewinne zusammen mit Apple (NASDAQ:AAPL), einem seiner wichtigsten Komponenten. Der iPhone-Hersteller brachte einen neuen virtuellen Fitness-Service auf den Markt, eine neue Apple Watch mit einem Sensor zur Sauerstoffmessung im Blut und einen neuen iPad. Zudem führte es sein Servicepaket Apple One ein. Aber die Anleger hatten die Neuigkeiten zu Apple bereits vor dem Ereignis eingepreist, weshalb der Aktienkurs zurück ging und im nachbörslichen Handel ins Negative rutschte.
Die Fed wird weiter im Rampenlicht stehen, aber man geht weitgehend davon aus, dass die Zentralbank ihre unterstützende Politik nicht verändern wird, vor allem wenn die makroökonomischen Indikatoren eine schrittweise Erholung andeuten. Die Fed meldete am Dienstag, dass die US-Fabrikleistungen im August deutlich gestiegen sind, auch wenn sie die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt haben.
In Asien zeigen sich die Aktien am Mittwoch durchwachsen, da die Anleger auf die Entscheidung der Fed warten. Daneben werden die Bank of Japan und die Bank of England ebenfalls Einfluss auf die Stimmung nehmen, da ihre Updates für Donnerstag geplant sind. Somit wird Asien aktuell abwarten.
Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters lag der chinesische Shanghai Composite 0,35% im Minus und der SZSE Component verbuchte einen Rückgang von 0,90%. Die Anleger vermuteten, dass die chinesischen Aktien ihren Anstieg nach zwei positiven Sitzungen fortsetzen werden, vor allem, da China die Zollbefreiungen auf 16 in den USA produzierte Waren ausgeweitet hat. Es scheint dennoch so, als würden die Bullen zögern, in den Markt einzusteigen, bevor die Zentralbanker ihre Karten auf den Tisch legen. Die Welthandelsorganisation hat gestern entschieden, dass die Zölle Trumps auf chinesische Waren gegen die internationalen Vorschriften verstossen.
Der Hongkonger Hang Seng ist nun um 0,39% gefallen, nachdem er anfänglich gestiegen war. Die Stadt meldete gestern keine neuen Coronavirus-Fälle und wird die Massnahmen zur sozialen Distanzierung am Freitag weiter lockern.
Der japanische Nikkei 225 legte um 0,04% zu, da die Anleger darauf warten, dass das Parlament heute YoshihideSuga als nächsten Premierminister absegnet. Die japanischen Exporte sind im August im Rahmen der Coronavirus-Krise den sechsten Monat in Folge gefallen. Die Gesamtexporte fielen im letzten Monat um 14,8% im Jahresvergleich, das ist weniger als die von den Analysten erwarteten 16,1%.
Der südkoreanische KOSPI gab nach ersten Gewinnen 0,34% ab. In Australien ist der S&P/ASX 200 um 0,91% gestiegen.
In Europa liegen die Futures auf die meisten wichtigen Indizes im roten Bereich, was eine bärische Eröffnung andeutet.
Was die Einzelunternehmen angeht, so sind die US-Gesetzgeber sowohl der Demokraten als auch der Republikaner mit dem zwischen dem Software-Giganten Oracle (NYSE:ORCL) und dem chinesischen TikTok-Mutterkonzern Bytedance vorgeschlagenen Abkommen nicht glücklich, die eine Partnerschaft planen, so dass Oracle die TikTok-Geschäfte in den USA führen könnte. Trump hatte vorher gefordert, das TikTok vollständig an ein US-Unternehmen verkauft werden solle, um weiter in den USA präsent bleiben zu dürfen.
Der Aktienkurs von FedEx (NYSE:FDX) und Adobe (NASDAQ:ADBE) stieg um ca. 6% und 2,4%, da die Quartalsberichte besser als erwartet ausgefallen sind.
Am Rohstoffmarkt aktualisierte Öl plötzlich sein Wochenhoch, nachdem es vorher mehrere Sitzungen in Folge gefallen war. Sowohl WTI als auch Brent konnten über 1,3% zulegen. Die Rohölpreise stiegen, da der Hurrikan Sally die US-Goldküste erreicht hat, was zur Schliessung von über 25% der amerikanischen Offshore-Öl- und Gasproduktion führte. Auch die Exporthäfen in der Region waren geschlossen. Das American Petroleum Institute meldete gestern, dass die US-Rohölbestände in der letzten Woche um 9,5 Mio. Barrel gefallen sind, während die Analysten von einem Anstieg um 1,3 Mio. Barrel ausgegangen waren. Die Brennstoffbestände stiegen jedoch. Insgesamt zeigt sich langfristig für das Öl kein schönes Bild, da die Nachfrage unter der Coronavirus-Krise leidet.
Gold schwankt vor der Fed-Sitzung zwischen grün und rot. Der Preis des Metalls bewegt sich um 1.965 USD.
Bei den Devisen ist der US-Dollar vor der Fed-Sitzung stabil. Der EURUSD liegt 0,01% im Plus, der USD Index konnte 0,03% zulegen. Aber die Bullen haben dennoch keine Chance eine mögliche Rallye voranzutreiben, da die Zentralbank wohl weiter an ihrer unterstützenden Politik festhalten wird.
Das britische Pfund zeigt keine Veränderung gegenüber dem Euro und liegt im Vergleich zum US-Dollar 0,04% höher. Das Vereinigte Königreich meldete bessere Inflationsdaten als erwartet. In der Zwischenzeit hat Grossbritannien Berichten zufolge zu den Fischereien einige Zugeständnisse gemacht, die in den Handelsverhandlungen mit der EU nach dem Brexit ein heikles Thema sind. Die Krise zwischen den beiden ist jedoch zu gross, da das Vereinigte Königreich versucht, Teile des aktuellen Vertrags zu ändern, weshalb abzuwarten bleibt, ob Europa solche Zugeständnisse annehmen wird.