Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, den 12. Juni, wissen sollte:
1. US-Tech-Giganten vor weiteren Verlusten
Futures auf US-Aktienindizes deuten für die Handelseröffnung an der Wall Street weitere Verluste an, wobei sich vor allem im Technologiesektor am zweiten Handelstag in Folge schwere Verluste abzeichnen.
Der technologielastige Nasdaq 100 Futures deutet für den Handelsbeginn einen Rückgang von 50 Punkten oder rund 0,9% an, der Bluechip Dow Futures sackte um 32 Punkte oder rund 0,2% ab, während es mit dem S&P 500 Futures um 7 Punkte oder rund 0,3% nach unten ging.
Unter den am Montag vor Börsenstart aktiv gehandelten Titeln war Apple (NASDAQ:AAPL), dessen Aktie mit mehr als 2% im Minus lag, nachdem Mizuho Securities sie von Kaufen auf Halten herabgestuft hatte, das zweite Downgrade in einer Woche.
Die bisherigen Favoriten im Tech-Sektor wie Netflix (NASDAQ:NFLX), Nvidia und Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) befanden sich vorbörslich ebenfalls unter den größten Verlierern, als jede dieser Aktien mehr als 2% unter dem Schlusskurs vom Freitag lag.
Die Investoren hatten am späten Freitagnachmittag Technologieaktien abgestoßen, wobei Anteile von Facebook (NASDAQ:FB), Apple, Amazon (NASDAQ:AMZN), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Google's Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) alle verkauft wurden, da einige Analysten die hohen Bewertungen der fünf führenden Technologiewerte, auch als FAAMG bezeichnet, in Frage stellten.
2. US-Ausverkauf von Technologiewerten schwappt auf Europa und Asien über
Die Aktienmärkte lagen am Montag weltweit im Minus, da die Stimmung angeschlagen ist, nachdem es am Freitagabend zu einem Ausverkauf im US-Technologiesegment gekommen war.
Der Absturz von Zulieferern von Apple und anderer Technologiewerte haben den Dax, den französischen CAC und den britischen FTSE am Mittag in die Verlustzone gezogen.
Der europäische Technologieindex (SX8P lag mehr als 3% tiefer und schickt sich an seinen größten Tagesverlust seit Oktober 2016 zu erleiden.
Zuvor hatten die meisten Aktienbörsen in Asien im Minus geschlossen, wobei Schwergewichte der Elektronikbranche wie Samsung Electronics (KS:005930) und Tencent die Verlierer anführten.
Der japanische Nikkei schloss mit einem Verlust von etwa 0,5% und der südkoreanische KOSPI rutschte 1% nach unten. Der Hang Seng in Hongkong verlor 1,1%, während Schanghai 0,6% nachgab.
3. Britisches Pfund sinkt inmitten politischer Unsicherheit
Das Pfund ist im heutigen Handel gesunken, als die angeschlagene britische Premierministerin Theresa May sich anschickt, das beste aus dem Wahldesaster zu machen und ihre konservative Partei hinter sich zu vereinigen, bevor sie in die Verhandlungen zum Brexit geht.
Das Pfund wurde zuletzt zu 1,2705 gegenüber dem Dollar gehandelt, ein Minus von 0,3%, nachdem es am Freitag mit 1,7% seinen größten Tagesverlust in acht Monaten erlitten hatte.
Das Pfund war in der vorangegangenen Handelssitzung um bis zu 2,5% auf sein niedrigstes Niveau seit Mitte April eingebrochen, nachdem es bei den britischen Parlamentswahlen am Donnerstag keinen klaren Sieger gegeben hatte.
Premierministerin Theresa May wird heute versuchen die Abgeordneten ihrer konservativen Partei bei einer privaten Sitzung im Parlament davon zu überzeugen, sie als Parteichefin zu behalten. Sollte sie es nicht schaffen bei der Sitzung zu überzeugen, dass sie effektiv regieren kann, werden ihre Kritiker wahrscheinlich neue Rücktrittsforderungen erheben.
Das politische Chaos kommt eine Woche bevor Großbritannien die Verhandlungen mit der Europäischen Union zu seinem Austritt aus dem Wirtschaftsraum beginnen wird. Diese werden extrem komplex sein und sollen den Plänen nach, spätestens März 2019 abgeschlossen sein, wenn das Königreich seinen Austritt tatsächlich umsetzt.
Medienberichte lassen vermuten, dass die neue Regierung einen "weichen" Brexit anstreben könnte, um Großbritannien im gemeinsamen Markt zu lassen, trotz gegenteiliger Aussagen der Regierungschefin in der Vergangenheit.
4. Nachlassendes politisches Chaos hebt den Eurokurs
Im Kontrast zum Pfund gab es beim Euro und den Euroanleihen ein Rallye, da sowohl in Frankreich und Italien sich am Wochenende pro-EU und wirtschaftsfreundliche Kräfte durchgesetzt haben.
Die erste Rund der Parlamentswahlen in Frankreich, die am Sonntag über die Bühne gingen, haben dem Präsidenten Emmanuel Macron eine gewaltige Mehrheit gegeben, seine wirtschaftsfreundlichen Reformen umzusetzen.
Aus Italien gab es ebenfalls gute Nachrichten, als die euroskeptische 5-Sterne-Bewegung bei den Kommunalwahlen eine schwere Niederlage einstecken musste und es nicht geschafft hat, ihre Kandidaten in die Stichwahlen in den größten Städten des Landes zu bringen.
Der Euro legte gegenüber dem Dollar um 0,2% auf 1,1220 zu und lag damit leicht unter seinem Siebenmonatshoch von 1,1285 auf das er Anfang Juni geklettert war.
Auf dem Anleihemarkt haben die französischen Staatspapiere zu den maßgebliche deutschen Bundesanleihen aufgeschlossen, während die Rendite italienischer Staatsanleihen auf den niedrigsten Stand seit Januar gefallen ist.
5. Bitcoin, Ethereum Monsterrallye geht weiter
Bitcoin hat am Montag zum ersten Mal die 3.000 Dollarmarke geknackt, während Ethereum ein neues Allzeithoch erreicht hat, als die Monsterrallye weitergeht inmitten rosiger Prognosen für die Zukunft von Kryptowährungen.
Der Kurs der digitalen Währung stieg an der US-Handelsplattform GDAX zu einem Zeitpunkt auf ein Tageshoch von 3.000,00 USD, sein höchster Stand aller Zeiten. Auch an anderen führenden Börsen wie Poloniex, Bitfinex und BitStamp bewegte die Kryptowährung sich am Montag ebenfalls in Richtung der Marke von 3.000 USD.
Seit Jahresbeginn haben sich Bitcoins um rund 200% verteuert, womit der Wert aller Bitcoins im Umlauf über 48 Mrd. USD gestiegen ist.
Die Rallye rund um Bitcoins hat den Appetit für andere Kryptowährungen geweckt. Insbesondere eine als Ethereum bekannte Währung gewinnt zusehends Nutzer.
Ethereum stieg von 8,24 USD am 1. Januar bis auf 379,00 USD am Montag, was eine Aufwertung von unglaublichen 3.000% in diesem Jahr darstellt.