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Aktien Frankfurt Eröffnung: Handelsstreit schlägt die Anleger in die Flucht

Veröffentlicht am 19.06.2018, 09:15
© Reuters.  Aktien Frankfurt Eröffnung: Handelsstreit schlägt die Anleger in die Flucht
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der sich zuspitzende Handelskonflikt zwischen den USA und China hat die internationalen Börsen fest im Griff und am Dienstag auch den Dax (DAX) weiter belastet. In der ersten Handelsstunde rutschte der deutsche Leitindex um 1,65 Prozent auf 12 621,96 Punkte ab.

Damit bewegt sich das Barometer wieder klar unter der Durchschnittslinie der vergangenen 200 Tage, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Sie kann bei darunter liegenden Kursen als Widerstand wirken. Noch am vergangenen Freitag hatte der Dax in der Spitze bei 13 170 Punkten notiert. Der Fehlausbruch über die Marke von 13 000 Punkten habe die Bullen scheinbar endgültig in die Flucht geschlagen, kommentierte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader.

Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen ging es im frühen Dienstagshandel um 1,38 Prozent runter auf 26 378,09 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sackte um 1,97 Prozent auf 2793,10 Zähler ab. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone verlor 1,33 Prozent auf 3420,43 Punkte.

US-Präsident Donald Trump drohte nun China mit weiteren Strafzöllen auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar (172,3 Mrd Euro). Daraufhin gingen am Dienstag die asiatischen Börsen auf Talfahrt. Auch an der Wall Street hatte es Verluste gegeben.

"Es bekriegen sich hier die beiden Lokomotiven der Weltwirtschaft", schrieb Experte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners in einem Marktkommentar. Er befürchtet gar eine Rezession für die Weltwirtschaft. Investoren verkauften risikoreiche Aktien und kauften sichere Staatsanleihen und krisenfeste Währungen, so Altmann.

Im europäischen Stoxx-600-Branchentableau litten die konjunkturabhängigen Sektoren der Rohstoff- (Stoxx 600 Basic Resources PR), Technologie- (STOXX Europe 600 Technology), Industriegüter- (Stoxx 600 Industrial Goods Srvcs PR) und Automobilwerte (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) besonders unter dem allmählich eskalierenden Handelskonflikt. Im Dax verloren die Anteile von Thyssenkrupp (4:TKAG) als einer der schwächsten Werte 2,7 Prozent. Infineon (4:IFXGn) fielen mit 3 Prozent noch etwas stärker. Volkswagen (4:VOWG_p) büßten 2,1 Prozent ein.

Bester Dax-Wert mit minus 0,1 Prozent waren die Aktien von Beiersdorf (4:BEIG). Dank einer Hochstufung durch die US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) von "Underweight" auf "Neutral" hielten sich die Verluste in Grenzen. Analystin Celine Pannuti sieht beim Hamburger Konsumgüterhersteller noch Spielraum für die Umsatzerwartungen.

Im MDax rutschen die Papiere des Stahlkonzerns Salzgitter (4:SZGG) und der Kupferhütte Aurubis (4:NAFG) um 2,8 beziehungsweise 2,6 Prozent ab. Unter Druck mit einem Minus von mehr als zweieinhalb Prozent gerieten auch die K+S-Anteile (4:SDFGn). Hier sorgten Produktionsprobleme im kanadischen Kaliwerk Bethune für Ungemach.

Ein Lichtblick waren indes die Anteile von Gerresheimer (0:GXId), die nach einem positivem Analystenkommentar an der MDax-Spitze 3 Prozent gewannen. Laut Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank (DE:DBKGn) sollten sich nach einem eher schwachen Jahresstart die Aussichten für den Verpackungsspezialisten verbessern. Friedrichs stufte die Anteile von "Hold" auf "Buy" hoch.

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