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Asiatische Börsen mit Verlusten wegen Eskalation im Handelsstreit

Veröffentlicht am 09.10.2019, 06:53
Aktualisiert 09.10.2019, 06:59
© Reuters.
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Investing.com - Die asiatischen Börsen haben nach ihren jüngsten Gewinnen wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Grund dafür sind die Spannungen zwischen den USA und China, die gestern erneut eskalierten, als Washington überraschend Visa-Beschränkungen für chinesische Regierungsbeamte wegen möglicher Unterdrückung gegen Uiguren und andere muslimische Minderheiten in Xinjiang.

"Die chinesische Regierung hat eine hoch repressive Kampagne gegen Uiguren, ethnische Kasachen, Kirgisen und andere Mitglieder muslimischer Minderheitengruppen in der autonomen Region Xinjiang Uygur eingeleitet, die Massenverhaftungen in Internierungslagern beinhaltet", erklärte US-Außenminister Mike Pompeo. "Die Vereinigten Staaten fordern die Volksrepublik China auf, ihre Repressionskampagne in Xinjiang unverzüglich zu stoppen."

Der Shenzhen-Component, der 500 chinesische A-Aktien umfasst, verliert 0,56 Prozent, während der CSI 300, der die 300 wichtigsten Aktien an Chinas Festlandsbörsen beinhaltet, nur um 0,32 Prozent fällt. Für den Shanghai-Composite geht es um 0,14 Prozent nach unten. Der ChiNext, der mit der US-amerikanischen Nasdaq verglichen wird, sinkt 0,61 Prozent auf 1.911 Punkte.

Bereits vor den Visa-Beschränkungen hatte die Trump-Administration einige chinesische Tech-Unternehmen, die unter dem Verdacht stehen, die Unterdrückung von Minderheiten in China zu unterstützen, auf eine schwarze Liste gesetzt.

Das chinesische Handelsministerium sagte im Anschluss daran, dass es die USA "nachdrücklich auffordert", sich nicht in innenpolitische Angelegenheiten einzumischen. "Wir fordern die USA nachdrücklich auf, unverzüglich unverantwortliche Äußerungen zum Thema Xinjiang zu unterlassen, sich nicht mehr mit falschen Aktionen in die chinesische Innenpolitik einzumischen und relevante chinesische Unternehmen so schnell wie möglich von der Liste zu streichen", sagte ein Sprecher des Handelsministeriums am Dienstag in einer Erklärung.

Bloomberg News berichtete indes, dass das Weiße Haus das Engagement von staatlichen Pensionsfonds in chinesischen Aktien begrenzen will.

Ein Bericht der South China Morning Post, wonach die chinesische Delegation bereits am 11. Oktober aus Washington abreisen könnte, belastete zusätzlich den Risikoappetit.

"Der ursprüngliche Plan [für die chinesische Delegation] war es, Washington am 12. Oktober zu verlassen, aber die Abreise könnte auf den 11. vorverlegt werden", sagte der Insider. "Es herrscht nicht viel Optimismus", sagte ein Insider, der mit den Vorbereitungen für die Handelsgespräche vertraut ist, gegenüber der SCMP.

All das geschieht vor den mit Spannung erwarteten Handelsgesprächen am Donnerstag, wo Liu He, der chinesische Verhandlungsführer, erneut nicht als Sonderbeauftragter des chinesischen Präsidenten Xi Jinping nach Washington reisen, was die Chancen auf eine Beilegung des Handelsstreits erheblich reduziert. Das belastet die Börsen weltweit. Dow, S&P 500 und Nasdaq schlossen gestern tiefrot.

Japans Nikkei 225 fällt 0,7 Prozent. Sony (T:6758) machte Schlagzeilen, nachdem das Unternehmen mitteilte, dass seine mit Spannung erwartete Spielekonsole, die PlayStation 5, rechtzeitig zur Ferienzeit 2020 in die Läden kommt.

Die Meldung half der Sony-Aktie aber nicht auf die Sprünge. Zuletzt verlor das Papier 0,3 Prozent.

In Südkorea bleibt die Börse feiertagsbedingt geschlossen.

Der australische S&P/ASX 200 verliert 0,7 Prozent.

Kurz vor dem Erlass der Visa-Beschränkungen für chinesische Vertreter hat Fed-Chef Jerome Powell auf einer Rede in Denver gesagt, dass die Federal Reserve bald ihre Bilanz wieder ausweiten werde. Grund dafür seien die Probleme am US-Geldmarkt. "Ich möchte betonen, dass das Anschwellen unserer Bilanz für das Reserve-Management keineswegs mit den großen Asset Purchase Programmen verwechselt werden sollte, die wir nach der Finanzkrise umgesetzt haben. Weder die jüngsten technischen Probleme noch die Käufe von Treasury-Bills, die wir zur Lösung dieser Probleme in Betracht ziehen, sollten den geldpolitischen Kurs wesentlich beeinflussen...."

von Robert Zach

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