Von Peter Nurse
Investing.com - Ohne klare Richtung sind die europäischen Aktienmärkte am Dienstag in den Handel gestartet. Dank des Bankensektors entwickelte sich der britische FTSE 100 nach der Abschaffung der Dividendenbegrenzung durch die Bank of England besser.
Gegen 10.50 Uhr notierte der DAX 30 in Deutschland 0,2% niedriger, der CAC 40 in Frankreich fiel um 0,2%, während der britische FTSE 100 um 0,3% kletterte.
Vorsicht lautet die Devise an den europäischen Börsen am Dienstag, denn in den USA stehen nicht nur wichtige Inflationszahlen an, sondern auch die Quartalsberichte einer Reihe von Großbanken, darunter Goldman Sachs (NYSE:GS) und JPMorgan (NYSE:JPM). Die Zahlen gelten oft als Gradmesser für die Gesundheit der Wirtschaft.
Auch in Europa stand der Bankensektor im Rampenlicht. Moody's (NYSE:MCO) Investor Service senkte das Rating der Credit Suisse (SIX:CSGN) auf A1 von Aa3 im Zuge der Probleme mit Greensill Capital und dem zusammengebrochenen Hedgefonds Archegos. Die Aktie der Credit Suisse fiel um 0,1%.
In Großbritannien hob die Bank of England mit sofortiger Wirkung die seit der Pandemie geltenden Dividendenbeschränkungen für die größten Kreditinstitute des Landes auf und erklärte, ihr Stresstest habe gezeigt, dass der Sektor gut kapitalisiert sei, um mit den Folgen der Pandemie fertig zu werden.
Die Aktien von Barclays (LON:BARC), HSBC (LON:HSBA) und Lloyds Banking Group (LON:LLOY) stiegen zwischen 1% und 1,6%.
Die Aktien des finnischen Telekommunikationsausrüsters Nokia (NYSE:NOK) erhöhten sich um 6,8%, nachdem das Unternehmen mitteilte, dass es seinen Ausblick für das Gesamtjahr anheben wolle, da das Geschäft im zweiten Quartal an Fahrt gewonnen habe.
Zuvor gab es erfreuliche Daten aus China. Die Exporte wuchsen im Juni deutlich stärker als erwartet, was auf eine Erholung der globalen Nachfrage hindeutet.
Die in Dollar gerechneten Exporte erhöhten sich im Juni um 32,2% gegenüber dem Vorjahr, nach 27,9% im Mai und deutlich stärker als der prognostizierte Anstieg von rund 23%.
In Deutschland erhöhte sich die Verbraucherinflation im Juni um 0,4% im Vergleich zum Vormonat, was einem Anstieg von 2,3% im Jahresvergleich entspricht, der von 2,5% im Mai abfiel und weit von den 5,0% in den USA im Mai entfernt ist.
Ein Update zu den US-Inflationsdaten steht am späteren Dienstag an und dürfte ganz genau unter die Lupe genommen werden. Es gilt zu beurteilen, ob der jüngste Preisdruck in der größten Volkswirtschaft der Welt anhält.
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