Von Peter Nurse
Investing.com - Starke Firmenergebnisse, die die Besorgnis über den Corona-Ausbruch in Indien besänftigen, sorgten für eine Gegenbewegung der europäischen Aktienmärkte und ließen sie am Mittwoch nach ihrem bisher größten Tagesverlust in diesem Jahr steigen.
Gegen 09.50 Uhr notierte der DAX in Deutschland 0,5% höher, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,6%, der britische FTSE 100 gewann 0,5%, und der gesamteuropäische Stoxx 600 kletterte um 0,6%, nachdem er am Dienstag fast 2% gefallen war.
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Die Aktien des Halbleiterausrüsters ASML (AS:ASML) kletterten um 4,8%, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben hatte, um den Plänen der großen Chiphersteller Rechnung zu tragen, die Kapazitäten zu erhöhen und dem derzeitigen weltweiten Engpass zu begegnen.
Die Aktien des kleineren Rivalen ASM International (OTC:ASMIY) erhöhten sich ebenfalls um 0,6%, während die Aktien von Ericsson (BS:ERICAs) um 0,7% abrutschten, obwohl das schwedische Telekommunikationsunternehmen die Gewinnerwartungen für das erste Quartal dank der hohen Nachfrage nach Komponenten für den 5G-Ausbau übertraf.
An anderer Stelle stiegen die Aktien von Heineken (OTC:HEINY) um 3,5%, nachdem das Handelsupdate der weltweit zweitgrößten Brauerei auf einen besser als erwarteten Bierabsatz für das erste Quartal hinwies.
Die Aktie von Kering (PA:PRTP) gewann 0,4%, nachdem die führende Marke des französischen Luxuskonzerns, Gucci, wieder auf den Wachstumspfad zurückkehrte. Für die Aktie von Roche (SIX:RO) ging es um 0,9% nach oben. Der Schweizer Arzneimittelhersteller bestätigte seine Jahresprognose trotz eines leichten Umsatzrückgangs.
Im Minus rangierten die Aktien von Akzo Nobel (OTC:AKZOY), die um 0,8% fielen, obwohl der niederländische Farbenhersteller einen Gewinnanstieg von 90% im ersten Quartal meldete und gleichzeitig ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar ankündigte. Dank des Zuwachses an Marktanteilen im Farben- und Lackgeschäft hat die Aktie in diesem Jahr bereits mehrere Rekordhochs erreicht.
Die Anteilsscheine von Juventus (MI:JUVE) brachen um 10% ein. Grund dafür war das Ausscheiden von sechs englischen Vereinen aus der europäischen Super League, zu deren Gründungsmitgliedern der italienische Fußballclub gehört.
Nach wie vor besteht die Sorge, dass die Corona-Rekordinfektionen in Indien und die Verschärfung der Reisebeschränkungen als Bremse für die Weltwirtschaft wirken werden.
Indien, das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt, meldete am Dienstag so viele neue tägliche Todesfälle wie noch nie. Dies hat zur Verhängung einer sechstägigen Abriegelung in weiten Teilen des Landes geführt. Zudem haben viele Länder Indien auf ihre Reiseverbotsliste gesetzt.
In Europa stieg die Verbraucherpreisinflation in Großbritannien im März um 0,7% und lag damit leicht unter den erwarteten 0,8%. Die Bank of England steht also nicht unmittelbar unter Druck, ihre ultralockere Geldpolitik zu straffen.
Die Ölpreise schwächten sich am Mittwoch ab und gaben einen Teil der starken Jahresgewinne wieder ab, da Sorgen über einen Anstieg der Zahl der Covid-19-Fälle in Indien, dem drittgrößten Rohölimporteur der Welt, und ein überraschender Anstieg der US-Rohöllagervorräte die Sorgen um die Kraftstoffnachfrage wieder aufleben ließen.
Die US-Rohölvorräte stiegen in der vergangenen Woche um 436.000 Barrel, so die Daten des Branchenverbandes American Petroleum Institute, verglichen mit einer erwarteten Abnahme von rund 3 Mio. Barrel.
Die Energy Information Administration wird im Laufe des Tages ihre Bestandsdaten für die vergangene Woche veröffentlichen.
Die US-Rohöl-Futures handelten 0,2% niedriger bei 62,52 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt 0,3% auf 66,40 Dollar fiel. Beide Kontrakte sind im Jahr 2021 um knapp 30% gestiegen.
Die Gold-Futures erhöhten sich um 0,2% auf 1.781,85 Dollar je Unze. Der EUR/USD trat bei 1,2005 auf der Stelle.
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