Investing.com – An den europäischen Aktienbörsen ging es am Montag bergauf, wobei sich die Investoren auf die Nachrichten aus den Unternehmen fokussieren, als Kraft Heinz sein Übernahmeangebot für Unilever zurückgezogen hat.
In den europäischen Morgenstunden gewann der Euro Stoxx 50 0,35% hinzu, der französische CAC 40 legte um 0,11% zu, während der Dax 30 um 0,58% anstieg.
Anteile an Unilever (AS:UNc) (LON:ULVR) fielen um mehr als 6% an beiden Börsen und haben die Verliererliste im Stoxx 600 angeführt, als Kraft Heinz Co (NASDAQ:KHC) sich dafür entschied, sein Angebot von 143 Milliarden USD für den niederländisch-britischen Konzern nicht zu verbessern. Unilever Vorstandschef Paul Polman hatte in der vergangenen Woche das Übernahmeangebot abgelehnt, da er in ihm keine finanziellen oder strategischen Vorteile erkennen konnte.
Am anderen Ende den Index führte Steinhoff (DE:SNHG) die Gewinner mit einem Kurssprung von fast 7% an, als der in Südafrika beheimatete internationale Einzelhandelskonzern seine Verhandlungen mit der Supermarktkette Shoprite (JO:SHPJ) zur Zusammenlegung ihrer afrikanischen Investitionen beendet hat, was den größten Einzelhändler des Kontinents geschaffen hätte. Einige Beobachter sahen in dem Deal einen ersten Schritt, in Richtung einer vollständigen Übernahme von Shoprite durch Steinhoff.
Der zweitgrößte Gewinner im europäischen Index war die Royal Bank of Scotland (LON:RBS), die um mehr als 5% anstieg, nachdem sie bekanntgeben konnte, dass sie Williams & Glyn nicht mehr verkaufen müsse, um die im Zuge der Rettung in 2008 erhaltenen Gelder zurückzuzahlen.
Anteile an Deutsche Telekom (DE:DTEGn) machten einen Sprung von mehr als 3%, als Reuters berichtete, dass der japanische Mischkonzern Softbank bereit sei, seine Kontrolle von Sprint an T-Mobile abzugeben, was den deutschen Telefonkonzern die alleinige Kontrolle über den drittgrößten Mobilfunker in den USA geben würde.
Zu den Quartalsergebnissen. Bovis Homes (LON:BVS) brach um fast 10% ein, als der britische Hausbauer für 2016 einen 3 prozentigen Rückgang seines Vorsteuergewinns berichten musste und andeutete, dass in diesem Jahr "das Geschäft neu ausgerichtet wird".
An einem an Nachrichten armen Kalendertag ist das jährliche Wachstum der Preisangebote im Wohnungsmarkt von 3,2% auf im Februar 2,3% gefallen und hat damit sein niedrigstes Niveau seit April 2013 erreicht. Im Monatsvergleich markierte der Anstieg von 2% das langsamste Wachstum im Februarmonat in acht Jahren.
Heute gibt es dann noch das Verbrauchervertrauen für Februar, während die Eurofinanzminister in Brüssel zusammenkommen, um den Stillstand bei den Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern zu diskutieren, die sich nach wie vor nicht auf die Maßnahmen einigen können, die Athen zur Erreichung der Ziele des Rettungspakets umsetzen muss.
In den USA sind die Märkte heute an Washingtons Geburtstag geschlossen, weswegen die Marktteilnehmer heute den Handel am europäischen Nachmittag ohne US-Konjunkturberichte überstehen werden müssen.
Unterdessen ist am Montag der Ölpreis gestiegen, aber seine Zugewinne waren eher begrenzt, da die Investoren noch abwägen, ob die Zunahme der Ölexploration in den USA und Lagerbestände auf Rekordniveau die Anstrengungen der Exporteure vereiteln könnten, durch Produktionskürzungen den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Ölunternehmen haben in den USA in der Woche zum 17. Februar insgesamt 597 Bohrplattformen betrieben, ihre höchste Anzahl seit Oktober 2015, berichtete der Brachendienstleister Baker Hughes am Freitagabend.
Energiewerte tendierten höher. Der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) gewann 0,41% hinzu, die italienische ENI (MI:ENI) SpA legte um 0,28% zu, während der norwegische Konkurrent Statoil ASA (OL:STL) um 0,54% anstieg.
Finanzaktien erzielten zumeist Kursgewinne. Das französische Institut BNP Paribas (PA:BNPP) legte um 0,36% zu, aber die Societé Generale (PA:SOGN) verlor 0,45% an Wert, während Anteile der Deutschen Bank (DE:DBKGn) 0,99% hinzu gewannen und die der Commerzbank (DE:CBKG) 0,92% höher gehandelt wurden.
Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums legte der Kurs des italienischen Geldhauses Intesa Sanpaolo (MI:ISP) um 0,37% zu und die Unicredit (MI:CRDI) stieg um 1,32% an, während die spanische Bank Banco Santander (MC:SAN) um 0,79% im Plus lag und Banco Santander (MC:SAN) um 0,39% anstieg.
In London ist der rohstofflastige FTSE 100 um 0,03% gestiegen
Anteile an Glencore (LON:GLEN) stiegen um 0,88% an, die von Anglo American (LON:AAL) rutschten um 0,07% ab, während BHP Billiton (LON:BLT) 0,04% fiel und Rio Tinto (LON:RIO) um 0,08% nachgab.
Energieaktien gaben ein uneinheitliches Bild ab. BP (LON:BP) legte um 0,18% zu, während der Kurs von Konkurrent Royal Dutch Shell (LON:RDSa) um 0,13% fiel.
Im Finanzsektor gab es Gewinne. HSBC Holdings (LON:HSBA) legte um 0,72% zu und die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) machte einen Satz von 5,90%, während Barclays (LON:BARC) und Lloyds Banking (LON:LLOY) respektive 0,80% bzw. 0,90% an Wert gewannen.
Trotz des Umstands, das die Wall Street bis Dienstag geschlossen bleibt, haben die US-Aktienfutures leichte Gewinne verbucht. Der Dow Jones Industrial Average Futures legte um 0,09% zu, der S&P 500 Futures schob sich um 0,05 nach oben, während der Nasdaq 100 Futures 0,10% anstieg.