Von Gina Lee
Investing.com - Vor der Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) lagen die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum am Mittwochmorgen überwiegend im Plus, doch die bereits hohen Bewertungen begrenzten die Gewinne.
Japans Nikkei 225 stieg bis 7.43 Uhr MEZ um 0,45%. Das Land meldete im März einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 5,2% im Jahresvergleich. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Plus von 4,7% gerechnet, nach einem Minus von 1,5% im Februar.
Südkoreas KOSPI fiel um 1,12%.
In Australien legte der ASX 200 um 0,46% zu, nachdem der zuvor gemeldete Verbraucherpreisindex (VPI) die Marktprognosen verfehlte. Der VPI kletterte im Quartalsvergleich um 0,6% und um 1,1% im Jahresvergleich.
Hongkongs Hang Seng Index legte um 0,24% zu. Ein Einwanderungsgesetz, das nach Ansicht einiger die Einwohner Hongkongs und andere daran hindern könnte, in die Stadt einzureisen oder sie zu verlassen, ist Gegenstand von Beratungen im Legislativrat und könnte noch im Laufe des Tages verabschiedet werden.
Chinas Shanghai Composite verlor 0,08%, während der Shenzhen Component um 0,62% stieg.
An den Anleihemärkten ging es für die Kurse nach unten, während die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen im Vorfeld der Fed-Entscheidung wieder über 1,6% kletterte.
Einige Investoren zeigten sich optimistisch, dass die Zentralbank einen positiveren Ton anschlagen würde, auch wenn sie keine größeren Änderungen an dem geldpolitischen Kurs erwarten.
"Wir erwarten, dass der Tenor der Fed in Bezug auf die Wirtschaft freundlicher sein wird als bei der März-Sitzung, was die anhaltende Erholung der Daten widerspiegelt, aber wir rechnen noch nicht mit einem substanziellen neuen Signal bezüglich des Tapering", so die Analysten von TD Securities in einer Notiz.
"Während wir aufgrund der Fed-Entscheidung keine größeren Kursbewegungen erwarten, könnten Bidens Äußerungen einen weiteren Angebotsanstieg andeuten und die Renditekurve der Treasuries steiler werden lassen", hieß es weiter.
Die Anleger werden dennoch auf jeden Hinweis achten, der darauf hindeutet, dass die Fed die Wertpapierkäufe zurückfahren könnte, wenn sich die wirtschaftlichen Aussichten weiter verbessern. Sie befürchten nämlich nach wie vor, dass jede Rücknahme der Unterstützung zu einem Volatilitätsanstieg bei den internationalen Zinsen und Risikoanlagen führen könnte.
"Die Fed agiert sehr marktorientiert. Sie hat sich selbst in die Enge getrieben, indem sie dem Markt viele Gründe gegeben hat, sich auf sie zu verlassen... wenn der Fed-Vorsitzende Jerome Powell seinen Kurs ändert, droht eine heftige Marktkorrektur", sagte Komal Sri-Kumar, Präsident bei Sri-Kumar Global Strategies Inc. gegenüber Bloomberg.
Im weiteren Tagesverlauf spricht auch US-Präsident Joe Biden vor einer Vollversammlung des Kongresses - seine erste Ansprache als Präsident. Investoren werden die Ausführungen auf weitere Hinweise zu den Themen Infrastruktur und Stimulusausgaben beobachten.
Am Freitag veröffentlicht die US-Regierung das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das erste Quartal 2021.
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