Der Technologiekonzern ABB (SIX:ABBN) hat im Schlussquartal 2021 wieder einen Gewinn erzielt und im Gesamtjahr 2021 seine im Oktober gesenkte Prognose erfüllt. Die Nachfrage zog zum Jahresende deutlich an, der Auftragseingang erholte sich, und der Umsatz wuchs trotz gestörter Lieferketten in Teilen des Geschäfts stärker als erwartet. Die Aktionäre sollen für das vergangene Jahr eine um 2 Cent höhere Dividende von 0,82 Schweizer Franken pro Aktie erhalten. Der Auftragseingang legte im vierten Quartal um 18 Prozent auf 8,26 Milliarden US-Dollar zu, der Umsatz stieg um 5 Prozent auf 7,57 Milliarden Dollar, wie ABB am Morgen mitteilte. Auf vergleichbarer Basis lag der Umsatzanstieg bei 8 Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) sprang um 20 Prozent auf 988 Millionen Dollar und die EBITA-Marge verbesserte sich um 1,6 Prozentpunkte auf 13,2 Prozent. Unter dem Strich fuhr ABB einen Konzerngewinn von 2,64 Milliarden Dollar ein, verglichen mit einem Verlust von 79 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag bei 1,34 Dollar, nach minus 0,04 Dollar.
Swiss stocks
Der SMI schloss kaum verändert bei 12.360 Punkten. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursgewinner und fünf -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 47,70 (zuvor: 51,36) Millionen Aktien. Leicht stützend wirkten die Pläne der Schweizer Regierung, ab Mitte Februar alle Corona-Maßnahmen aufzuheben. Gebremst wurde die Aufwärtsbewegung vom kräftigen Minus der Novartis-Aktie (SIX:NOVN). Der Pharmakonzern hat den Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Hilfe des milliardenschweren Verkaufs von Roche-Aktien knapp verdreifacht - auf etwas über 24 Milliarden Dollar. Die Dividende soll um 3,3 Prozent auf 3,10 Franken steigen. Die Aktie war mit einem Minus von 3,1 Prozent dennoch schwächster SMI-Wert. "Die Zahlen liegen im unteren Bereich der Erwartungen", so ein Marktteilnehmer. Die Papiere von Julius Bär (SIX:BAER) fielen um 5,7 Prozent. Die Privatbank vermeldete für das vergangene Jahr zwar einen Rekordgewinn, jedoch fiel der zeitgleich angekündigte Aktienrückkauf geringer aus als erhofft und die Betriebsausgaben zugleich höher. Die Clariant-Aktie stieg um 1,4 Prozent. Der Verkauf der Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Scientific Design an den Partner Sabic für 130 Millionen Dollar kam bei den Aktionären gut an.
International markets
Europe
Nach einem recht bewegungsreichen Handel haben Europas Börsen am Mittwoch mit kleinen Verlusten geschlossen. Die Bekanntgabe der deutlich höher als erwartet ausgefallenen europäischen Verbraucherpreise bewegten die Börsen kaum, genauso wenig wie die schwachen ADP-Arbeitsmarktdaten aus den USA. Die Anleger warteten mit großer Spannung auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Der DAX verlor 6 Punkte auf 15.614 Stellen, der Euro-Stoxx-50 gab 0,1 Prozent auf 4.222 nach. Der Softwareanbieter Teamviewer legte gute vorläufige Viertquartalszahlen vor und daneben ein Aktienrückkaufprogramm auf, das ein Volumen von bis zu 300 Millionen Euro oder maximal 20 Millionen Aktien aufweist. Teamviewer-Aktien haussierten mit Aufschlägen von 16,3 Prozent. Mit Blick auf das Minus von 5,6 Prozent bei Telenor verwies ein Händler auf den 2022er-Ausblick. Während die Norweger im Schlussquartal den Umsatz gegenüber dem Vorjahr noch leicht steigern konnten, gelang dies beim EBITDA nicht. Novo Nordisk (NYSE:NVO) gewannen 4,4 Prozent. "Die Zahlen sind in Ordnung", sagte ein Börsianer. Der Umsatz habe die Erwartungen um 2 Prozent geschlagen, und der Umsatzausblick von plus 6 bis 10 Prozent liege eher im oberen Bereich der Prognosen. Vodafone (LON:VOD) zeigten sich nach dem Zahlenwerk fest, stützend wirkten allerdings vor allem Spekulationen über den Verkauf des Spanien-Geschäfts. Der Kurs stieg um 3,4 Prozent. Im Bankensektor lagen Raiffeisen International mit einem Plus von 2,8 Prozent gut im Markt. "Die Zahlen liegen deutlich über den Erwartungen", meinte ein Händler. Die Dividende werde mehr als verdoppelt. "Im Rahmen der Erwartungen", hieß es dagegen zu den Geschäftszahlen der spanischen Santander (+0,3%). Der Nettogewinn im vierten Quartal lag mit 2,3 Milliarden Euro 6 Prozent über den Konsenserwartungen und 12 Prozent über der Schätzung der Citigroup (NYSE:C). Bemängelt wurden aber höhere Kosten.
United States
Die Wall Street hat zur Wochenmitte ihre Aufwärtstendenz den vierten Tag in Folge fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 35.629 Punkte. Der S&P-500 rückte um 0,9 Prozent vor und der Nasdaq-Composite stieg um 0,5 Prozent. Die Aussicht auf eine Straffung der Geldpolitik, die die Technologie-Kurse im Januar massiv belastet hatte, ist in den Hintergrund getreten. Der Kurs von Alphabet (NASDAQ:GOOGL) stieg um 7,5 Prozent, nachdem das Unternehmen erneut ein rasantes Wachstum vermeldet hatte. Positiv aufgenommen wurden auch Geschäftszahlen und Ausblick des Chipherstellers AMD (NASDAQ:AMD), dessen Aktie um 5,2 Prozent kletterte. Die Aktie des Wettbewerbers Intel (NASDAQ:INTC) stieg um 1,1 Prozent. Paypal (NASDAQ:PYPL) brachen um 24,6 Prozent ein. Der Bezahldienstleister verdiente im vierten Quartal 2021 etwas weniger als erwartet und lieferte einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Jahr. Der Gewinn von General Motors (NYSE:GM) ging im vierten Quartal nicht so stark zurück wie befürchtet. Die Aktie verlor dennoch 1,1 Prozent. Licht und Schatten enthielten die Zahlen von Starbucks (NASDAQ:SBUX) (-1,0%). Die Kaffeehauskette verzeichnete in ihrem ersten Geschäftsquartal zwar eine starke Umsatzentwicklung, doch enttäuschte der Gewinn. Als durchwachsen wurden die Geschäftszahlen des Pharmakonzerns Gilead (NASDAQ:GILD) Sciences (-3,8%) eingestuft. Wettbewerber Abbvie (+1,2%) hat dank einer guten Entwicklung in allen Segmenten im vierten Quartal den Gewinn stärker gesteigert als erwartet.
Asia
Am Donnerstag belebt sich das Börsengeschehen in Asien, nachdem einige Handelsplätze aus der Feiertagspause zurückgekehrt sind. Wegen der Feierlichkeiten zum Mondneujahr sind die Börsen in Hongkong und auf dem chinesischen Kernland allerdings weiter geschlossen. "Nachholbedarf" und ein ermutigender Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe treiben den Kospi in Seoul um 2,6 Prozent nach oben. In Tokio verliert der Nikkei-225-Index 1,1 Prozent. Den japanischen Aktienmarkt belastet vor allem das Minus der Sony-Aktie von 6,4 Prozent. Panasonic (T:6752) fallen um fast 7 Prozent, nachdem die Drittquartalszahlen des Unternehmens die Markterwartungen verfehlt haben. In Seoul steigen die Aktien der Chiphersteller Samsung (F:SAMEq) Electronics und SK Hynix um 1,1 und 3,7 Prozent.
Bonds
Am US-Rentenmarkt stützten die schwachen Arbeitsmarktdaten das Sentiment etwas, die Renditen gaben zur Wochenmitte leicht nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um fast 2 Basispunkte auf 1,775%, von 1,792% am Dienstagabend. Die Rendite der zweijährigen Anleihe sank ebenfalls um fast 2 Basispunkte auf 1,153%.
Analysis
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