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Chip-Aktien auf Erholungskurs: Uneinigkeit bei den Analysten

Veröffentlicht am 15.08.2022, 06:44
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  • Nvidia und Micron warnen vor einem sich abschwächenden Nachfrageklima
  • Der Philadelphia Semiconductor Index, die Benchmark der Branche, ist im letzten Monat um mehr als 19 % zurückgegangen
  • Einige Investoren glauben, das der angeschlagene Chip-Sektor erst nach einer drastischen Korrektur wieder Mehrwert bieten wird
  • Chiphersteller, die einst als einer der widerstandsfähigsten Sektoren der digitalen Wirtschaft galten, scheinen an einem Scheideweg zu stehen. Nach zwei Jahren astronomischer Nachfrage befürchten die Branchenführer nun, dass die Nachfrage nach ihren Produkten zurückgehen könnte. 

    NVIDIA (NASDAQ:NVDA), der nach Marktwert größte US-amerikanische Chiphersteller, teilte letzte Woche mit, dass seine Umsätze im 2. Quartal deutlich hinter der bisherigen Prognose zurückbleiben werden. Das in Santa Clara, Kalifornien, ansässige Unternehmen erwartet für das am 31. Juli zu Ende gegangene Quartal einen Umsatz von 6,7 Mrd. USD, 17 % weniger als die im Mai prognostizierten 8,1 Mrd. USD. Gleichzeitig sind die Einnahmen aus dem Segment Gaming um 33 % gesunken.

    Im Anschluss an diese Ankündigung warnte Micron Technology (NASDAQ:MU), ein führender US-Hersteller von Speicherchips, die Anleger ebenfalls davor, dass die Umsätze den Prognosen nicht entsprechen würden. Das Unternehmen konstatierte bei seiner Börsenpflichtmitteilung vom 9. August, dass es zu "signifikanten sequenziellen Rückgängen bei den Einnahmen und Margen" kommen wird. 

    Die Warnungen von NVDA und MU folgten auf enttäuschende Zahlen von Intel (NASDAQ:INTC) und Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD). Demnach handelt es sich um einen Trend, der den Eindruck erweckt, dass die Verlangsamung weite Teile des Marktes betrifft.

    Trotz der Anzeichen eines umfassenden Nachfragerückgangs sind die Aktienkurse dieser Hersteller seit letztem Monat gestiegen. Die Benchmark der Branche, der Philadelphia Semiconductor Index, ist in den letzten 30 Tagen um mehr als 19 % gestiegen SOX Wochenchart

    Dennoch ist der Index im Jahresverlauf um 22,8 % gesunken und liegt damit hinter dem breiteren NASDAQ Composite zurück. 

    Bewertungen nahe der Talsohle

    Ein plausibler Grund für die jüngste Erholung hängt mit der allgemeinen Einschätzung am Markt zusammen, dass die Wirtschaft eine längere Rezession wahrscheinlich vermeiden wird und dass nach der aggressiven geldpolitischen Straffung der Zentralbank nun eine sanfte Landung möglich ist. 

    Eine weitere Logik, die einige Anleger zu einer halbwegs positiven Einschätzung veranlasst, besteht darin, dass eine Verlangsamung der Nachfrage bei diesen angeschlagenen Aktien in der ersten Jahreshälfte bereits eingepreist sein könnte. 

    In einer kürzlich veröffentlichten Notiz erklärte die KeyBank, dass sie Halbleiterunternehmen weiterhin "konstruktiv" beurteile, da diese "an oder nahe dem Tiefpunkt der Bewertungen" gehandelt würden. Das Analysehaus erwartet auch eine weiche Landung für die Branche, da die langfristigen Trends wie 5G, Elektrifizierung und künstliche Intelligenz robust sind.

    Nach Ansicht von JPMorgan könnten sich einige Halbleiterunternehmen aufgrund der soliden Ausgaben im Bereich der Cloud-Infrastrukturen weiterhin gut entwickeln. Die Unternehmen werden ihre Ausgaben in diesem Bereich aufgrund der starken Verbreitung von öffentlichen Cloud-Diensten und dem Bau neuer Rechenzentren weiter ausbauen. Die Großbank prognostizierte, dass sich die Ausgaben für Cloud Computing im zweiten Halbjahr beschleunigen sollten und im Vergleich zur ersten Jahreshälfte wohl um 22 % steigen werden. Die Analysten der Investmentbank schrieben: 

    "Insgesamt steht dies im Einklang mit unserer Sektorthese, nach der wir den Markt für Cloud-Rechenzentren mittel- bis langfristig weiterhin positiv einschätzen und davon ausgehen, dass Halbleiterunternehmen, deren Umsätze von den Ausgaben für Rechenzentren abhängen, in den Bereichen Computer, Netzwerke und Speicher/Memory eine überdurchschnittliche Performance erzielen werden." 

    Die Knappheit im Chip-Segment, die die Automobil- und Smartphone-Hersteller während der Pandemie schwer getroffen hat, hält weiter an und ist ein weiteres ermutigendes Zeichen für die Chip-Hersteller, dass die Nachfrage in einigen Wirtschaftssektoren weiterhin solide ist. 

    Einem Bericht von Bloomberg zufolge sind die durchschnittlichen Wartezeiten für Halbleiter im Juni auf 27 Wochen angestiegen. Vor der Pandemie betrug die durchschnittliche Vorlaufzeit meist weniger als 15 Wochen. Letzte Woche meldete TSMC einen Umsatzanstieg von 50 % für den Monat Juli und unterstrich damit, dass die großen Unternehmen der Branche immer noch vom Wettbewerb um das Angebot profitieren.

    Die Analysten von Barclays erklärten in ihrer jüngsten Anlegernotiz hingegen, dass der Aufschwung bei den Halbleiternamen wahrscheinlich nur eine "Täuschung" ist. 

    Bei der Herabstufung von Lam Research Corp (NASDAQ:LRCX) auf "Equal Weight" kommentierte Barclays, dass der Chipausrüster zu einer Reihe von Titeln gehöre, denen nach einer zweistelligen Rallye in den letzten Wochen vermutlich ein "erheblicher Rücksetzer" bevorsteht. In der Notiz hieß es weiter:

    "Semis mögen auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, wir sehen allerdings selbst bei normalisierten Gewinnen und Multiplikatoren weitere Abwärtsrisiken.

    Wir sehen eine Semi-Korrektur in den Jahren 2023/24 und sehen nicht, wie Chip-Ausrüster eine noch größere Korrektur vermeiden können, wenn der Markt auf ein Überangebot zusteuert.“

    Fazit

    Für Chip-Aktien geht es nach einem starken Rücksetzer in diesem Jahr wieder aufwärts, auch weil die Anleger den langfristigen Mehrwert einiger Unternehmen wie Nvidia, Micron Technology und AMD erkennen. Sie sind überzeugt, dass die digitale Wirtschaft, also Cloud Computing und künstliche Intelligenz, ihre starke Nachfrage wahrscheinlich auch dann noch behaupten kann, wenn die Wirtschaft in eine Rezession abrutscht.

    Die makroökonomischen Risiken sind jedoch trotz der jüngsten Markterholung nach wie vor hoch, was einige Analysten dazu veranlasst, einen Bogen um diesen Sektor zu machen. 

    Offenlegung: Der Verfasser besitzt keine Aktien der in diesem Artikel genannten Unternehmen

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