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Ausverkauf am US-Aktienmarkt: Anleger könnten 2019 in Schwellenländer flüchten

Veröffentlicht am 01.01.2019, 13:16
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

von Natalie Erlich

Nachdem die Wall Street ihr schlimmstes Jahr in einem Jahrzehnt hinter sich gebracht hat, könnten Investoren auf der Suche nach besseren Renditen sich nach langer Zeit wieder den Schwellenländern zuwenden, wo Aktien im Vergleich zum US-Markt weiterhin äußerst günstig bewertet sind.

"Wir denken, die Schwellenländer sind überverkauft” sagt James Ashley, Chefstratege für internationale Märkte von Goldman Sachs Vermögensberatung bei einer Sitzung in Singapur. “Wir würden dies als attraktive Einstiegschance ansehen."

Die Schwellenländer bieten Investoren ein klassisches Szenario aus hohen Risiken bei hohen Gewinnen. Diese Staaten, zu denen unterschiedliche Märkte wie Russland, Indien, Taiwan und Brasilien gehören, kommen für 40% der weltweiten Wirtschaftsleistung auf, aber nur 12% des globalen Marktwerts. Und als diese Länder sich von Landwirtschaft und Rohstoffen auf Industrieproduktion und Technologie hin entwickeln, wird mit wachsenden Chancen gerechnet.

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Aber das Risiko sollte nicht übersehen werden. MSCIs Index der Schwellenländer verbuchte für das Gesamtjahr 2018 einen Verlust von über 16% und die Aktienbörsen in der Türkei, China und Südafrika verbuchten ebenfalls ihre schlimmsten Jahresentwicklungen in einem Jahrzehnt. Besser lief es für russische Aktien, die den letzten Handelstag am Freitag mit einem Plus von 12% im Jahr beendeten.

US-Aktien liegen im Vergleich zum Rest der Welt immer noch auf ihrem höchsten Niveau seit 1970, berichtete die Financial Times. Und wenn man sich nur die Schwellenländer anschaut, dann liegt das Verhältnis vom iShares MSCI Emerging Markets ETF (NYSE:EEM) zum SPDR S&P 500 ETF (NYSE:SPY) bei 0,16%, ein Niveau, dass wir zuletzt in 2004 hatten.

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Research Affiliates, das institutionellen Anlegern bei der Investition von mehr als 160 Mrd USD berät, sagt die Bewertungslücke zwischen den USA und den Schwellenländern ist nicht von Fundamentaldaten gedeckt. Den jüngsten Daten von Ende November nach, lag der CAPE (cyclically adjusted price-to-earnings, Verhältnis des Kurses zum Durchschnittsgewinn der letzten 10 Jahre) für die Schwellenländer auf 14,9. Russlands CAPE war mit 6,5 am niedrigsten, während er in der Türkei auf 8,1% lag, in China auf 14,8 und in Brasilien auf 14,9. Der indische CAPE lag mit 21,5 weitaus höher.

Das CAPE-Verhältnis hat sich in der Vergangenheit als guter Indikator für künftige Gewinne erwiesen. Wenn der Wert niedrig ist, dann bedeutet dies, dass der Kurs im Vergleich zum Gewinn gering ist, womit die künftigen Renditen für gewöhnlich hoch ausfallen.

Chris Brightman, CIO bei Research Affiliates sagt, der Mittelwert beträgt 16. Der US-Aktienmarkt wird hingegen zu 29,7 gehandelt, fast die höchste Bewertung überhaupt. Brightman weiter:

"Das einzige Mal in der Geschichte, dass wir den US-Aktienmarkt mit einem CAPE über 30 hatten, was in 1929 und Ende der 1990er und keine diese Episoden ging gut für die Investoren aus."

Mit schwieriger Vorhersehbarkeit in 2019, sollten die Käufer sich wappnen

Nichtsdestoweniger, die Risiken in den Schwellenländern sind verschiedenartig und eine Reihe von Gründen haben.

"Alles, was sie lesen und beobachten ist richtig," sagt Brightman.

"Wir befinden uns in einem sehr unschönen Handelskrieg mit China. Die Politik in Brasilien ist ein absolutes Fiasko. Russland ist ein unangenehmes Land, das sich in unsere Wahlen einmischt und gerade einen neuen Krieg mit der Ukraine begonnen hat. Indien hat erhebliche Probleme mit seiner populistischen und nationalistischen Regierung. Südafrika ist korrupt. Ganz zu schweigen von den Problemen der Türkei.
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All das ist richtig. Und daher haben wir die niedrigen Bewertungen und die tiefen Kurse sind der Grund, aus dem wir wahrscheinlich in der Zukunft hohe Renditen einfahren werden."

Die Türkei und Argentinien lösen begründete Sorgen aus. Aber türkische Aktien repräsentieren weniger als 1% der Aktien von Schwellenländern, sagt Research Affiliates. Auf der anderen Seite sind China, Korea, Taiwan, Indien und Russland, die alle niedrige externe Schulden im Vergleich zum BIP vorweisen können und auch über hohe Devisenreserven verfügen. "Zusammen machen diese großen, weniger riskanten Märkte rund 60% des MSCI-Indexes für die Schwellenländer aus," sagt die Beratungsfirma.

Aber nicht alle Geldverwalter sind überzeugt.

Gabriela Santos, ein Stratege für globale Märkte bei der Vermögensverwaltung von JPMorgan sagt, der Ausblick für Aktien aus Schwellenländern ist in 2019 schwer zu bestimmen, da mehrere Variablen, wie die Zinserhöhungen durch die Fed, andauernde Handelskonflikte und eine konjunkturelle Abkühlung in China das Bild verzerren. Allerdings, trotz der Unsicherheit ist jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen, an dem Investoren ohne jegliche Wertanlagen aus Schwellenländern eine mehrjährige Perspektive zu wagen, sagt Santos.

"Für bestimmte Investoren, besonders in den Vereinigten Staaten, die etwas zögerlich sind, in Schwellenländer zu investieren — für diese Investoren sehen wir eine Kaufgelegenheit, da die Bewertungen um 15% gefallen sind."

China, Indien: Konsum könnte langfristiges Wachstum anfachen

Laura Geritz, CEO von Rondure Global Advisors, schlägt zum Markt insgesamt sogar noch vorsichtigere Töne an. “Die Schwellenländer haben schon eine Korrektur hinter sich— aber ich habe sie schon günstiger gesehen,” sagt Geritz.

“Die US-Märkte, insbesondere bei kleineren Werten wie sie vom Russell 2000 Growth wiedergegeben werden, scheinen mir teuer — überbewertet zu sein. Der Aktienanalyst in mir, der auf diese Märkte schaut, sagt dass die USA einfach zu teuer sind. Es wird eine Korrektur geben und es fällt schwer sich vorzustellen, dass die USA sich zurückziehen und die Welt nicht folgt.
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Dennoch sieht sie Chancen in China und merkt an, dass ihre Firma in den vergangenen Monaten dort einige Schnäppchen gemacht hat.

“Wir lieben Yum China (NYSE:YUMC) dort. Es hat Bargeld in der Bilanz, sodass selbst wenn die Geschäfte schlechter laufen, sie viel in der Reserve haben, um uns mit Dividenden und Aktienrückkäufen zu erfreuen, aber wir haben noch immer Barmittel, um uns bei Gelegenheit Werte herauszupicken.”

Einige ihrer Favoriten, wie Konsumgrundgüter in Indien bleiben teuer, sagt sie. "Das sind wirklich hochwertige Unternehmen."

Was große Schwellenländer wie China und Indien besonders attraktiv macht, ist, dass ihr Wirtschaftswachstum mit dem Aufstieg der Mittelschicht verbunden ist. Santos von JPMorgan sagt: “Zum jetzigen Zeitpunkt, zählen in Indien nur 12% zu Mittelschicht.” Allerdings,

“Im nächsten Jahrzehnt sollen es 80% sein. Denken Sie an die hunderte Millionen Menschen, die dann Dinge kaufen können, die die Menschen in den Industriestaaten als selbstverständlich ansehen — Kosmetik, Küchengeräte, Elektronik — und die dann in das Finanzsystem kommen — mit Bankkonten — das ist eine Entwicklung für viele Jahre, in die wir einsteigen wollen, wenn wir uns in Schwellenländer einkaufen."

Aber während große Volkswirtschaften wie China und Indien sich auf soliden Bahnen bewegen, sind kleinere Märkte riskanter, sagt Geritz. “Die kleineren Schwellenländer und Frontiermärkte stehen zur Zeit im Abseits. Das könnte ein Platz für konträre Investoren sein. Ich bin immer noch besorgt über den Zinszyklus und dessen Auswirkungen auf Aktien.”

Nichtsdestoweniger ist sie nicht besonders schlecht auf Schwellenländer zu sprechen. Die US-Aktienbewertungen sehen so hoch wie bei der Blase von 1999 aus und in einigen Fällen sogar noch schlimmer, sagt sie. “Ich wäre da überall vorsichtig.”

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