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Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 20. September 2024

Veröffentlicht am 20.09.2024, 11:48
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Die US-Aktienindizes legten erwartungsgemäß gestern deutlich zu, wobei aber im späteren Sitzungsverlauf der Schwung an Kraft verlor. Zudem fiel auf, dass erneut die defensiven, Konjunktur unempfindliche Werte verkauft wurden. Schwergewichte wie Coca Cola (NYSE:KO), Walmart (NYSE:WMT) und AT&T (NYSE:T) sanken um über 1%, ebenso gaben Energieversorger und auch Pharmawerte deutlich nach. Gesucht hingegen waren Techwerte, weil sich die Anleger weiterhin hohe Investitionen von Firmen in Hochtechnologie versprechen, wenn eine scharfe Konjunkturabkühlung vermieden werden kann. Auch Zykliker (NYSE:XLY) wie Caterpillar (NYSE:CAT) und CSX (NASDAQ:CSX) waren lebhaft gesucht. Wegen der ab gestern Abend 20:00h (MEZ) einsetzenden Kursberuhigung stehen die US-Futures unter Führung des Nasdaq momentan ca. 0,4% unter ihren Ständen vom gestrigen Xetraschluss, was Europas Börsen heue früh etwas belastet.

Heftige Kursverluste erleidet Mercedes-Benz (ETR:MBGn). Die Aktie belastet mit fast -7% DAX, ESX 50 und STXE 50. Das Unternehmen klagt über schleppenden Absatz in China. Die dortige Immobilienschwäche belaste die Kaufkraft der reichen Kunden, die traditionell Käufe europäischer Luxusmarken sind. Mercedes befürchtet, dass die Gewinnmarge im 2. Halbjahr auf ca. 6,5% fallen nach zunächst geschätzten 10,6%. Im Sog dieser Nachricht verliert der Branchensektor aktuell 3%.  Das Problem ist jedoch Sektor übergreifend. Auch die Hersteller von Luxusartikeln wie Bekleidung, Schmuck  und Lederwaren generieren einen großen Teil ihrer Gewinne durch zahlungsfähige Kundschaft aus China. Deshalb verlieren auch Unternehmen wie LVMH (EPA:LVMH) und Kering (EPA:PRTP) heute kräftig, dieser Sektor gibt aktuell 1,8% nach. Unter Gewinnmitnahmen leidet der Technologiesektor. Hier belastet, dass JPMorgan (NYSE:JPM) ASML (AS:ASML) herabgestuft hat und das Kursziel um fast 15 Prozent auf 800 Euro abgesenkt hat. Das Schwergewicht verliert 2,4% auf 730 Euro. Ansonsten fällt Deutsche Post (ETR:DHLn) mit -3,1% negativ auf, was zwei Ursachen hat: das Unternehmen muss den STXE 50 Index verlassen, was zu finalen Anpassungen der Indextracker führt, vor allem aber belastet die nachbörsliche Gewinnwarnung des US-Wettbewerbers FedEx (NYSE:FDX). Deren Aktien brechen im Europahandel um 12% ein. Der STXE 600 NR gibt aktuell 0,7 Prozent ab, die Verlierer von gestern (Versorger (NYSE:XLU) und Telefondienste) stützen heute. Im späteren Handelsverlauf werden noch Zahlen zum Verbrauchervertrauen publiziert.   

Die Bank of Japan hat wie erwartet die Zinsen im Anschluss an ihre Sitzung heute unverändert bei 0,25% belassen.  Der Yen tendiert daraufhin etwas schwächer  -offenbar hatten also einige Marktteilnehmer doch eine Anhebung einkalkuliert. Zudem hat sich Notenbankchef Kazuo Ueda relativ entspannt gezeigt, was die Dringlichkeit weiterer Zinsanhebungen betrifft. Das Aufwärtsrisiko der Inflation sei geringer geworden. Das klang erheblich moderater als die zuletzt seitens der BoJ vernommen Töne.  Japans Indizes reagierten deutlich positiv. Die Kern-Verbraucherpreise sind im August wie erwartet um 2,8% auf Jahresbasis gestiegen. Auch Chinas Zentralbank PBoC beließ die Leitzinsen unverändert. Die Einjahresrate – Basis für kurzfristige Kredite – liegt weiterhin bei 3,35%, die fünfjährige Prime Rate – an der sich Immobilienkredite orientieren – bei 3,85%. Die Festlandindizes notierten behauptet, der Hang Seng legte erneut deutlich zu. Weiterhin hoffen Chinas Anleger darauf, dass die Regierung in Kürze umfangreiche Stimulanzien beschließen wird. Es gibt Hinweise, dass sie weitere bürokratische Lockerungen beim Immobilienerwerb plant, z.B. für Zweitwohnungen und Non-Residentials. Das allein wäre jedoch viel zu wenig.

APX:  +4 wegen Nikkei 225.

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