Topic of the day
Das lange Warten hat sich gelohnt: WeWork (NYSE:WE) ist erfolgreich an der New Yorker Börse gestartet. Die Aktie steigt im Verlauf um 10,8 Prozent auf 11,50 Dollar. Der Anbieter von Büroflächen und Coworking Spaces für Selbständige und Firmen hatte eigentlich schon vor zwei Jahren seinen Börsengang geplant. Nachdem Zweifel an der Unternehmensführung und an der Bewertung laut geworden waren, musste das Unternehmen seine Pläne aber abblasen. Es folgte eine Restrukturierung unter CEO Sandeep Mathrani. Dabei wurden Standorte geschlossen, tausende Stellen gestrichen und Mietverträge neu verhandelt. Beim zweiten Anlauf hat sich Wework mit einer schon börsennotierten Zweckgesellschaft (Spac) namens BowX Acquisition zusammengeschlossen. Im Zuge dieser Fusion BowX fließen Wework rund 1,3 Milliarden Dollar in bar zu.
Swiss stocks
Am schweizerischen Aktienmarkt ist die Stimmung am Donnerstag eher gedämpft gewesen, nachdem einige heimische Unternehmen enttäuschende Geschäftszahlen oder pessimistische Ausblicke veröffentlicht hatten. Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 12.039 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 31,77 (zuvor: 32,09) Millionen Aktien. ABB (SIX:ABBN) brachen um 6,2 Prozent ein. Die Drittquartalszahlen wurden am Markt als solide beurteilt, wenngleich der Umsatz aufgrund von Lieferkettenproblemen hinter den Erwartungen zurückblieb. Auch die Online-Apotheke Zur Rose (SIX:ROSEG) hatte ihre Wachstumserwartungen zurückgeschraubt. Das drückte den Kurs um 7,7 Prozent. Lieferkettenprobleme und höhere Kosten machten auch dem Aufzughersteller Schindler (Partizipationsscheine -6%) zu schaffen, der gleichwohl seine Jahresziele bekräftigte. Indexschwergewicht Nestle (SIX:NESN) (+0,8%) stützte den SMI. Die Titel profitierten weiter von den starken Zahlen, die der Lebensmittelkonzern am Mittwoch veröffentlicht hatte. Im Pharmasektor erholten sich Roche (SIX:RO) (+1,6%) etwas von den Verlusten der vorigen Tage. Novartis (SIX:NOVN) gaben hingegen um 0,2 Prozent nach und profitierten mithin nicht von einer Vereinbarung mit Biontech (NASDAQ:BNTX) zur Produktion von deren Impfstoff in einer weiteren Anlage der Schweizer.
Europe
Europas Börsen haben am Donnerstag mit kleinen Verlusten geschlossen. Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 15.473 Punkte, der Euro-Stoxx-50 schloss 0,4 Prozent niedriger bei 4.156. BBVA (MC:BBVA) verloren 2,9 Prozent und fielen damit viel deutlicher als der Bankensektor (-0,4%) insgesamt. Der Druck auf die Aktie erhöhte sich nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung der türkischen Notenbank. Diese hatte den Leitzins um 200 Basispunkte gesenkt - erwartet worden war lediglich eine Senkung um 100 Basispunkte. BBVA gilt als die europäische Bank mit dem höchsten Engagement in der Türkei. Die türkische Lira fiel nach der Zinsentscheidung auf ein neues Allzeittief. SAP (DE:SAPG) büßten 3,1 Prozent ein. Im frühen Geschäft stützten noch gute Geschäftszahlen der Tochter Qualtrics. Software AG (DE:SOWGn) stieg nach Drittquartalszahlen um 2,2 Prozent - die Ergebnisseite blieb klar über den Erwartungen. Uniper (DE:UN01) reagierten mit Aufschlägen von 1,3 Prozent auf die vorläufigen Neunmonatszahlen und die Anhebung der Unternehmensziele für das laufende Jahr. Der Versorger rechnet nun mit einem bereinigten EBIT 2021 von 1,05 bis 1,30 Milliarden Euro nach bislang 800 Millionen bis 1,05 Milliarden. Unilever (AS:ULVR) (+1,2%) hat ihren Umsatz im dritten Quartal dank guten Wachstums in den wichtigen Märkten USA, China und Indien sowie mit Hilfe einer positiven Entwicklung der Online-Vertriebskanäle und des Wachstums der Konzernmarken gesteigert. Die Aktie von TLG Immobilien legte 15,5 Prozent auf 31,75 Euro zu. Aroundtown (DE:AT1) plant ein Delistingangebot für TLG und bietet den TLG-Aktionären 31,67 Euro je Aktie. Im Fahrwasser stiegen auch die Aktien der WCM um 14,7 Prozent.
United States
Die Bilanzsaison hat am Donnerstag das Geschehen an den US-Börsen dominiert. Der Dow-Jones-Index, der am Mittwoch ein neues Allzeithoch erreicht hatte, sank um 6 Punkte. Der S&P-500 beendete den Handel 0,3 Prozent im Plus, während der Nasdaq-Composite um 0,6 Prozent zulegte. Dabei wurden 1.456 (Mittwoch: 2.241) Kursgewinner gesehen, denen 1.837 (1.044) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 128 (157) Titel. Die Berichtsperiode läuft derweil trotz der Lieferkettenprobleme erstaunlich rund. Von den im S&P-500 gelisteten Unternehmen, die bislang Zahlen vorgelegt haben, haben 81 Prozent die Erwartungen übertroffen. Ein besseres Drittquartal gab es zuletzt 2019. Passend dazu hat der Elektroautobauer Tesla (NASDAQ:TSLA) zum dritten Mal in Folge einen Rekordquartalsgewinn verzeichnet. Das Unternehmen schlug zudem die Erwartungen. Die Aktie stiegt um 3,3 Prozent und kam im Verlauf bis auf 40 Cent an ihr Rekordhoch heran. IBM (NYSE:IBM) verloren 9,6 Prozent. Während das Ergebnis den Erwartungen des Marktes entsprach, lag der Umsatz unter dem Analystenkonsens. Unter anderem das Cloud-Geschäft verlief schwach. Der US-Chemiekonzern Dow (-1,1%) hat im dritten Quartal von massiven Preiserhöhungen profitiert. Das Unternehmen schaffte nach einer kräftigen Steigerung des Umsatzes den Sprung zurück in die schwarzen Zahlen. Der Telekom- und Mediengigant AT&T (NYSE:T) (-0,6%) hat in der dritten Periode bei Gewinn und Nutzerwachstum die Erwartungen übertroffen. American Airlines (NASDAQ:AAL) (+1,9%) hat es im dritten Quartal wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. Qualtrics International hat mit ihren Finanzzahlen für das dritte Quartal die Erwartungen übertroffen und den Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. Die Aktien der auf Cloud-Software für das Erfahrungsmanagement spezialisierten SAP-Tochter kletterten um 4,0 Prozent. Die Titel von HP (NYSE:HPE) Inc stiegen um 6,9 Prozent, nachdem das Technologieunternehmen einen besseren Ausblick als erwartet abgegeben und seine jährliche Dividende angehoben hatte. CSX (NASDAQ:CSX) zogen um 1,6 Prozent an. Der Eisenbahnbetreiber hat Umsatz und Nettogewinn gesteigert und die Markterwartungen übertroffen. Biontech reagierten positiv auf die Veröffentlichung von Studienergebnissen zur Auffrischungsimpfung mit dem Corona-Impfstoff des Unternehmens. Der Wirkungsgrad liegt bei 95,6 Prozent im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Die Titel der Mainzer gewannen 6,3 Prozent.
Asia
Die Aktienmärkte in Ostasien zeigen sich zum Ende der Handelswoche mit leichten Aufschlägen. Der wankende chinesische Immobilienkonzern Evergande hat einen Zahlungsausfall abgewendet und steigt an der Börse in Hongkong um 4,3 Prozent. Für den Hang-Seng-Index geht es in Hongkong um 0,4 Prozent aufwärts, gestützt von Immobilienwerten. Auf dem chinesischen Festland rückt der Schanghai-Composite 0,1 Prozent vor. An der Börse in Tokio gewinnt der Nikkei-Index 0,3 Prozent auf 28.808 Punkte. Der Kospi in Südkorea notierte 0,2 Prozent fester. Die Aktien von Hanwha Aerospace und Korea Aerospace Industries fallen um 4,1 bzw. 4,4 Prozent, nachdem der Start der ersten selbst entwickelten Weltraumrakete des Landes am Donnerstag gescheitert ist.
Am US-Anleihemarkt stieg die Rendite der Staatsanleihen um 4 Basispunkte auf 1,676 %, gegenüber 1,660 % am Mittwochabend. Die Rendite der deutschen Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit lag bei -0,097%, verglichen mit -0,124% am Mittwochabend.